Wie die Industrie aus Kindern Junkfood-Junkies macht
Zahlen und Fakten zum Thema Kinderernährung
Umsatzrendite der Lebensmittelhersteller bei Obst und Gemüse: 4,6 Prozent; Umsatzrendite bei Süßwaren, Softdrinks und Snacks: 15 bis 18 Prozent – die Gewinnmargen der Industrie liegen bei Junkfood also drei Mal so hoch wie bei Früchten. [1]Werbebudget der Lebensmittelindustrie (2011) für Obst und Gemüse: 7,3 Millionen Euro; Werbebudget für Schokolade, Süßwaren und Eiscreme: 722,8 Millionen Euro – also fast 100 Mal so viel. [2]
Ein Marktcheck von foodwatch unter mehr als 1.500 direkt an Kinder vermarkteten Lebensmitteln ergab: Drei Viertel der Produkte sind süße und fette Snacks. [3]
Ernährungssituation: Kinder in Deutschland essen nur etwa die Hälfte der empfohlenen Menge an Obst oder Gemüse – aber mehr als doppelt so viel an Süßwaren, Knabberartikeln und Soft-Drinks. [4]
Gesundheit: 15 Prozent der Kinder in Deutschland gelten als übergewichtig, 6 Prozent sogar adipös (fettleibig). Sie tragen ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. [5] Im Vergleich zu den 80er- und 90er-Jahren ist der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent gestiegen. [6]
[1] JPMorgan: Obesity. Re-Shaping the Food Industry. Global Equity Research. 2006
[2] Das Unternehmensberatungs- und Marktforschungsinstitut Ebiquity Plc am 23. Februar 2012 auf Anfrage von foodwatch
[3] foodwatch-Marktcheck Kinderlebensmittel, März 2012
[4] Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (Eskimo), Robert-Koch-Institut 2008, S. 55
[5] KiGGS-Studie, Robert-Koch-Institut 2008
[6] KiGGS-Studie, Robert-Koch-Institut 2008