Coverkäufe ...

Letzte Woche war die Freitagsfrage von Glitzerfee einem Thema gewidmet, das nichts mit Büchern zu tun hat. Daher habe ich ausgesetzt, bin ich aber heute wieder wie gewohnt dabei.
Coverkäufe ...
Ja, auch ich bin anfällig für Coverkäufe.
Das scheint ein noch recht unerforschtes Symptom zu sein, bei dem das Gehirn für wenige Augenblicke vollständig aussetzt. Über verschlüsselte Reize nehmen die Augen einen extremen Impuls war, der zum Kaufverhalten anregt. Dabei ist das Geld nebensächlich; im Mittelpunkt des geistigen Zustand steht der außerordentliche Drang nach neuem Besitz! Dieser kurze Zeitraum reicht aus, um die menschliche Hülle in die Irre zu führen und ihr zu suggerieren, sie möge sich auf das Zielobjekt zu bewegen und alles Mögliche unternehmen, um das gewünschte Buch „meins“ nennen zu können. Von da an beginnt der Körper automatisch wieder die langsame Blutversorgung des Gehirns.
Häufig erfahren die Betroffenen erst Stunden oder gar Tage später einen erwachenden Schrecken, indem sie verwundert feststellen, dass sie gar keinen Platz für den erworbenen Titel bereit haben. Das ist dann der Moment, in dem das Gehirn wieder ausreichend Blut und Sauerstoff zur Verfügung hat und situationsgerecht reagieren kann. Das Ausmaß dieses Dramas wird erst recht deutlich wenn man beachtet, dass derjenige keinerlei Ahnung von dem Inhalt hat und sich somit die Wahrscheinlichkeit eines Fehlkaufes steigert.
Wesentlich beschränkter artet das Verhalten bei einer anderen Gruppe der Betroffenen aus. In diesem Fall ist davon auszugehen, dass das Gehirn nie vollständig zu seinem früheren Stand der nötigen Blut- und Sauerstoffversorgung zurückkehrt. Leider gelingt es nicht, diesen Zustand wieder auszugleichen. Daher agieren die motorischen, emotionalen und kognitiven Leistungen kongruent zu diesem Negativ. Das wirkt sich auf die Wahrnehmung des Betroffenen aus, der noch Jahre nach der Lektüre, mit Überzeugung behauptet, der Kauf habe sich gelohnt. Dieses Resultat zeigt nur zu deutlich auf, wie gering bei solchen Lesern die Toleranzgrenze ist – sie hadern damit, sich selbst einen Fehlkauf einzugestehen und erfinden sich stattdessen eine andere, angenehmere Wahrheit. Hier greift das Prinzip des Teufelskreises: Dadurch, dass die Vorstellung eines gelungenen Coverkaufes, also eines guten Buches im Gehirn Bestand hat, wird nach diesem Erfahrungsschatz weiter gehandelt und das Schema beibehalten.
Von einer eigenständigen Behandlung ist abzuraten; auch Gruppentherapien haben sich als wenig zielführend erwiesen, da Bündnisse und somit gewisse Co-Abhängigkeiten geschlossen werden können. Hilfe kann vermutlich nur eine Abstinenz schaffen.
Die Rückfallquote steigt leider stetig.
Jimmy

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