In Deutschland kommen unzählige Comics auf den Markt und diverse Verlage haben ihren Bereich gefunden. Wenn ich mir „Der Bus“ anschaue, hätte ich viele Verlage im Kopf gehabt, aber nicht den Insektenhaus Verlag. Warum es dennoch ein guter Comic ist UND auch zu dem Verlag passen kann, folgt nun in meiner Besprechung.
Dieser Comic wurde mir von Insektenhaus als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Ein Mann – genannt Bär, weil er so groß wie einer ist – lebt mit über 40 in einem Bus. Seine Tochter Violetta ist ab und an bei ihm. Das Leben im Bus hat seine Vorteile, aber auch diverse Nachteile. Nachbarn und Anwohner rätseln was er macht und warum er in einem Bus lebt.
In Barcelona ist das Leben im Bus günstiger und eine Zwischenlösung, eine Zwischenlösung die schon etwas länger anhält, seit seiner Trennung um genau zu sein. Mit seinem Kumpel Javi versucht er irgendwie über die Runden zu kommen, es gelingt, aber nur semi gut.
Mit Violetta hat er eine blühende Fantasie, die sie in ein Aquarium bringen oder in die Sterne, zu einem Star Wars Abenteuer. Als eine Frau in sein Leben tritt, denkt Bär über sein aktuelles Leben nach. Ist das ein lässiger Lifestyle oder nur aus der Not geboren?
Mein Comic Senf
Wie schon zum Start ausgeführt ist der Titel und der Stil eher unüblich für den Insektenhaus Verlag, aber das kann auch eine Chance sein. Die Verarbeitung und die Aufmachung ist aller erste Sahne und auch sonst versteht der Verlag sein Handwerk. Vielleicht stellt Der Bus ein neues Sub-Label dar.
Der Zeichenstil im Band ist weniger bunt, als auf den Cover. Er ist auf dem ersten Blick eher skizzenhaft und ist in der zweifarbigen Kolorierung sehr auffällig. Neben schwarz gibt es noch Orange-„Effekte“. Während des Lesens gefällt mir der Stil immer besser. Am Ende war ich sogar – verhältnismäßig – begeistert.
Der Comic ist an allen Ecken lustig. Das fängt mit dem hervorragenden Einstieg ein. Die Nachbarn beschreiben Bär als schrägen Typen. Auch sein Leben wird von außen sehr anders wahrgenommen. So wird es als alternativer Lifestyle betitelt, er leitet davon ab, das er keine Alternative hat.
Anspielungen aus der Popkultur lauern an jeder Ecke. Ob nun Breaking Bad, Star Wars oder The Driving Dead. Ein Lacher wird euch sicherlich über die Lippen kommen. Aber auch ernste und emotionale Momente sind keine Seltenheit. Sei es eine alte Frau die immer die Polizei ruft oder die neue Freundin, es wird viel geboten.
Das größte Lob habe ich mir für den Schluss aufgehoben. Der Band ist mit 180 Seiten nicht gerade dünn. Also wollte ich zirka bei der Hälfte eine Pause machen und am nächsten Tag den Rest lesen. Wenige Minuten später hatte ich den Band wieder in den Händen und habe ihn bis zum Ende gelesen. Tolles Teil!
Meine letzten Worte:
Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist toll