Cortázar im Caixa Forum von Barcelona

“Verba volant, scripta manent”, heißt es im Lateinischen, “Gesprochenes vergeht, Geschriebenes bleibt“. Unter dem heutigen unüberschaubaren Quell an Texten, die kontinuierlich veröffentlicht werden, um danach einige Wochen oder Monate in den Büchereien zu verweilen, finden sich wenige Schriftsteller, denen es gelingt, die Zeiten zu überdauern. Heutzutage scheint es, als würde selbst das geschriebene Wort vergehen.

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Einer der Schriftsteller, dem es zweifelsohne gelungen ist, die Zeiten zu überdauern, ist der Argentinier Julio Cortázar, dessen literarisches (und philosophisches) Werk auch in der Gegenwart gelesen, entdeckt und geliebt wird. Sein 1963 veröffentlichter Roman „Rayuela“ (Himmel und Hölle) gelangte zwar erst lange Zeit später zu seinem verdienten Erfolg in Europa, wird aber heute als eines der besten literarischen Werke des 21. Jahrhunderte betrachtet. Darüber hinaus ist Julio Cortázar für “62 Modelo para armar” (62/Modellbaukasten), “El libro de Manuel“ (Album für Manuel) und unzählige Erzählungen bekannt, die oftmals an stilistischer Perfektion (sofern es sie gibt) nicht zu übertreffen sind.

Am 27. Juli präsentiert der multimediale Bereich des Caixa Forum eine audiovisuelle Interpretation einiger dieser Erzählungen des großen Schriftstellers, in der die Literatur ausgehend von Tanz, Theater und Livemusik eine neue Bedeutung gewinnt. Für die live Inszenierung verantwortlich sind folgende vier Künstler: Alba G. Corral, Kowalski, Rafaël und Soni Riot, zusammen mit der Musik von Escort Service.

Alba G.Corral (Madrid, 1977) ist für die visuelle Programmierung zuständig, wobei sie mit Hilfe von elektronischen Codes visuelle Werkzeuge, sowie abstrakte digitale Landschaften in Echtzeit kreiert. Sie war Mitorganisatorin des Femelek Fesitvals und hat ebenfalls bei den Festivals Sonar, Primavera Sound und LEV mitgewirkt. Kowalski ist ein junger DJ und Musikproduzent, der in Berlin lebt und arbeitet. Rafaël und Soni Riot produzieren digital animierte Videos, die eine gewisse Systemkritik, sowie die Zerstörung und den Neuaufbau der vorgegebenen Ordnung zum Thema haben.

Das Werk, das am 27. Juli in dieser Art und Weise zum ersten Mal präsentiert wird und von dem bisher auch keine näheren Details bekannt gegeben wurden, ist eine absolute Premiere im Caixa Forum von Barcelona, die allerdings in das Programm vieler internationaler Museen miteingebunden ist, welche mit wachsender Aufmerksamkeit die Mischung von Literatur und anderen Künsten beobachten. Es handelt sich dabei zum Teil um einen Trend, der aus den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen wurde, und zum Anderen um das Engagement kultureller Institutionen, um die literarische Sprache (Erzählung sowie Poesie) wieder in die Welt der visuellen Künste einzubinden, damit das geschriebene Wort unter einem anderen Licht neu entdeckt wird. Dieser Sprachen-„Mix“ spiegelt darüber hinaus einen sehr aktuellen Trend in der zeitgenössischen künstlerischen Schaffung wider. Der französische Kurator Nicolas Bourriaud (Leiter des Palais de Tokyo in Paris) führte diese Überlegung noch weiter und verglich die neuen visuellen Künstler mit DJs, denn ihr Hauptinteresse liegt nicht mehr länger in der Kreation von „Neuem“ (wäre das überhaupt möglich?), sondern darin, mit dem Vorhandenen neue Wege einzuschlagen.

Innovation, Moderne Kunst und das Experimentieren vereinen sich, um ein nie zuvor gesehenes audiovisuelles Spektakel zu bieten, kuratiert von Noelia Rodríguez.


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