Eine Ausstellung des Herforder Kunstvereins präsentiert großformatige Fotografien des in Nürnberg lebenden Künstlers Christian Höhn, die zwischen 2006 und 2018 in aller Welt entstanden sind. Seine zumeist von erhöhtem Standort fotografierten Großstadtkulissen lösen vielfältige Assoziationen aus, vermitteln Monumentalität und nicht selten Gefühle wie Anonymität und Entfremdung. Eine zweite Serie zeigt Bahnhöfe als Schauplätze der Weltliteratur.
Megacity
Seine zumeist von erhöhtem Standort fotografierten Großstadtkulissen lösen vielfältige Assoziationen aus, vermitteln Monumentalität und nicht selten Gefühle wie Anonymität und Entfremdung. Die großformatigen Arbeiten zeigen auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt und zugleich eine gewisse Uniformität der internationalen Urbanisierung. Gezielte Farbnuancierungen und Blickwinkel übersteigern jene klare Stadtästhetik, die Schein, Stil und Design zur zentralen Maxime erhebt, der man sich letztlich aber auch nicht entziehen kann. Christian Höhn greift diese Zielrichtung in seinen Arbeiten auf und unterstreicht seine Sichtweise durch die Mittel der modernen Fotografie. Dennoch handelt es sich um authentische Abbilder, die durch die Präsentation hinter Acrylglas/Diasec oder im Leuchtkasten eine noch stärkere Brillanz entwickeln.
Die völlig menschenleeren Bilder drücken mehr aus, als man auf den ersten Blick erkennt. Der Betrachter zieht unwillkürlich Rückschlüsse auf die Bewohner, deren Umfeld, Befindlichkeiten, Bedürfnisse, Ansprüche, aber auch Ängste. So werden – obwohl unsichtbar – der Mensch sowie die Frage nach seiner Lebensideologie zum eigentlichen Thema. Die Serie Megacities umfasst inzwischen mehr als 50 Arbeiten und wird national und international in öffentlichen Häusern und Galerien gezeigt.
One Station
Schriftsteller verschiedener Epochen und Kulturkreise entdeckten Bahnhöfe als dramatische Bühnen für ihre literarische Fiktion. Christian Höhn konnte sich mit Unterstützung der Deutschen Bahn Stiftung auf die Reise begeben, um diese Schauplätze der Weltliteratur zu besuchen. Mit großformatigen Fotografien überschreitet er die Grenze zwischen Realität und Poesie, schafft surreale Abbilder der Bahnhofsgebäude und lässt den Betrachter teilhaben an seiner Suche nach den großen Emotionen der Literatur.
Wann und wo
Herforder Kunstverein
Deichtorwall 2
32052 Herford
4. August bis 4. November 2018
Ausstellungseröffnung am 4. August 2018 um 16.30 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Begrüßung: Sarah Heitkemper (Vorsitzende)
Einführung: Prof. Dr. Christoph Schaden (Fakultät Design der TH Nürnberg)
Musikalische Umrahmung: Alexander Bitner – Klavier (Königin-Mathilde-Gymnasium Herford)