Adam Green war schon immer ein komischer Kauz. Als leicht verschusselter Vertreter des Anti-Folk brachte er einige beachtliche Alben raus. Sein neuestes Projekt ist allerdings ambitionierter: „Aladdin" ist eine Symbiose aus Musik und Film.
Dabei findet es Adam Green wichtig, dass man beides zusammen oder auch getrennt betrachten kann. „Es gibt ein Album und einen Film - und wenn beides zusammenfindet, ergänzt das eine das andere", sagt er. Und trotzdem verstecken sich auf dem Album immer wieder Dialogschnipsel aus dem Film, die die Übergänge zwischen den Songs bilden sollen.
Allerdings hat man es zwischendurch doch immer wieder mit dem typischen Adam-Green-Sound zu tun, „Fix My Blues" oder „Nature Of The Clown" wirken auch losgelöst vom Film-Kontext.
Andere Stücke wie „Birthday Mambo" oder „Do Some Blow" klingen dagegen, als käme die Musik von einem Betrunkenen, der auf den erstbesten Gegenständen rumtrommelt. Doch selbst sowas ist bei Adam Green ja irgendwie charmant.
Auf dem Album, das Green per Crowdfunding finanziert hat, findet sich außerdem noch ein Instrumentalstück („Chinese Dance Theme") und der liebenswerte Zweiminüter „Trading Our Graves" - es ist also alles irgendwie vertreten.
Das Angenehme: Adam Green hält sich nicht mit den üblich langweiligen Junge-trifft-Mächen-Geschichten auf, sondern bedient sich lieber an Sarkasmus und Irrsinn. Und erklärt zum Song „Life In A Videogame" mal eben: „Mein erster feuchter Traum war, dass ich ‚Mario Brothers' gewonnen hatte und zur Belohnung die Prinzessin bekam. In dem Moment, wo sie vor mir stand, hatte ich meinen ersten Orgasmus im Schlaf."
In dem gesamten Projekt „Aladdin" stecken übrigens insgesamt drei Jahre Arbeit. Und für alle Album-Hörer, die den Film nicht gesehen haben, hat Adam Green eine Beschreibung parat: Er sei „wie eine ‚Simpsons'-Folge, für die er die Kulisse gebastelt hat. Eine Art ,South Park'-Version von New York."
Künstler: Adam Green
Albumname: Aladdin
VÖ: 29.04.2016
Label: Rough Trade
adamgreen.info
Fotos: Aaron Stern und Promo