CO2-Ranking: Diskretes Schweigen in Helvetien

CO2-Ranking: Diskretes Schweigen in HelvetienBescheidenheit ist bekanntlich eine Zier. Dennoch erstaunt, dass die Swisscom auf ihrer Homepage mit keinem Wort ihren hervorragenden 5. Platz im ersten CO2-Ranking der 300 grössten europäischen Unternehmen erwähnt. Gemäss der Rangliste, die von der unabhängigen britischen «Environmental Investment Organisation» erstellt wurde, stösst der grösste Schweizer Telekomanbieter pro Million Dollar Umsatz nur gerade 2,16 Tonnen CO2 aus.

Neben der Swisscom, welche gemäss eigenen Angaben ihren CO2-Ausstoss zwischen 1990 und 2008 um 40 Prozent reduziert und ein CO2-Sparprogramm eingeführt hat, machen die übrigen 25 Schweizer Unternehmen auf der Rangliste eine eher schlechte Figur. Mit der UBS konnte sich nur gerade eine weitere Firma mit helvetischen Wurzeln in den Top 20 behaupten. Roche, ABB und Syngenta schafften es immerhin unter die ersten 100.

Sehr präsent sind Schweizer Unternehmen dafür im letzten Drittel der Rangliste: 11 Firmen, von der Lonza AG (Platz 203) bis zu Kühne und Nagel International (292) sind in dieser Tabellenregion anzutreffen. Der Grund dafür liegt jedoch nicht primär in der Binsenwahrheit, dass ein Industrie- oder Transportunternehmen zwangsläufig mehr CO2 ausstösst als eine Dienstleistungsfirma. Den Weg zum Ruhm als CO2-Einsparer verbauten sich Novartis, Swatch, Actelion und wie sie alle heissen gleich selber: Wer über seinen CO-Ausstoss unvollständig oder gar nicht Rechenschaft ablegt, rutscht in der Rangliste automatisch nach hinten – und da von den 26 aufgeführten Schweizer Unternehmen gerade einmal sieben alle notwendigen Daten offenlegten, fielen die Resultate entsprechend schlecht aus. «In Sachen Überprüfbarkeit und Transparenz rangieren Italien und Spanien am höchsten, die Schweiz und Frankreich am tiefsten», heisst es dazu lapidar in der EIO-Medienmitteilung.

Für ein Land, dessen Wirtschaft sich immer wieder eines bewussten und sparsamen Umgangs mit Energie und natürlichen Ressourcen rühmt, ist das eher peinlich. Warum die Swisscom, die offenbar Gutes tut und dafür ausgezeichnet wird, darüber nicht berichtet, sei dahingestellt. Bei den anderen Schweizer Unternehmen liegt der Umkehrschluss nahe, dass wer nicht genug Gutes tut, halt möglicherweise auch nicht darüber sprechen – respektive konkrete Zahlen publizieren – mag.


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