Titel: Changers – Oryon (BAND ZWEI)
Autor: T. Cooper & Allison Glock
Format: Gebundene Ausgabe
Preis: 16,99 €
Seitenzahl: 368 Seiten
Verlag: KOSMOS
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Gebundene Ausgabe: 16,99 €
Kindle Edition: 14,99 €
ACHTUNG! ZWEITER TEIL EINER REIHE! DIE REZENSION ENTHÄLT SPOILER ZU BAND 1!
Das zweite High School Jahr beginnt für Drew mit einer zweiten Veränderung. Dieses Mal wacht sie als afroamerikanischer Junge auf und ist von nun an für ein Jahr Oryon Small. Endlich wieder ein Junge, der skaten kann, keine BHs mehr tragen muss und wieder kurze Haare hat.
Doch nun steht er wieder am Anfang.
Neue Freundschaften müssen geknüpft werden und alte wieder aufgebaut. Denn Oryon möchte Audrey wieder näher kommen.
Als Drew war es leicht ihre Freundin zu sein, als Oryon schier unmöglich. Doch er kämpft um seine Liebe, auch wenn die Regeln der Changers ihm etwas ganz anderes sagen.
Dieses Buch habe ich erneut bei lovelybooks gewonnen und konnte bei der Leserunde dazu mitlesen. Ich fand den ersten Teil damals schon ganz gut, mir fehlte jedoch der Knall. Es ist einfach nicht viel passiert, man konnte lachen, hatte ein klein wenig Spannung und viele Aufreger aber die Infos rund um das Volk der Changers blieben aus und man tappte als Leser genauso im Dunkeln wie damals Drew.
Nun, aus der Sicht von Oryon, hat sich diese Unwissenheit weitergezogen. Es gab nur ein Einziges Treffen der Changers in der Mitte des Buches, welches keinerlei Aufschlüsse über ihre Strukturen zu bieten hatte. Kontrollieren sie wirklich die Chroniken? Überprüfen sie die Changers, die sich gerade in ihrem vier Jahres Zyklus befinden? Steuern sie wirklich auf eine bessere Zukunft zu? Nimmt der Rat der Changers die Bedrohung der Getreuen wirklich wahr oder wird alles ausgeblendet? Haben die RaCha’s vielleicht recht?
All das bleibt im Dunklen und nichts was ich mich schon beim ersten Teil gefragt habe, wurde beantwortet.
Man liest wieder aus der Sicht von Oryon, während seiner Aufzeichnungen in die Chronik. In seinem Leben herrscht eigentlich kein großes Chaos. Er findet sich in wenigen Seiten mit seiner neuen Identität ab. Das einzige, womit er sehr zu kämpfen hat ist der Rassismus, welcher ihm ständig und überall entgegen schlägt. Er wird als afro-amerikanischer Jugendlicher stets mit Misstrauen betrachtet und auch in der Schule muss er sich an den “schwarzen”-Tisch setzen, um keine unausgesprochenen Regeln zu brechen. Dort findet er auch recht schnell Freunde, auch wenn man von ihnen innerhalb des Buches nur wenig erfährt.
Oryons Gedanken kreisen von Anfang bis Ende um Audrey. Und gerade diese Situation, welche sich durch das gesamte Buch zieht, hat mich irgendwann nur noch angenervt.
Ja, er ist ein Teenager. Ja, er hat sich als Drew in Audrey verliebt. Ja, er möchte sie noch nicht aufgeben. Aber um Gottes Willen, muss es um jeden Preis sein?
Zu Beginn konnte ich ihn verstehen, es ist schwer sich zu lösen. Vor allem, wenn man die Person jeden Tag sieht und ihr nicht sagen kann, dass Drew sie nicht willentlich verlassen hat und dass eigentlich er Drew ist. Aber mal ehrlich, wenn man will, dann überwindet man auch den schlimmsten Herzschmerz.
Dass er sich beinahe wie ein Stalker verhält, scheint ihm gar nicht aufzufallen und die ständigen Ausrutscher die ihm passieren haben mich mehr als einmal den Kopf schütteln lassen.
Er ist wirklich ein Teenager und scheint die Regeln völlig in den Wind zu schlagen.
Für seine Entwicklung hat ihm die zweite V sicher etwas für Rassismus und unterschwellige Ungerechtigkeiten sensibilisiert. Da er sich aber eigentlich nur auf Audrey konzentriert hat, hat die Handlung, welche ich mir eher gewünscht hätte, etwas gelitten. Ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu treten, denn nichts ist passiert. Weder etwas wirklich spannendes, noch etwas schockierendes, noch sonst irgendetwas.
Ja, es gab Probleme aber wie schon im ersten Teil: wo war der große Knall?
Das Ende hat mich dann doch noch etwas gepackt auch wenn ich mit dieser Entwicklung eigentlich schon gerechnet hatte. Trotzdem kam etwas Fahrt auf und der Cliffhanger am Ende hat mich davon überzeugt, dass ich das dritte Buch nun doch noch lesen möchte, denn so kann ich es einfach nicht stehen lassen.
Der Schreibstil der beiden Autoren ist nach wie vor angenehm. Er ist flüssig, ruhig und passt perfekt zu den jeweiligen Charakteren. Am Anfang hat man Drew noch deutlicher gespürt, gegen Ende war es eindeutig Oryon, der mit uns kommuniziert hat. Dieser Übergang hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich muss sagen, dass man wirklich sehr schnell durch das Buch kommt, auch wenn die Handlung eigentlich nichts hergibt.
Noch immer klafft in meinem Kopf ein riesiges Fragezeichen, was die Changers und ihren Rat angeht. Man tappt auch nach dem zweiten Teil im Dunkeln, was ich wirklich schade gefunden habe. Oryon ist mir zwar sehr sympathisch gewesen, doch so wirklich hat sich nichts getan. Die Handlung war sehr einseitig und der eigentliche Knall am Schluss war ein Schachzug, den ich erwartet habe. Daher keine Steigerung zum ersten Teil und wer diese Reihe noch nicht angefangen hat, muss es meiner Meinung nach nicht unbedingt tun. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die anderen beiden Teile noch über die 3 Sterne hinaus bewegen. Denn auch Band zwei bekommt von mir 3 / 5 Sterne.