Christian Wulff spielt «Puppentheater»

Ein Befreiungssschlag sollte es werden, aber nimmt man das Medienecho auf den TV-Auftritt von Christian Wulff zum Maßstab, geriet dieser eher zum Fiasko. «Das war nichts», übertitelt Roland Nelles seinen Kommentar bei Spiegel Online, in dem er das Verhalten des deutschen Staatsoberhaupts im Fernsehen als «Osnabrücker Puppentheater» geißelt: «Wulff mimt einmal mehr die Unschuld vom Lande.»

Noch härter geht der Stern mit Wulff ins Gericht. «Noch nie hat ein Bundespräsident so unfreiwillig und doch so eindeutig und formvollendet zugegeben, dass er sein Amt nicht ausfüllen kann», heißt es dort. Und auch die Süddeutsche Zeitung sieht Wulff seinem Amt nicht mehr gewachsen und legt dem Präsidenten die Worte «Habt Nachsicht, ich bin Anfänger» in den Mund.

Einig sind sich die meisten Kommentatoren allerdings auch in der Befürchtung, dass Wulff sich mit seiner Art des Krisenmanagements letztlich doch im Amt halten könnte. «Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der selbstverordnete Büßer-Wulff ankommt», schreibt Christian Bangel von Zeit Online und auch der Spiegel ahnt einen Amtsverbleib: «Es ist möglich, dass Wulff damit durchkommt.»

FAZ-Herausgeber Günther Nonnenmacher glaubt zwar daran, dass Deutschland einen Präsidenten «unter Bewährungs-Beobachtung» ertragen könne, sieht aber durch die Affäre «das Ansehen des politischen Betriebs» weiter beschädigt. News.de-Redakteur Oliver Roscher fordert deshalb den Rücktritt des «Bundespräsidenten-Praktikant».

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Pressestimmen – Christian Wulff spielt «Puppentheater»

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