CCC will Verschlüsselung als Standard

CCC_VerschlüsselungWenn es nach konservativen oder neoliberalen Politikern geht, ist das keine Frage: Sie wollen nicht wirklich, dass jemand aus Sicherheitsgründen seine Kommunikation im Internet verschlüsselt.

Seit den Zeiten, als durch Edward Snowden bekannt wurde, wie intensiv wir inzwischen von NSA, GCHQ und BND ausspioniert werden, tönen Mutti & Co. zwar durchaus auch von verschlüsselter Kommunikation, meinen damit aber eigentlich “nur für andere verschlüsselt” – denn diese Politiker wollen natürlich die Herausgabe der Schlüssel zu unseren Schlössern per Gesetz erzwingen.

Politiker-Wettbewerb: Wer ist die bessere Stasi

deMaiziereCCLeon E. PanettaBei jeder Bürger-Staat-Kommunikation haben diese Ignoranten bisher verlangt, dass man eine Pseudoverschlüsselung nutzt, für die der Nachschlüssel dem Staat bekannt ist, frei nach Muttis Motto: “Vor mir kannst Du Dich doch nackig ausziehen, Süßer!”

Nach den Terroranschlägen in Frankreich ging es sofort wieder los. Erst schrie David Cameron nach dem Verbot der Verschlüsselung, und kurz darauf sprang ihm der Ober-Ausspäher der Welt, Barack Obama zur Seite. Als nächster war sofort der Hauptfeldwebel Thomas die Misere bei der Truppe und die üblichen Verdächtigen wurden nicht müde, unsere Grundrechte anzugreifen.

Jetzt hat sich der Chaos Computer Club (CCC) dazu so geäußert, dass die Diskussion wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird – kein Wunder, denn das sind Fachleute, die die Menschen bei der Durchsetzung ihrer Grundrechte unterstützen wollen und nicht Politiker, die die Nachfolge der Stasi antreten wollen.

Der CCC ist der Anwalt der Bürger

Während also diese Politiker feuchte Träume von Entschlüsselungsgesetzen ausleben, fordern die Hacker vom Chaos Computer Club ein strenges Verbot unverschlüsselter Kommunikation für Firmen mit ihren Kunden.

Der CCC ist der Auffassung, dass jedes einzelne Byte, das von Providern transportiert und von Banken oder Behörden wie dem Finanzamt verarbeitet wird, verschlüsselt sein müsste.

Wer die Daten seiner Kunden unverschlüsselt übertrage oder archiviere und damit deren Sicherheit enorm gefährde, müsse mit empfindlichen Strafen belegt werden, und zwar nicht erst und nur dann, wenn der Missbrauch der Daten zufällig bekannt geworden sei.

“Wir fordern, dass die Millionen, die in die Militarisierung der Netze gesteckt werden, stattdessen in den Bau offener, sicherer Systeme zu investieren sind. Statt weitere Millionen in die digitale Aufrüstung gegen die eigene Bevölkerung zu investieren, fordert der CCC, diese Gelder in bessere technische Ausbildung fließen zu lassen.”

Eine hochgradig effektive Kryptographie müsse obligatorischer Standard bei aller Kommunikation über das Internet werden. Die deutsche Regierung solle endlich sämtliche Pläne zur Totalüberwachung des Internets aufgeben.

“Nach den öffentlich gewordenen Spionage-Programmen von Echelon bis zu den Snowden-Leaks, ist es offensichtlich, dass die Macht, Verschlüsselung zu brechen, für wirtschaftliche und militärische Interessen missbraucht wird”, erläuterte der Sprecher des CCC Jan Girlich.


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