"Chill mal, Frau Freitag" von Frau Freitag

333 Seiten
ISBN 9783548373997
Ullstein-Verlag
Preis: 9,99€
Taschenbuch
Frau Freitag ist Lehrerin und unterrichtet eine 9. Klasse einer Gesamtschule. Dass das heutzutage nicht unbedingt ein Vergnügen ist,  kann man sich wohl nur zu gut vorstellen. Und so nimmt Frau Freitag uns mit auf ein Jahr Schule mit total chaotischen Schülerinnen und Schülern. Eine Horde voller hibbeliger, großschnäuziger, pubertierender Jugendlicher, die sich super auskennen, wenn es um Schminken oder Fußball geht. Die perfekt die Gossensprache beherrschen, und reich wären, wenn sie für jede Ausrede, warum sie mal wieder zu spät sind, einen Euro bekommen würden. Für diese Schätzchen müsste eigentlich der Duden neu geschrieben werden bei der Rechtschreibung und dem ausgewählten Wortschatz, denn sie zu tage bringen.
Haben Sie eine Ahnung, wie lang so ein Jahr eigentlich ist? Und wieviel Ferien darin vorkommen? Das ist nichts für Frau Freitag, die würde am liebsten jeden Tag des Jahres zur Schule gehen. Ideen hat sie viele, Träume auch. Zum Beispiel dass all ihre Schüler nicht sitzen bleiben. Oder das sie alle einen Schulabschluss schaffen. Oder oder oder . . .
Meine Meinung
Wollen Sie ein Buch lesen, dass den Alltag unserer Schulen hier in Deutschland beschreibt oder doch lieber etwas ernsthaftes? Gut, Alltag in der Schule, das können Sie haben. Frau Freitag beschreibt auf voll korrekte Art, Alter, was geht ab in de' Schule.
Nein, jetzt mal ehrlich: Also wenn es tatsächlich so zur Sache geht, wundere ich mich tatsächlich, warum es überhaupt noch Schulen gibt. Die Jugendlichen sind selten anwesend, und wenn doch, dann auch nicht wirklich. Da wird gequatscht, geschminkt, gestänkert, gemeckert, und ja, aus Versehen auch mal etwas gelernt.
Aber ich kriege graue Haare, wenn ich schon diese 2 - 3- Wort-Sätze höre oder gar lese. "Alter, Stadt?" oder "Frau Freitag, Bleistift?" Auf nette Art versucht Frau Freitag ihr Wissen an die Schüler weiter zu geben. Scheinbar gelingt das nicht immer, sonst würden sie wohl einen Spast nicht für einen Vogel halten, oder wissen, dass Hitler nicht die Mauer gebaut hat.
Auf lockere, teilweise haarsträubend komische Art und Weise geht dieses Schuljahr rum und Frau Freitag mittendrin. Sie muß von sehr kämpferischer Natur sein, Nerven wie Drahtseile, Ohren wie ein Luchs und Augen wie ein Uhu haben. Sie muß für ihren Beruf geboren sein, denn soviel Geduld und Ausdauer, das kann man nicht lernen, das gibt es nur von vornherein im Blut.
Teilweise gingen mir die Sprüche etwas auf "die Kette", wie sie selbst so schön sagt. Manches war aber auch wirklich zum Quietschen komisch. Nicht selten habe ich meiner Tochter daraus vorgelesen, die herzlich in mein Gelächter einstieg. Wunderbar selbstironisch und voller utopischer Traumvorstellungen geschrieben, man wird ja wohl mal träumen dürfen.
Unterm Strich
Ein Buch zum Lachen, aber bitte nicht zum Ernstnehmen, sonst verliere ich womöglich den Respekt gegenüber den Lehrern meiner Tochter. Und noch ein Vorschlag zur Güte: Sollte es dieses Buch jemals als Hörbuch geben, schlage ich Carolin Kebekus vor, denn in meinem inneren Ohr habe ich bei sehr vielen Aussprüchen ihre Stimme gehört . . . ich bin mir ganz sicher.
Und mit einem Grinsen vergebe ich krasse 4 Sternthaler.

Die Autorin
Frau Freitag, geboren 1968, wollte schon immer Lehrerin werden. Seit zehn Jahren unterrichtet sie Englisch und Kunst. Sie ist Klassenlehrerin einer überdrehten, dafür recht leistungsschwachen 9. Klasse und sie lebt in einer deutschen Großstadt.

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