Die Kandidaten für den Goldenen Windbeutel 2013 Für die Wasser-Zucker-Aroma-Mixtur mit ein bisschen Fruchtsaft setzt Hersteller Wild auf die Nähe zum Sport: Er spricht Kinder bei gesponserten Sport-Events an, vergibt ein eigenes Schwimmabzeichen. Außerdem verbreitet Capri-Sonne Unterrichtsmaterial mit Markenlogo und Lernaufgaben zum Produkt – indirekte Werbung an den Eltern vorbei.
Für die Lebensmittelindustrie sind Kinder die ideale Zielgruppe. Kinder sind die Kunden von morgen – und sie sind leicht zu beeinflussen. foodwatch kritisiert, dass Unternehmen mit perfiden Marketing-Strategien versuchen, den Einfluss der Eltern zu umgehen und Kinder für jene Produkte anzufixen, die die höchsten Gewinnmargen versprechen: Süßigkeiten, Soft-Drinks und anderes Junkfood. Die Lebensmittelindustrie trägt aus foodwatch-Sicht damit eine Mitverantwortung für Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern. Um auf diese Verantwortung hinzuweisen, „kürt“ foodwatch bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013 die dreisteste Werbemasche des Jahres bei einem Kinderprodukt.
Werbebudget der Lebensmittelindustrie (2011) für Obst und Gemüse: 7,3 Millionen Euro; Werbebudget für Schokolade, Süßwaren und Eiscreme: 722,8 Millionen Euro – also fast 100 Mal so viel. [2]
Ein Marktcheck von foodwatch unter mehr als 1.500 direkt an Kinder vermarkteten Lebensmitteln ergab: Drei Viertel der Produkte sind süße und fette Snacks. [3]
Ernährungssituation: Kinder in Deutschland essen nur etwa die Hälfte der empfohlenen Menge an Obst oder Gemüse – aber mehr als doppelt so viel an Süßwaren, Knabberartikeln und Soft-Drinks. [4]
Gesundheit: 15 Prozent der Kinder in Deutschland gelten als übergewichtig, 6 Prozent sogar adipös (fettleibig). Sie tragen ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. [5] Im Vergleich zu den 80er- und 90er-Jahren ist der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent gestiegen. [6]
[1] JPMorgan: Obesity. Re-Shaping the Food Industry. Global Equity Research. 2006
[2] Das Unternehmensberatungs- und Marktforschungsinstitut Ebiquity Plc am 23. Februar 2012 auf Anfrage von foodwatch
[3] foodwatch-Marktcheck Kinderlebensmittel, März 2012
[4] Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (Eskimo), Robert-Koch-Institut 2008, S. 55
[5] KiGGS-Studie, Robert-Koch-Institut 2008
[6] KiGGS-Studie, Robert-Koch-Institut 2008
Wie die Industrie aus Kindern Junkfood-Junkies macht
Für die Lebensmittelindustrie sind Kinder die ideale Zielgruppe. Kinder sind die Kunden von morgen – und sie sind leicht zu beeinflussen. foodwatch kritisiert, dass Unternehmen mit perfiden Marketing-Strategien versuchen, den Einfluss der Eltern zu umgehen und Kinder für jene Produkte anzufixen, die die höchsten Gewinnmargen versprechen: Süßigkeiten, Soft-Drinks und anderes Junkfood. Die Lebensmittelindustrie trägt aus foodwatch-Sicht damit eine Mitverantwortung für Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern. Um auf diese Verantwortung hinzuweisen, „kürt“ foodwatch bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013 die dreisteste Werbemasche des Jahres bei einem Kinderprodukt.
Zahlen und Fakten zum Thema Kinderernährung
Umsatzrendite der Lebensmittelhersteller bei Obst und Gemüse: 4,6 Prozent; Umsatzrendite bei Süßwaren, Softdrinks und Snacks: 15 bis 18 Prozent – die Gewinnmargen der Industrie liegen bei Junkfood also drei Mal so hoch wie bei Früchten. [1]Werbebudget der Lebensmittelindustrie (2011) für Obst und Gemüse: 7,3 Millionen Euro; Werbebudget für Schokolade, Süßwaren und Eiscreme: 722,8 Millionen Euro – also fast 100 Mal so viel. [2]
Ein Marktcheck von foodwatch unter mehr als 1.500 direkt an Kinder vermarkteten Lebensmitteln ergab: Drei Viertel der Produkte sind süße und fette Snacks. [3]
Ernährungssituation: Kinder in Deutschland essen nur etwa die Hälfte der empfohlenen Menge an Obst oder Gemüse – aber mehr als doppelt so viel an Süßwaren, Knabberartikeln und Soft-Drinks. [4]
Gesundheit: 15 Prozent der Kinder in Deutschland gelten als übergewichtig, 6 Prozent sogar adipös (fettleibig). Sie tragen ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2, Gelenkprobleme, Bluthochdruck und Herzerkrankungen. [5] Im Vergleich zu den 80er- und 90er-Jahren ist der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent gestiegen. [6]
[1] JPMorgan: Obesity. Re-Shaping the Food Industry. Global Equity Research. 2006
[2] Das Unternehmensberatungs- und Marktforschungsinstitut Ebiquity Plc am 23. Februar 2012 auf Anfrage von foodwatch
[3] foodwatch-Marktcheck Kinderlebensmittel, März 2012
[4] Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (Eskimo), Robert-Koch-Institut 2008, S. 55
[5] KiGGS-Studie, Robert-Koch-Institut 2008
[6] KiGGS-Studie, Robert-Koch-Institut 2008