*Challenge* Mein Defizit: Ich bin ein Brüllaffe
Im Rahmen der “Challenge”-Serie habe ich Heute einen Beitrag von der Macherin des Tulpentopf-Blog für euch.
Vielen Dank für Deinen Beitrag, auch hier war ich wieder schwer über die Offenheit beindruckt.
Defizite habe ich so einige, aber das, was mich wirklich richtig an mir stört, ist meine Lautstärke. Nicht die beim normalen reden. Aber die beim Anweisungen geben und ganz besonders die beim Schimpfen.
Während das eine oftmals einfach einen waschechten Befehlston hat, ist das andere schlicht Geschrei. Wenn meine beiden Kinder also mal wieder völlig außer Rand und band sind, weder auf ihre Namen, noch auf wiederholtes Bitten hören (wollen), werde ich zum Feldwebel. Sowohl im Ton, als auch in der Lautstärke.
Da ich von Natur aus eine kräftige Stimme habe, werde ich auch ohne Mikrofon bis ins letzte Eck eines Saales gehört. Und auch ein vollbesetzter Raum mit fröhlich schwatzenden Partygästen ist für meine Stimme kein Problem. Da kommt es schon mal vor, dass ich mit einem einfachen „Stopp!“ nicht nur meine Kinder zum Schweigen bringe, sondern alle Menschen in dem Raum.
Aber das ist noch gar nichts. Leider.
Denn selbst wenn ich die Aufmerksamkeit meiner Kinder habe, heißt das noch lange nicht, dass sie auch machen, was ich sage. Was mich je nach Tageslaune schnell mal auf die Palme bringt. Und von dort oben mache ich jedem Gorilla ernsthaft Konkurrenz und brülle, was ich auch sagen könnte. Leider.
Ob es wirklich nur einer meiner Bad Mama Days ist, die Große (8) mit ihrem Zickentum mein Harmoniebedürfnis überfordert oder der Junior (5) zum gefühlten 300. Mal abends auf Toilette muss, etwas trinken will, noch Hunger hat oder meint, auf mich aufpassen zu müssen: Schon bin ich ein Brüllaffe.
Ein wortgewaltiger noch dazu. Einer der Vorwürfe im Schwall hervorbringt, in einer Menge,die selbst im leisen Ton zu viel wären. Wahrscheinlich nicht nur für Kinder. Das merke ich meistens sogar schon während des Gebrülls, aber stoppen kann ich mich dann trotzdem selten. Es gibt zu viel zu sagen, was so mächtig herausdrängt, dass es leise einfach nicht geht.
Ich bin nicht stolz darauf und weiß sehr gut, woher das kommt. In unserem Alltag gibt es zu wenig Ruhepausen, Entspannungsphasen, sorgenfreie Zeiten. Und der Rest bin einfach ich.
Also ich in der überforderten Version. In der ich nicht die verständnisvolle, geduldige Mutter sein kann. In der ich animalische Wut in mir spüre, weil ich gerade nichts im Griff habe. Weder die Kinder, noch die Situation und schon gar nicht mich.
Zum Glück ist dieser Brüllaffe nur ein Teil von mir. Meine Kinder kennen ihn, mögen ihn nicht, aber verstehen es meistens. Hinterher, wenn ich mich beruhigt habe und ihnen erkläre, was denn los war. Manchmal muss ich das gar nicht, weil sie es selbst schon wissen.
Und manchmal gibt es von ihrer Seite sogar Seelenschmeichler für den Brüllaffen in der Mama. So zum Beispiel gestern beim Abendessen, als der Junior mit seiner Zappelei fast Besteck und Teetasse vom Tisch beförderte und mehr quatschte als aß. Irgendwann rief ich ihn mit strengem Blick und Feldwebelton zur Ordnung. Meine Tochter grinste dabei breit und meinte: „Mama, ich mag deinen strengen Blick. Der ist voll cool.“ Puh!
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- Kinder Selbstreflektion