Chloé Meunier

“Beginne das zu fotografieren, was sich vor deiner Haustüre befindet.” Dem Rat eines erfahrenen Fotografen folgend, begann Chloé Meunier ihre fotografische Karriere in London. Die Französin lebt seit drei Jahren in England. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Street Photography und dokumentarischer Fotografie. Dabei ist es ihr wichtig, dass sie das, was sie vor ihrer Haustüre vorfindet und fotografiert, nicht in Form eines persönlichen Tagebuchs einfängt. Es geht in ihren Arbeiten nicht um persönliche Erlebnisse. Ihre Bilder sind vielmehr das Ergebnis von Recherchen und der Versuch einer Annäherung an das Phänomen Transkulturalität.

Chloé Meunier will in ihren Serien verdeutlichen, dass es sich bei dem homogenen Selbstverständnis europäischer Gesellschaften im Grunde um einen Irrtum handelt. Jedes einzelne Individuum einer Gesellschaft konstituiert sich aus einer Vielfalt heraus.
Von diesen Ansätzen ausgehend, möchte Meunier verhindern, dass die Betrachter der Fotografien sich mit den Portraitierten vollständig identifizieren. Es soll vermieden werden, dass die oder der Portraitierte in eine Kategorie eingeordnet wird, oder zu einer Projektionsfläche der Betrachter wird.
Trotz dem Versuch kein persönliches fotografisches Tagebuch zu produzieren, zeigen die teils sehr intimen Bilder Meuniers Begegnungen mit Menschen, die sie in England angetroffen hat. Es sind ihre Blicke auf ihre neue Umgebung, einer Fremde, der sie sich schrittweise nähert und mit der sie mehr und mehr vertraut wird. Die Ästhetik der Bilder wirkt oft inszeniert und verliert dennoch nichts von ihrem dokumentarischen Charakter.
Es sind intensive Fotografien entstanden, die die Menschen in ihren Umgebungen zeigen: zwischen Alltag und Wahnsinn.

Chloe Meunier (26) lebt und arbeitet in London.

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