Chinesen, die im Nebel stehen
Posted by :Joern Petersen On : 2. November 2013 0Category: Ausland, Gesellschaft
Tags:Autos, China, Luftverschmutzung, Medien, Smog
Seit einiger Zeit führt starker Smog in einigen Großstädten in China zum Chaos. Der zwölffache Wert, als die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Feinstaub-Grenze, wurde gemessen. Es herrscht Ausnahmezustand und die Medien machen gegen Autos Stimmung.
Der Smog in Chinas Städten sorgt dafür, dass Autofahrer die Ampeln nicht erkennen können. Kindergärten und Schulen – auch in Peking – sind geschlossen und ein Notfallmaßnahmenkatalog tritt in Kraft. Diese scharfen Maßnahmen werden eingesetzt, um dem Smog Einheit zu gebieten, bislang mit mäßigem Erfolg. In China sollen die Umweltämter Warnstufe Rot ausgeben, wenn der Feinstaubgehalt der Luft mehr als 300 Mikrogramm pro Kubikmeter übersteigt. Dies ist das Zwölffache des WHO-Grenzwertes!
Wenn drei Tage belastete Luft vorhergesagt wird, muss die Stadtregierung Alarmstufe Rot verkünden. Dies erleben einige Städte seit Tagen! Nun muss jedes zweite Auto im Wechsel in der Garage bleiben, Baustellen den Betrieb einstellen und die Fabriken die Produktion herunterfahren. Viele Medien in China kritisieren mutig, dass diese Notfallmaßnahmen zu spät kommen und nicht weit genug gehen. Zudem halten sich viele Unternehmen nicht daran und produzieren weiterhin mit voller Leistung. Die Wut aber richtet sich öffentlich gegen die Autofahrer. Sie geraten immer mehr in Verruf. Boulevardblätter zeigen dicke rote Stoppschilder und prangern die Fahrzeuge als Hauptverursacher der hohen Schadstoffbelastung an.
Viele chinesische Metropolen bereiten nun Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung vor. Neuzulassungen werden über Lossysteme oder Nummernschild-Auktionen reglementiert. In Shanghai diskutieren Politiker laut über eine Stausteuer, wie sie es in London gibt. Aktuelle Untersuchungen in diesem Quartal zeigen, dass die Luft in 70 Städten bedenklich belastet ist. Viele liegen in Nordchinas Provinz Hebei, welches das Einzugsgebiet von Peking ist. Lediglich im Süden schneiden viele Inselstaaten gut in den Luftwerten ab.
China hat in den letzten zwei Jahren mehr Autos produziert und an seine Bürger verkauft als in den USA. Daher ist es müßig zu glauben, dass sich die Situation ändern wird. Positiv ist allerdings, dass die Medien jetzt öffentlich gegen die Politik vorgehen ….. solange die Partei dies zulässt. Gesund ist das alles schon lange nicht mehr!
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