Cheesy Apfel-Bier-Suppe mit Cheddar und Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

|| Warum Bier ein Superfood ist und die Sache mit dem roten Licht ||

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Iiiihgitt! Bier-Suppe! Ja, da kann man allein vom Wortlaut her ganz komische Gedanken bekommen. Die wischen wir jetzt aber einfach mal kraftvoll weg von der Theke und denken stattdessen daran, wie guuuuut so ein wunderbar kaltes, frisch gezapftes Bier schmeckt.

Und was so gut im Glas schmeckt, das schmeckt auch gut in der Suppe!

Nicht? Ok, ich gebe es zu, ich war auch skeptisch, ob dieses Rezept nun wirklich der Kracher werden würde. Stellt sich die Frage, warum ich es dann überhaupt ausprobiert habe. Nun, die ist recht schnell und einfach beantwortet: Es geht um Bier!

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Jaja, die alte Schnaps-, pardon: Biernase – das denkt ihr euch jetzt. Gut, mag ja sein. Aber ich steh dazu: Ich trinke richtig gerne Bier. Ich kann persönlich auch gar nicht verstehen, wie jemand kein Bier mögen kann. Dass man die ein oder andere Sorte (… hüstel… Alt … hüstel) nicht mag, das leuchtet mir ein. Aber so generell kein Bier: Warum? „Ich trinke kein Bier.“ Dieser Satz ist mir ja noch nie über die Lippen gekommen. Wenn ich ihn höre, gibt es auch missbilligende Blicke meinerseits. Das hab ich gar nicht unter Kontrolle. Das passiert dann einfach.

Aaaaaach… Bier, ganz große Bierliebe. Und das hat jetzt nichts mit Betrinken zu tun, sondern mit Genießen. Ich trinke auch nicht ständig Bier. Nein, nein, auch mal Wein, Apfelwein, Gin, Prosecco… Jaaaa und natürlich Wasser, Apfelschorle, Tee, Orangensaft, Bionade oder auch mal ne Spezi. Was ich sagen will: So ein richtig gutes Bier ist Genuss pur. Und Bier ist auch ein Erlebnis.

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Wir Mädels machen dieses Jahr im Dezember unsere zweite Brauereiführung bei unserer ortsansässigen Lieblingsbrauerei. Die machen wirklich richtig gutes Bier, was auch schon ausgezeichnet wurde. Die kleine Privatbrauerei ist Brauerei des Jahres 2015 geworden. Jaaa, kann man mal sehen! Und das mitten im Wald, hinter den sieben Bergen. Aber das gehört wohl auch mit zum Geheimnis, denn man sagte uns bei den Brauereiführungen (ich war schon auf zweien insgesamt dort), dass das gute, weiche Wasser aus dem eigenen Brunnen sehr zur hervorragenden Qualität des Biers beiträgt.

So eine Brauereiführung ist immer ein Riesenspaß. Da steht dann ein Bierliebhaber par excellence in einem grünen Kittel und hält regelrechte Lobeshymnen auf das gute deutsche Bier. Jaha, Reinheitsgebot – da sind wir stolz drauf, zurecht! Da fällt mir ein, dass ein guter Freund von mir, seines Zeichens Braumeister, das Jahr des Reinheitsgebots auf seinem Auto-Wunschkennzeichen verewigt hat. Ihr merkt schon: Ich bin nicht die einzige, die Bier liebt.

Wo war ich? Genau: Das Bier wird gelobt und dem Bier wird gehuldigt. Laut des Kittel-Manns erfüllt so ein Bier absolut medizinische und sogar kosmetische Zwecke: Es steigert das Wohlbefinden und es macht schön. Er zählte es zu den Grundnahrungsmitteln und sagte, es gäbe kein besseres Getränk – für Jung und Alt. Na dann! 😉

Apfel-Bier-Suppe_06

Bei meiner ersten Brauereiführung waren wir zu zweit alleine mit einer größeren Gruppe von Mitarbeitern einer Speditionsfirma unterwegs. Auf dem Hof, auf dem Weg zur Flaschenabfüllanlage, betrieb die Dame, die die Führung machte (nein, sie trug keinen Kittel) Konversation mit ein paar Gruppenmitgliedern. „Was fahren Sie denn so?“ „Hauptsächlich Nudeln.“ Das war irgendwie zum Brüllen. Man muss vielleicht dabei gewesen sein, aber es was einfach Situationskomik in dem Moment.

Ich probiere es nochmal mit einer hoffentlich witzigeren Geschichte von eben dieser Führung. Man stelle sich bitte folgende Situation vor: Alle Mann versammelen sich in der Flaschenabfüllanlage, die stillsteht, da Wochenende ist und blicken neugierig auf die ruhenden Bänder und Gerätschaften. Viel zu sehen gibt es nicht, aber doch starren alle wie gebannt nach unten und hoffen, dass es doch noch etwas zu sehen gibt…

Die freundliche Dame: „Wir können dann weitergehen. Es sei denn, es hat noch jemand Fragen.“
Ein älterer Mann reißt hektisch und sehr engagiert den Arm hoch.
„Ja bitte? Da hinten der junge Mann.“
„Was bedeutet das rote Licht?“ Er zeigt auf ein rot blinkendes Licht an einer der Anlagen.
Man sieht, wie es im Kopf der Dame rattert. Aber ganz Profi, reagiert sie nach kurzer Pause souverän:“Alles in Ordnung!“
Der Mann misstrauisch:“Bei uns ist das Grün!??!“
„Bei uns ist das Rot.“
Und mit dieser Lüge dreht die Dame sich um und verlässt die Flaschenabfüllanlage und lässt Spürnase Columbo einfach stehen.

Grandiose Situation. Wenn Bier so clever und kreativ macht, dass man immer angemessen reagiert und die passende Antwort auch auf die schwierigsten und unangenehmsten Fragen hat – dann kann es doch nichts Schlechtes sein, oder? Und deshalb MUSSTE ich dieses Rezept ausprobieren, das mich auf Pinterest regelrecht ansprang.

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Kommen wir mal zur Apfel-Bier-Suppe: Ich war gespannt und – ehrlich gesagt – so gar nicht sicher, wie sie schmecken würde. Klar, man kann mich mit Bier, Apfelwein, lecker süßen Äpfeln und Bergen von Käse im Rezept wirklich kriegen. Aber alles zusammen? Und was soll ich euch sagen: Es war ein Gedicht! Schon bei der Zubereitung hat es so köstlich geduftet in der Küche, das war unglaublich. Zunächst roch es wunderbar nach Zimt, als ich den Nuss-Butter-Crumble in den Ofen schob. Dann roch es wunderbar nach karamellisiertem Apfel, als ich die Zwiebel in Apfelwein einkochen ließ. Anschließend nach dieser würzig-süßlichen Apfel-Thymianmischung. Und wenn ganz zum Schluss der Käse eingerührt wird, da gibt es echt kaum ein Halten mehr. Zum Glück ist die Suppe ja dann auch fertig und kann serviert werden.

Sie ist super käsig und damit sehr gehaltvoll. Aber für einen kalten Herbstabend ist sie perfekt. Sie ist aromatisch, würzig, käsig, deftig, urig, süßlich, herzhaft, kräftig… Hab ich käsig schon erwähnt? Ja der Käse macht diese Suppe ganz klar zum echten Glücklichmacher. Das Bier fügt der Suppe eine besondere Note hinzu – so ergibt sich eine runde, harmonische Suppe. Eine runde, harmonische und käsige Suppe.

Der Nuss-Zimt-Crumble als Topping passt wunderbar, weil es diesen Crunch gibt zur, Achtung: käsigen Suppe. Dazu ein wunderbar dunkles Brot und du bist im Genusshimmel. Ach so: Ein Bier dazu ist natürlich Pflicht. Köstlich!

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Zutaten für 4 – 5 Portionen

Für die Suppe
1 weiße Zwiebel (Die sind etwas süßer als normale Speise- oder Gemüsezwiebeln. Die würden aber natürlich auch gehen.)
2 Äpfel (zum Beispiel Gala)
150 ml Apfelwein (Wer den nicht bekommt in seiner Region, nimmt Apfelsaft.)
300 ml dunkles Bier
450 ml Hühnerbrühe
60 g Mehl
220 ml Milch
400 g Cheddar, gut gereift und würzig
200 g würzigen Camembert
1/2 TL Thymian, getrocknet
1 TL brauner Zucker
1/4 TL Cayennepfeffer
Olivenöl
Salz & Pfeffer

Für den Walnuss-Zimt-Crumble
50 g Haferflocken
350 g Walnüsse
2 EL Mehl
2 EL brauner Zucker
1/a TL Salz
1 TL Zimt
6 EL zimmerwarme Butter

Zubereitung

  • Als erstes wird der Crumble gemacht. Während der im Ofen ist, wird dann die Suppe zubereitet. Für den Crumble den Ofen vorheizen auf 180° C Umluft.
  • Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Walnüsse (geknackt und geschält) sowie die Haferflocken auf das Blech streuen.
  • Nun den Zimt, den braunen Zucker, das Mehl und Salz hinzufügen und alles vermischen.
  • Anschließend die 6 EL Butter mit den Fingern in die Walnuss-Haferflocken-Mischung einarbeiten, sodass sich buttrige Nuss-Haferflockenstückchen ergeben. Das Ganze kommt dann für 20 – 25 Minuten in den Ofen.
  • Nun geht es an die Suppe: Die Äpfel und die Zwiebel schälen und in kleine Stücke schneiden.
  • In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen. Die Zwiebelstückchen mit dem braunen Zucker darin glasig anschwitzen. Nun nach und nach den Apfelwein hinzugeben. Diesen immer wieder einkochen lassen, sodass die Zwiebeln schön karamellisieren.
  • Nun die Äpfel und den Thymian in den Topf geben und unter Rühren etwa 8 Minuten weichkochen.
  • Dann evt. übrig gebliebenen Apfelwein sowie das Bier, die Hühnerbrühe und den Cayennepfeffer in den Topf geben und alles für weitere 5 – 10 Minuten köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind.
  • In der Zwischenzeit das Mehl mit der Milch in einer kleinen Schüssel verrühren und zur Seite stellen.
  • Nun die Suppe mit einem Pürierstab pürieren.
  • Die Suppe zurück auf den Herd stellen und bei kleiner Flamme die Milch-Mehl-Mischung einrühren und die Suppe so leicht köchelnd eindicken lassen.
  • Anschließend wird der geraspelte Cheddar in die Suppe gerührt und zuletzt der Camembert (ohne Rinde) in der Suppe geschmolzen.
  • Die Suppe auf Suppenschüsseln verteilen, mit dem Nuss-Crumble aus dem Ofen bestreuen und eine kleine Prise Cayennepfeffer vor dem Servieren über die Suppenteller geben. Nach Wunsch mit einigen Cheddar-Raspeln bestreuen. Fertig.

Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten
Kochzeit: ca. 35 Minuten
Total: 50 Minuten

Tipp

Ich habe für das Rezept ein wunderbares belgisches Bier genommen: Leffe Bruin. Jedem, der mal in Belgien, in den Niederlanden oder in Frankreich ist, kann ich nur empfehlen, dieses Bier mal zu probieren. Schmeckt köstlich und kräftig. Und knallt (also Obacht!). Für dieses Rezept ist aber jedes dunkle Bier denkbar. Guinness kann ich mir beispielsweise auch ganz wunderbar hierfür vorstellen.

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Apfel-Bier-Suppe mit Walnuss-Zimt-Crumble aus dem Ofen

Lasst sie euch schmecken und schwelgt in diesem Traum aus Äpfeln, Käse und Bier. Diät könnt ihr dann am nächsten Tag halten. Gesund ist die Suppe sicherlich auch, da sie ja mit Bier gemacht ist – dem besten Getränk überhaupt laut dem Kittel-Mann. Demnach macht sie auch schön. Und Vitamine sind auch drin in Form von frischen Äpfeln und Dosenobst (Apfelwein). Jetzt ma ehrlich: Besser geht es doch nicht, oder?

Dann hopp, hopp, schnell ab in den Supermarkt und einkaufen. Viel Freude beim Nachkochen!

Prost und Mahlzeit und alles Liebe ♥ Eure Bierexpertin


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