[Comic] Shangri-La

Shangri-La, ein fiktiver Ort der Harmonie und des Friedens, ein sagenhafter Ort und ein Synonym für das Paradise. Mit diesem Titel zieht ein Sci-Fi-Dystopischer Comic in mein Regal ein, der nicht nur Frieden und Happy-Go-Lucky liefert. Ein Name, der schon tief blicken lässt.

Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.

Der Plot

Wir befinden uns im Weltall in der Raumstation Delacroix. Das Leben ist ein anderes. Die Raumstation kreist um die Erde, ein Planet auf dem das Leben aus verschiedenen Gründen schlicht nicht mehr möglich ist. Alles ist der Tianzhu Enterprises untergeordnet. Das Leben ist gut, oder doch nicht?

Sie leben in einer Kolonie, jeder Bewohner hat eine Aufgabe und kommt dafür in den Genuss eines Produkts von Tianzhu. Animoden – Tiere die zu Menschenähnlichen Geschöpfen gezüchtet wurden – bevölkern ebenfalls die Raumstation. Dabei sind sie die klaren Außenseiter und Blitzableiter der Gesellschaft.

  • [Comic] Shangri-La(c) Splitter Verlag
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Der Titan, ein Mond des Saturns, soll nun besiedelt werden. Dazu werden aber nicht die Menschen ausgewählt, sondern die Homo Stellaris, oder auch Sternenmensch genannte Wesen. Ein Shangri-La soll für sie auf dem Titan geschaffen werden.

Spätestens in diesem Moment ist es für die Bewohner der Raumstation zu viel. Eine Widerstandsgruppe bildet sich und fördert sehr viel mehr zu Tage, als man nur zu Fürchten gewagt hatte. Dabei wird nicht nur das Wirtschaftssystem, sondern auch die moderne Sklavenhaltung kritisiert.

Mein Comic Senf

Shangri-La macht Eindruck. Es beginnt mit der Dicke und den abgerundeten Buchrücken. Aber auch wenn die Folie den Band freigibt, geht es groß weiter. Denn dort erwarten uns Deckelinnnenseiten die es in sich haben. „Arbeiten, schlafen, arbeiten“, „Kaufen, lieben, wegwerfen, kaufen“, „Kaufen, benutzen, wieder kaufen“, „Kredit aufnehmen, einkaufen, zurückzahlen, Kredit aufnehmen“ und „Sich setzen, arbeiten, gehen“ sind die Titel der Werbeschilder.

Der Start der Geschichte fesselt dann auch direkt. Der Konzern Tianzhu ist ebenfalls direkt faszinierend. Schließlich kontrollieren sie die Station und produzieren Produkte, nur um die Station ruhig zu stellen. Ein perfektes System zwischen Marktanalyse und Psychologie.

Dabei versprüht die Geschichte Vibes von 1984. Dystopie gepaart mit parallelen zur Realität, das ist nicht nur 1984, sondern es könnte auch ganz gut eine Folge von Black Mirror sein. Die Bewohner wollen die Realität nicht wahrhaben und bilden sich ihre eigene Welt, auch das kommt einem extrem bekannt vor.

  • [Comic] Shangri-La(c) Splitter Verlag
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Die Zeichnung ist speziell und schwer zu beschreiben. Es ist irgendwie detailliert und dann wiederum nicht. Es ist kantig, gerade bei Gesichtern und dann wieder nicht – gerade bei den Animoden. Besonders auffällig ist dabei die Kolorierung die Panels und Seiten komplett in eine Farbe tauchen. Ein Hingucker ist es allemal.

Der Start und das Ende wirken beim ersten Lesen (häufiger habe ich den Band noch nicht gelesen) etwas angeklebt ohne wirklich einen echten Start oder Ende zu liefern. Einen Verbindungspunkt habe ich die gesamte Zeit erwartet. Das dazwischen ist aber für mich unglaublich fesselnd.

Dieser Comic ist für mich genau das, für was ich Comics liebe. Es gibt viel zu entdecken und zum nachdenken gibt es auch einiges. Es lässt über die Menschheit im Allgemeinen rätseln und auf der anderen Seite jedes Untergangsszenario Realität werden. Das selbst in so einem Szenario der Konsum an vorderster Front steht, sagt auch schon viel aus.

[Comic] Shangri-La Meine letzten Worte:

Kaufen, lieben, wegwerfen, kaufen

Review


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