Die Bundesregierung hat heute die Corona Warn-App für Google Android OS und Apple iOS veröffentlicht. Im Google Play Store ist das Programm seit der Nacht als Download erhältlich und eine Aktivierung der Standortdaten erforderlich. Am Dienstagvormittag wurde die App offiziell von Bundesgesunheitsminister Jens Spahn vorgestellt.
Zur Installation verlangt die Corona Warn-App keine Berechtigungen, außer es wird die Bluetooth-Schnittstelle verwendet wird. Auf dem Smartphone muss Bluetooth immer aktiv sein, damit eine Nachverfolgung von Kontakten möglich ist. Im Vorfeld ist ein Zugriff auf die Standortdaten notwendig, während dies bei Apple iOS wegfällt.
Bei Bedarf läßt sich die Standortfreigabe abschalten, wodurch die Corona Warn-App weiterhin funktioniert und die Risikoermittlung bestehen bleibt. Die App arbeitet mit Bluetooth LE und hat nach Angaben der Bundesregierung nur einen geringen Stromverbrauch. Zwei Personen die sich in einer Entfernung von zwei Metern befinden, werden als Kontakt registriert und jeweils mit einer ID versehen.
Die ID besteht aus Buchstaben und Zahlen, die regelmäßig geändert werden und auf diese Weise soll die Identität der Nutzer bewahrt bleiben. Niemand soll dem RKI zufolge erfahren, welche Person sich hinter dem Code verbirgt. Alle Zufallscodes, die das Smartphone sammelt, werden maximal 14 Tage lokal gespeichert und danach gelöscht. Betroffene Nutzer erhalten eine Benachrichtigung mit klaren Handlungsempfehlungen und auch die Daten der Benachrichtigten sind zu keinem Zeitpunkt einsehbar.
Die Privatsphäre der Nutzer soll bestehen bleiben und dennoch verbleibt eine gewisse Skepsis, ob die Identität auch tatsächlich geschützt ist. Die Corona Warn-App muss nicht verpflichtend installiert werden, sondern soll freiwillig geschehen. Die Android-Version erreichte bisher eine durchschnittliche Bewertung von 4,7 Sternen und zählte bislang über 100.000 Downloads. Zur Nutzung sollte mindestens Google Android 6.0 auf dem Smartphone installiert sein. Entwickelt wurde die Corona Warn-App von der Telekom und SAP in Zusammenarbeit mit dem RKI für 20 Millionen Euro und dauerte rund zwei Monate bis zur Fertigstellung.