Gestern Abend fand das vorerst letzte Bürgerforum der "BINO Bürgerinitiative Berlin Nord/Ost – Gesund leben an der Schiene" im Künstlerhof Buch statt. Dem Thema "Die Parteien und die Deutsche Bahn AG" entsprechend, war das Podium besetzt. Arvid Kämmerer vertrat die Deutsche Bahn, CDU und Bündnis 90/Die Grünen waren durch ihre BVV-Fraktionsvorsitzenden Johannes Kraft und Peter Brenn vertreten, für DIE LINKE nahmen Elke Breitenbach aus dem Abgeordnetenhaus sowie Stefan Liebich als Pankower Bundestagabgeordneter teil, während der ebenfalls eingeladene Wofgang Thierse von der SPD sich durch Rainer-Michael Lehmann aus dem Abgeordnetenhaus vertreten ließ. Für die Bürgerinitiative saßen Dietrich Peters und Ralf Driesener auf dem Podium.
Der Bitte der Gastgeber, trotz Wahlkampf zu akzeptieren, dass dieser nicht das Thema sei, wurde weitestgehend entsprochen. Diskutiert wurden hingegen die Themen Lärmvorsorge, Lärmsanierung, Lärmschutzmaßnahmen und Erschütterungsschutz an der sogenannten "Stettiner Bahn", mit den Schwerpunkten Karower Kreuz, Gütertransport und dem Arbeitsprogramm der deutschen und polnischen Regierung. Ausführliches Informationsmaterial und ein Thesenpapier der Bürgerinitiative lagen aus.
Dass es dabei nicht um klirrende Gläser in Vitrinen geht, bewies die mit ca. 200 Bürgerinnen und Bürgern gut besuchte Veranstaltung und die emotionsgeladene, aber auch zum Nachdenken anregende Diskussion. Die Zahl der Teilnehmer und der Umstand, dass die Bürgerinitiative erst seit einigen Monaten besteht und trotzdem schon über mehr als 350 Mitglieder zählt, zeigen anschaulich die Wichtigkeit des Themas. Durch die guten Vorgespräche waren Elke Breitenbach und Stefan Liebich über die Problematik gut informiert. Dennoch überraschten uns einige Forderungen, die menschlich zwar verständlich, aber umsetzungstechnisch und verbunden mit der Zeitmaßgabe "Sofort!" doch schwierig erscheinen. Daher war ich auch sehr froh, dass Ralf Driesener von der Bürgerinitiative den Abend mit einer Versachlichung abrundete: Es sollte allen Betroffenen bewusst sein, dass es zu einer umfassend Problemlösung noch ein sehr weiter Weg sei. Stefan Liebich und Elke Breitenbach bedankten sich für die Einladung und werden auch zukünftig die Bürgerinitiative entsprechend ihrer Möglichkeiten unterstützen.