Am 25. Juni findet in Berlin der Christopher Street Day statt, Bestandteil einer langjährigen Tradition homosexueller Organisationen zu Ehren ihres Kampfes für Gleichberechtigung. Die Berliner Parade ist mit den größten Teilnehmerzahlen auch die bekannteste Europas und erreicht ihren Höhepunkt bei der finalen Party unter der Siegessäule.
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In diesem Jahr ist gemäß dem Motto Fairplay für Vielfalt der Sport zentrales Thema der Veranstaltung. Während der ganzen Woche präsentiert die Stadt Filme, Theater und Kunst, die von Mitgliedern der homosexuellen, lesbischen und transgender Gemeinde realisiert wurden.
Der Christopher Street Day hat seinen Ursprung im Gedenken an die Unterdrückung der Schwulengemeinde in der Bar Stonewall Inn der Christopher Street in New York vom 28. Juni 1969, die als “Stonewall-Aufruhr” bekannt wurde. Die Megaparty, die sich dank ihres farbenfrohen und ungezwungenen Ambientes in eine der berühmtesten Sommerveranstaltungen Berlins verwandelt hat, fand zum ersten Mal im Jahr 1979 statt und konnte schon damals auf enorme Unterstützung von Seiten der Bürger zählen. Mit ihrem Wachstum an Größe und Anerkennung konnte sie ebenfalls ein nicht unerhebliches Maß an politischer Unterstützung der progressiven Parteien gewinnen, die heute bei der Planung mitwirken.
Die Verwandlung des Christopher Street Days in eine Institution hat jedoch unter einigen der systemkritischsten Schwulengemeinden zu großem Unmut geführt. Sie beschuldigen die Organisatoren der Kommerzialisierung einer Feierlichkeit, die zu dem Zweck ins Leben gerufen wurde, die traditionellen Moralvorstellungen umzustürzen und die Ausgegrenzten und Unterdrückten in die Gesellschaft zu integrieren.
Zu den Kritikern besagter Kommerzialisierung, sowie Verwandlung des Christopher Street Days in einen Bestandteil der Konsumgesellschaft zählt die Philosophin und Theoretikerin Judith Butler aus Nordamerika, die 2010 den CSD Zivilcouragepreis mit der Begründung ablehnte, dass der Grundgedanke dieser Gedenkfeier verloren gegangen ist, und sie stattdessen in ein kommerzielles Volksfest verwandelt wurde, bei dem der eigentliche Kampf gegen Diskriminierung sowie die Doppeldiskriminierung, der sich homosexuelle Immigranten und Transgender in Deutschland ausgeliefert sehen, vollkommen ignoriert werden. Für sie seien die Organisatoren dadurch zu Rassisten geworden. Robert Kastl, Mitglied des Organisationskomitees des Christopher Street Days, reagierte auf diese Anschuldigungen, indem er darauf hinwies, dass bereits Maßnahmen getroffen wurden, um das Problem der Doppeldiskriminierung durch die Schaffung eines Beratungszentrums für Lesben einzudämmen.
Trotz dieser aufkommenden Kritik an der Veranstaltung, die den langen Kampf der homosexuellen Gemeinde gegen die Diskriminierung widerspiegelt, ist der Christopher Street Day eine Party, der viele Europäer entgegenfiebern, um sich gegen jede Art der Diskriminierung auszusprechen. Und zu diesem Zweck ist bereits alles für die große Parade der bunten Wagen organisiert, die einmal mehr den Sommer regenbogenfarben gestalten werden.
Viele behaupten, dass sich Berlin während dieser Tage im Juni in die Hauptstadt der Schwulen-, Transgender- und Lesbenwelt verwandelt, wenn sich Berlins Straßen mit Pärchen füllen, die all die Spektakel und kulturellen Aktivitäten genießen möchten, welche den wichtigen Beitrag dieser Gemeinden zur Gesellschaft hervorheben.
Für mehr Information http://www.csd-berlin.de/
Nancy Guzman
Es spielt keine Rolle, welche Deine sexuellen Vorlieben sind, ob Du einen Partner hast oder nicht, aber wenn Du ein paar Tage in einem der appartments in Berlin verbringst, ist der beste Plan, sich ins Treiben in den Straßen zu stürzen und den Christopher Street Day zu genießen.
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Übersetzt: Jule
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