Es gibt sie - die Diamanten des Kochbuchregals. Sie sind selten geworden, doch dieses Werk gehört in jedem Fall dazu. Ich bin nämlich mal wieder schockverliebt in ein Kochbuch. "A modern way to eat"*klick*
von Anna Jones hat mich umgehauen. Wunderschöne verspielte zarte Bilder und geschmacksintensive vegetarische Rezepte haben mich überzeugt und sind für mich zu einem wöchentlichen Begleiter bei der Essensplanung geworden. Dabei fasst der Titel schon alles zusammen, was dieses Kochbuch ist. Ein modernen Wegbereiter in eine neue Art der Ernährung, die weder langweilig, noch aufwendig sein muss.
Anna Jones war eine der ersten Auszubildenden von Jamie Oliver im "Fifteen London". Jamie verleiht Ihr mit einem Vorwort sogar den Adelsschlag und betitelt ihr erstes Kochbuch als "Must" in jedem Kochbuchregal. "Gut gemacht, Anna - die ist ein großartiges Kochbuch", schreibt Jamie. Denn Anna Jones feiert Gemüse und das auf eine Weise, die für jeden machbar ist. Auf 357 Seiten finden sich über 200 spannende vegetarischen Rezepten, die sich mühelos auch auf "Fleischfresser" und Veganer adaptieren oder in glutenfreie Varianten ändern lassen. Unter dem "modern way" versteht Anna Jones eine Welt, die das Beste von allem will, das heißt intensive Geschmackserlebnisse die dem Menschen gut tun. Sie will weg von schweren käselastigen Rezepten ohne dabei radikal nur grüne Smoothies zu empfehlen. Anna lässt uns zudem an ihrer Rezeptentwicklung teilhaben und erweitert so unseren eigenen Horizont. Die Rezepte sind alle einfach, vegetarisch und bieten saisonale Alternativen. Das gesamte Buch ist auf Papier aus Apfelresten (Trester) gedruckt.
Das Buch gliedert sich in
- Einleitung
- Frühstücksrezepte
- Snacks
- Brühen, Suppen oder Eintöpfe
- Salate
- Einfaches
- Herzhaftes
- Gemüsebeilagen
- Desserts
- Kuchen, Brot und mehr
- Getränke
- Konfitüre, Chutney, Brühe
- Rezeptregister
- Zutatenregister
- Vegane Rezepte
- Glutenfreie Rezepte
Besonders angesprochen haben mich
- Dal mit knuspriger Süßkartoffel und schnellem Kokos-Chutney
- Sushi in der Schüssel mit Grünkohl und schwarzem Besam
- Pizzette mit süßen roten Zwiebeln und Haselnüssen
- California Wrap
- Asianudeln mit knackigem Kohl und knusprigem Tofu
- Ezekiels gegrillte Auberginen mit Baba Ghanoush
- Der Riesenhunger Burger
- Zucchini-Polpette mit Minze und Pistazienpesto
- Die am-liebsten-jeden-Abend-Pizza
- Bartschmelzende Ahornsirup-Schokoküchlein
- Salzkaramell Brownies
- Pistazienkuchen mit Holunderblütensirup
- Saatenbrot
- Limonaden für einen endlosen Sommer
Euch stelle ich heute das Rezept für Blueberry Pie Porridge vor, das Anna als "Dessert zum Frühstück" betitelt und genau das ist es. Es schmeckt herrlich blaubeerig, dabei verleiht der Amaranth dem Porridge eine samtige grießbreiartige Konsistenz und die Haferflocken genau den richtigen Biss.
- 2 Handvoll Amaranth
- 2 Handvoll Haferflocken
- 500 ml Milch nach Wahl (ich habe Kokosmilch genommen)
- 200 g Blaubeeren
- 1 EL Ahornsirup + etwas mehr zum Abschmecken
- 1 TL Zimt
- Saft einer 1/2 Zitrone
- Amaranth und Haferflocken mit der Hälfte der Milch in einen Topf geben und erhitzen bis alles sanft kocht. 20 Minuten köcheln lassen. Nach Bedarf die restliche Milch dazugeben. Falls die Masse zu fest erscheint, etwas heißes Wasser dazugeben.
- In einem anderen Topf die Blaubeeren mit dem Ahornsirup, Zimt und dem Zitronensaft bei mittlerer Temperatur erwärmen. Dabei die Blaubeeren etwas zerdrücken, damit sich eine dunkle Soße bildet. Die Blaubeeren sind fertig, wenn ein Großteil des Saftes eingekocht ist und alles eine konfitüreartige Konsistenz angenommen hat.
- Porridge auf zwei Schüsseln verteilen, Blaubeeren darüber geben und mit etwas Ahornsirup abschmecken.
Fazit: ein ganz wunderbares Buch, aus dem man jedes Rezept nachkochen möchte. Bis jetzt ist mir alles gelungen und war dazu noch geschmacklich ein Hit ohne dass ich Millionen von Feinkostgeschäften für die Zutaten ansteuern musste. Ganz klare Empfehlung. Für mich ein Must-have.
hellblaue Schale: IKEA (2008)