Skunk Anansie werden 25 und schenken sich zum Geburtstag eine Live-Platte. Wer noch nie mit der Band zu tun hatte (und folglich unter einem Stein lebt), findet einen guten Querschnitt des Werkes, alle anderen freuen sich dennoch.
Um 2009 herum war man durchaus froh, dass sie nach einer längeren Pause wieder da waren: Skunk Anansie hatten sich nach diversen Solo-Projekten der Bandmitglieder wieder zusammengetan. Besser noch, sie veröffentlichen sogar wieder Platten. Die erreichen natürlich nicht mehr die Chartpositionen der Neunziger Jahre, klingen dafür aber immer noch unverwechselbar nach der Band. Nun, zum 25. Geburtstag, erscheint mit "25live@25" eine rund zweistündige Live-Scheibe, die alles zusammenfasst, was man an den Briten kennt und liebt.
Es fehlt tatsächlich kein Hit (außer "You'll Follow Me Down", aber den gibt es als Bonustrack). Von den frühen Krachern wie "Selling Jesus", "I Can Dream" und "Weak" über die Hits des Nachfolgers "Stoosh" ("Yes it's fucking political") bis zu Songs des 2016er-Werkes "Anarchytecture" ("Love Someone Else", "Death To The Lovers") ist alles an Bord. Bei 25 Songs hat man eben auch reichlich Platz. Und den gut genutzt, denn langweilig wird es in den zwei Stunden kein einziges Mal. Im Gegenteil: Fast wünscht man sich, die Neunziger wären doch nicht vorbei, schließlich klingen Skunk Anansie, als wäre es immer noch die Band von damals. Das muss man nach einem Vierteljahrhundert Karriere erst einmal schaffen.
Wer bislang nichts mit der charismatischen Truppe zu tun hatte und einen soliden Überblick sucht, macht hier nichts falsch. Fans derweil freuen sich drüber, dass die Band live wie immer unglaublich energiegeladen daherkommt, Sängerin Skin stimmlich auch 2019 von einem anderen Planeten scheint und die Achterbahnfahrt zwischen lauten, wütenden Songs und ruhigen Nummern (ja, "Hedonism" ist auch drauf) immer noch wunderbar funktioniert.
Albuminfos Skunk Anansie - 25Live@25
Künstler: Skunk Anansie
Albumname: 25Live@25
VÖ: 25.01.2019
Label: Boogooyamma
skunkanansie.com
Fotos: Rob O'Connor und Promo