Chaos hoch 125.000

Erinnert Ihr Euch noch, als ich Euch erzählte: „Seit ich Mutter bin, kriege ich nichts mehr auf die Reihe„?

Das Chaos im Haushalt ging mir so richtig auf die Nerven. Und was soll ich sagen? Es ist schlimmer geworden. Ich schaffe tatsächlich gar nichts mehr. Na ja, fast nichts.

Ich kriege gerade mal so das Nötigste geregelt, wie das Küchenchaos zu beseitigen oder den lieben langen Tag hinter den Kindern herzuräumen. Ja, ich räume tatsächlich den ganzen Tag auf. Das lohnt sich nicht, sagt Ihr? Da habt Ihr recht. Aber ich frage mich, wie es hier wohl aussehen würde, wenn ich das nicht tun würde. Denn wenn die Kinder abends im Bett sind, habe ich nur selten noch den Drang, alles wieder zu verstauen.

Und alles andere? Die riesigen Wäscheberge werden am Wochenende bewältigt. Oder auch wenn die Schränke alle leer sind. Unterm Sofa feiern Staub und Krümel eine Party nach der anderen. Der Fußboden ist klebrig, weil das Tochterkind überall ihre Flasche fallen lässt oder alles ausspuckt. Die schlimmsten Flecken werden hin und wieder mit einem feuchten Tuch beseitigt. Auf dem Fernseher sieht man das Bild kaum noch, weil er übersät ist mit kleinen Handabdrücken. Auf dem Schrank häufen sich Zeitungen und Papierkram, weil die Schubladen schon alle überquillen. Auf dem Küchenboden findet sich stets eine vollwertige Mahlzeit wieder. Die Treppe ist grau vom Staub, auf dem Kinderzimmerboden liegen überall Puzzleteile und Socken, im Büro sieht es aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen und vom Bad will ich erst gar nicht reden.

Ich habe Sehnsucht. Nach einer Putzfrau. Nur kann ich mir die nicht leisten.

Doch Fakt ist: Ich schaffe wirklich nichts. Anfangs, als mein Sohn in den Kindergarten ging, da lief es ganz gut. Die Kleine beschäftige sich etwa 20 Minuten allein im Laufstall. Und in 20 Minuten kann man jede Menge schaffen, wenn man einen Plan hat. Nur hat sie jetzt so gar keine Lust mehr auf Laufstall, was ich zwar verstehen kann, es die Sache aber nicht besser macht.

Und wenn sie bei mir ist, so zum Beispiel in der Küche, ich dort die Arbeitsflächen aufräume und schrubbe, räumt sie eine Ebene unter mir alle Schränke aus und verteilt den Inhalt überall in Küche, Flur und Wohnzimmer. Wenn ich sauge brüllt sie das ganze Haus zusammen, an Wischen ist erst gar nicht zu denken.

Ich könnte ja etwas tun, wenn sie ihren Mittagsschlaf macht. Nicht. Denn da gibt es schließlich noch ein kleines Menschenkind, das nach seinem Vormittag im Kindergarten sein Recht einfordert, meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. Also werden in dieser Zeit für gewöhnlich auch keine anderen Dinge erledigt. Dann wird gespielt, gebastelt und noch mehr Chaos veranstaltet. Wie sich das gehört.

Und wenn die junge Dame dann auch wieder wach ist, bleibt sowieso keine Zeit mehr. Wenn mein Mann Feierabend hat, wird das auch nicht wirklich besser. Dann muss vielleicht noch mal etwas eingekauft werden, er muss zur Bandprobe, ich muss zur Physiotherapie – irgendwas ist immer. Und am Wochenende will man einfach mal nichts tun und die wenige, kostbare Familienzeit nutzen.

Findet Ihr Euch darin wieder? Ja?! Dann fragt Ihr Euch sicher auch, warum es bei Euch so chaotisch aussieht und bei den anderen immer alles wie geleckt. Wie bitte machen sie das nur? Vielleicht haben sie tatsächlich eine Putzfrau. Oder sie erledigen das alles nachts. Oder wir haben uns so an unseren Dreck gewöhnt, dass er uns bei anderen gar nicht erst auffällt.

Mich jedenfalls nervt dieser Zustand. Ich war schon immer eher die Anti-Hausfrau, aber irgendwann reicht es mir dann auch. Dann will ich, dass es sauber ist. Nur eben nicht auf Kosten meiner Kinder. Daher musste Oma diese Woche herhalten und schon morgens hier auf der Matte stehen. Sie ging mit der Kleinen spazieren und ich drehte das Radio auf und schwang singenderweise den Besen. Ich räumte auf, putzte die Treppe, die gesamte untere Etage, beseitigte 115 Flaschen Leergut.

Das war am Dienstag. Heute sieht man nichts mehr davon. Kaum sind die Kinder wieder zuhause, sieht es genauso aus wie vorher. Vielleicht sollte ich es einfach so hinnehmen und das Putzen ganz an den Nagel hängen. Was meint Ihr?

Und wie sieht es bei Euch aus? Staub, Krümel, alles klebt? Oder kann man bei Euch vom Fußboden essen? Falls ja – wie macht Ihr das nur?!



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