[Comic] Parallel

Manchmal ist Unwissenheit ein wichtiges Element. So geschehen bei Parallel von Matthias Lehmann. Cover, Artwork und die vielen positiven Rezensionen haben mich zum Kauf getrieben. Schnell war ich aber überrascht, dass der Inhalt gar nicht mit meinen Erwartungen zusammengepasst hatte.

Der Plot

Dies ist die Geschichte von Karl Kling. Er war ein verheirateter Mann und Vater. Die ersten Erfahrungen mit anderen Männern sorgten schnell für einen Riss in der Beziehung mit seiner Frau Anna. Der Krieg ist gerade vorbei und Deutschland steht vor harten Zeiten. Von Zeiten der Findung, ähnlich wie Karl.

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Er zieht weg und versucht einen Neustart und dort kommt es zu ähnlichen Ereignissen. Diesmal schwängert Karl eine andere Frau, Lieselotte ist ihr Name. Erneut folgt eine Hochzeit und mit Hella möchte er nun ein besserer Vater sein. Aber auch diesmal verfällt er in alte, verbotene Muster.

Die Geschichte wird von einem gealterten und geläuterten Karl erzählt. Der Kontakt zu Hella ist schon lange erloschen, dennoch möchte er zu einem Geburtstag nur eins: Kontakt zu seiner Tochter. Eine verrückte Reise liegt hinter Karl, geht sein Wunsch in Erfüllung?

Mein Comic Senf

Manchmal kann man ein Vorwort wirklich nicht lesen, leider ist das auch bei Parallel der Fall. Denn dieses Vorwort hatte mir die Überraschung genommen. Wie Eingangs erwähnt wusste, ich nicht das es um einen homosexuellen Mann in einer verbotenen Zeit handelt – ja hätte man wissen können – aber im Comic erleben ist manchmal viel besser. (Das Vorwort, war aber dennoch gut).

Die Zeit, nachdem Zweiten Weltkrieg war für alle hart, aber was Karl durchmachen musste ich offensichtlich ebenfalls hart. Verletzende Worte, Prügel und Gefängnis sind nur einige der Folgen von „unzüchtigem“ Benehmen. Und das, wenn man sich selbst finden will.

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Da die Geschichte mit Zeitsprüngen parallel – wo das wohl herkommt 😉 – erzählt wird, schwankt man zwischen Mitgefühl und Abneigung gegenüber Karl. Er sucht nach sich und experimentiert, aber muss das so deutlich zulasten seiner Familie gehen? Gerade am Ende sieht er seine eigenen Fehler ein und schließt damit den Bogen versöhnlich ab.

Sehr besonders ist auch der Zeichenstil. Er ist schwarzweiß und auf den ersten Blick „typisch“ für Geschichten, die autobiografisch sind oder wirken, aber auf den zweiten Blick ist da mehr. Die Outlines sind gut sichtbar und eine tolle Mischung aus reduziert und detailliert. Sehr cooler Stil.

In der Summe ist das ein sehr empfehlenswerter Comic, mit einem wichtigen Thema und es zeigt auch, dass nichts nur eine Seite der Medaille hat. Parallel ist eine sehr eindringliche Geschichte ohne den Zeigefinger zu erheben oder ermahnend zu sein.

[Comic] Parallel Meine letzten Worte:

Im Sturm der Zeiten

Review


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