Im Golf von Chiriqui an der Pazifikküste Panamas befindet sich der Nationalpark Coiba. Er ist nach der gleichnamigen Insel benannt, die Teil des Nationalparks ist. Mit 2.701 km² Fläche, 38 weiteren Inseln und einem großen Korallenriff im Gebiet des Pazifiks zählt der Nationalpark Coiba zu den größten maritimen Nationalparks weltweit. Seit 2005 ist er in die Liste der UNESCO-Welterben zu finden.
Coiba Nationalpark
Ursprünglich war die Insel Heimat der Coiba Indianer, die um 1560 von den spanischen Konquistadoren besiegt und versklavt wurden. Als Panama die Insel 1918 wieder in seinen Besitz brachte, wurde sie zu einer Strafkolonie umgewandelt, in seinen Hochzeiten wurden bis zu 3.000 Gefangenen dort untergebracht. Die Insel blieb bis auf das gebaute Gefängnis unberührt, es wurde 2004 endgültig geschlossen. 1992 erfolgte bereits die Gründung des Coiba Nationalparks. Neben der Hauptinsel Coiba zählen noch die Inseln Rancheria, Jicaron, Jicarita, Canal de Afuera, Uva, Contreras, Pajaros und Brincanco dazu.
Der Nationalpark umfasst insgesamt eine Fläche von 270.000 Hektar.
Primärwald Isla Coiba
Die Insel wurde etwa vor 12.000-15.000 Jahren vom Festland abgetrennt. Sie ist ein Paradebeispiel für die allopatrische Artbildung, die Entstehung neuer Arten durch räumliche Trennung. Dadurch entstanden isoliert zahlreiche endemische Arten bzw. Unterarten. Es gibt insgesamt 147 Vogelarten auf Coiba, eine Unterart des Rotkappenspechts ist endemisch. Der hellrote Ara lebt hier noch in freier Wildbahn. Bei den Säugetieren zählen zum Beispiel der Coiba-Brüllaffe, das Coiba-Aguti, eine Unterart des Südopossums und des Weißwedelhirschs als endemisch.
Beeindruckend ist dieser Park aber auch durch seine einzigartige Flora. Zum großen Teil findet man dort primären Regenwald, viele Baumarten, die auf dem Festland längst durch Rodung und Waldraub ausgerottet wurden. Dazu ist das Naturschutzgebiet Heimat seltener Pflanzenarten wie die Coiba-Orchidee. Die Zahl der Pflanzenarten wird auf 1.450 geschätzt.
Doch Coiba ist nicht nur an Land ein Naturparadies. Die maritimen Bereiche des Nationalparks zeichnen sich durch eine außergewöhnlich hohe Artenvielfalt aus. Die warme Strömung und das größte Korallenriff der pazifischen Küste des amerikanischen Kontinents bieten einen günstigen Lebensraum für geschätzte 760 Fischarten, 23 Wal-und Delphinarten sowie 33 Haiarten.
Ara
Da sich auf der Insel eine Station der ANAM befindet und ihr die Verwaltung unterliegt, benötigt man für den Besuch des Nationalparks die Zustimmung der nationalen Behörde für Umwelt. Die Anreise erfolgt von Panama City aus über Santiago und Puerto Mutis, von wo aus Boote nach Coiba fahren. Die einzige Möglichkeit im Nationalpark zu übernachten, bietet die ANAM-Station auf der Insel Coiba mit 6 Cabañas.
Für Naturliebhaber, Wanderer, aber auch für Menschen, die das Paradies suchen, ist die Insel ein Highlight auf jeder Panamareise!
Sie können den Nationalpark Coiba mit seinen Traumstränden und der einzigartigen Flora und Fauna im Rahmen einer individuellen Reise nach Panama besuchen.
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