Bunt, laut, unvergesslich: Karneval in der Karibik, Teil 1

Sie beginnt auch dieses Jahr wieder – die Karnevalszeit und natürlich wird nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auf der ganzen

Karneval in Trinidad & Tobago © Trinidad & Tobago Tourism Development Company Ltd.

Karneval in Trinidad & Tobago (© Trinidad & Tobago Tourism Development Company Ltd.)

Welt gefeiert.

Die Feierlichkeiten im karibischen Raum unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht großartig von Feiern in Süd- und Mittelamerika; auch hier gibt es bunte und aufwändige Kostüme, laute Musik, Paraden, Festwägen, Sambatanzen und vieles mehr. Dennoch haben die Feste auf den Karibikinseln ihren ganz eigenen Charme und Flair und können damit auch locker mit einer Karnevalshochburg wie Rio de Janeiro mithalten. Das beweisen auch viele Prominente und Touristen, die immer wieder eine oder mehrere der Inseln aufsuchen, um dort den etwas anderen Fasching zu genießen.

Anders als in vielen anderen Ländern auf dieser Welt läuft Karneval in der Karibik zeitlich etwas anders ab und auch innerhalb der Inselgruppen gibt es größere Unterschiede. Bereits im Dezember sind dort die ersten Verkleideten, die durch die Straße ziehen, unterwegs, und das sogar noch während der Weihnachtszeit. Auch gibt es Inseln, auf denen der Fasching bis in den späten Sommer geht oder dann erst richtig startet. In Kuba z.B. fangen bereits um den 26. Dezember herum die ersten Feierlichkeiten an, Karneval endet dort dann allerdings erst im Juli.

Natürlich feiern die Bewohner dort nicht mehr als sechs Monate durchgehend am Stück, jedoch gibt es immer wieder kleine und größere Feierlichkeiten, bis dann die großen Höhepunkte erreicht werden. Für Menschen, die das bunte Treiben also lange und intensiv genießen wollen, sind die Karibikinseln genau richtig. Dort herrschen außerdem angenehm tropische Temperaturen, also kein Vergleich zu Deutschland, wo es zur Faschingszeit oft noch schneit – so lässt sich die ausgelassene Stimmung dann erst richtig genießen.

Den Ursprung des Karnevalsbeginns in der Weihnachtszeit rührt von der Kolonialzeit her. Die afrikanischen Sklaven hat das Weihnachtsfest zwar eher weniger interessiert, jedoch haben sie dann meist ihre einzigen freien Tage im Jahr bekommen. Diese wurden groß, bunt und laut gefeiert und somit beginnen zum Teil auch heute noch die ersten Feierlichkeiten in dieser ungewöhnlichen Jahreszeit. Die zunehmende Christianisierung sorgte dafür, dass im Laufe der Zeit Karneval immer mehr als Fest vor der österlichen Fastenzeit gesehen wurde. Auf manchen Inseln wird die Hauptkarnevalszeit auch einfach in einen anderen Monat verlegt, damit sie nicht mit der von Trinidad & Tobago zusammenfällt, denn dort findet jährlich angeblich der beste Karneval der Karibikinseln und vielleicht sogar der beste der Welt statt.

Fröhliche Karnevalsvielfalt auf Kuba

Wenn auf Kuba Karneval gefeiert wird, tobt die Menschenmenge und tanzt zu heißen Rhythmen. Überall sind Leute in bunten und aufwändig gestalteten Kostümen unterwegs, laute Musik wird gespielt und die Straßen sind voll mit Partyzonen, Open-Air-Restaurants und bunten Shows, die auf den aufgebauten Bühnen stattfinden. Auf Kuba gibt es dabei viele Möglichkeiten, das bunte Treiben auf unterschiedliche Art und Weisen zu erleben.

Karneval in Santiago de Cuba ((c) Cubanisches Fremdenverkehrsamt)

Karneval in Santiago de Cuba ((c) Cubanisches Fremdenverkehrsamt)

Karneval wird auf der Karibikinsel vom 21. bis zum 27. Juli gefeiert, jedoch gehen die ersten Feierlichkeiten schon sehr viel früher los. Bereits um die Weihnachtszeit im Dezember herum ziehen die ersten Verkleideten durch die Straße und fiebern dem großen Höhepunkt im Sommer entgegen. Ursprünglich fand der eigentliche  Fasching in der Kolonialzeit schon im Februar statt, er wurde wegen der dort stattfindenden Zuckerrohrernte dann aber auf den Juli verschoben.

Wenn die Jahreszeit dann endlich erreicht ist, fangen die Feiern aber richtig an. Noch vor dem eigentlichen Karneval findet das so genannte „Fiesta de Caribe“ ungefähr zwei Wochen vorher statt. Schon hier ziehen die Menschen bereits in schillernden Kostümen durch die Straßen, es wird gefeiert und bis in die frühen Morgenstunden getanzt. Dieses Event zieht schon eine große Anzahl von Urlaubern und Touristen an, die bei dem Straßenfest eifrig mittanzen und die ausgelassene Stimmung genießen.

Bei den eigentlichen Faschingsfeiern danach ist die Stimmung nicht weniger bunt, laut und fröhlich. Die Feiern beginnen meist erst in den späten Abendstunden, wenn die unerträgliche Hitze vorbei ist; kalt ist es dann jedoch trotzdem nicht. In Havanna wird dabei die bekannte Malecon Uferstraße gesperrt, um darauf eine Woche lang ausgelassen zu feiern. Jedoch ist man hier falsch, wenn man den „richtigen“ Karneval erleben will. Der findet nämlich nicht in der Hauptstadt, sondern in Santiago de Cuba statt. Hier findet man im Stadtviertel Sueño eine große Partyzone mit Bühnen, Ständen, Musikanten und verkleideten Feierwütigen. Neben den einstudierten Shows sind die großen Karnevalsumzüge jeden Abend das eigentliche Highlight. Hierbei ziehen in Begleitung von Musikerheerscharen die unterschiedlich verkleideten Gruppen durch die Straßen. Mit dabei sind die Umzugswägen, auf denen leicht bekleidete Frauen in ihren aufwändigen Kostümen tanzen. In der Menge findet sich außerdem eine Vielzahl von Tänzern, die typische Tänze wie Salsa, Samba und Rumba tanzen.

Wer eine ursprünglichere Art des Karnevals erleben will, kann dies auch in Santiago de Cuba tun. Hierfür muss man sich jedoch vom Stadtviertel Sueño verabschieden und die Stadtteile Trocha und Los Olmos aufsuchen. Dort herrscht ein ganz eigener Charme, denn es gibt keine laute Musik aus Boxen, Umzugswägen oder einstudierte Tänze. Vielmehr schließen sich die Menschen zu einer großen Gruppe zusammen und bewegen sich gemeinsam rhythmisch durch die Straßen. Begleitet wird der Menschenzug von afrokubanischer Musik, die durch Trommeln, Rasseln, Glocken und Schlaghölzer erzeugt wird. Auch für Touristen ist dieses ausgelassene Straßenfest ein echtes Erlebnis, man sollte jedoch keinen Schmuck oder Geld in das Gedränge mitnehmen, damit der Spaß am Ende nicht durch abhanden gekommene Wertgegenstände getrübt wird.

In Kuba kann der Karneval also intensiv und vielseitig genossen werden und er lohnt sich sehr für Urlauber, da die Einheimischen diese bei ihren Feiern freudig mitaufnehmen und zusammen mit ihnen bis in die frühen Morgenstunden tanzen.

Feiern Sie mit auf unseren Kubareisen!

Die größte Party des Jahres – Karneval auf Guadeloupe

Die Karibikinsel Guadeloupe gehört zwar zur Europäischen Union und stellt ein Überseedepartment Frankreichs dar, trotzdem

Saint Francois-Strand auf Guadeloupe (© Atout France)

Saint Francois-Strand auf Guadeloupe (© Atout France)

sollte man deswegen nicht annehmen, der Karneval sei mit dem aus unserer Region vergleichbar. Das jährliche bunte Treiben gehört zu den größten und wichtigsten Feierlichkeiten der Insel und wird somit ausgiebig zelebriert.

Bereits am ersten Sonntag im Januar geht es los und dann wird bis zum Aschermittwoch gefeiert. Am Anfang des Jahres kann man schon die ersten Gruppen beobachten, wie sie ihre Auftritte proben, Kostüme fertigstellen oder noch Geld sammeln, um die aufwändigen Verkleidungen zu vervollständigen. Auch wie auf anderen Inseln wurde der Karneval von Siedlern im 17. Jahrhundert eingeführt und entwickelte sich seitdem mit eigenen Einflüssen und Bräuchen weiter zu dem, was er heute ist. Den größten Feiern können in Pointe-à-Pitre und Basse-Terre beigewohnt werden, jedoch wird in jeder noch so kleinen Stadt gefeiert, sodass man auch jenseits der großen Städte den Fasching erleben kann.

Wie im Fasching üblich, wird auch hier bei angenehm warmen Temperatur in bunten Kostümen gefeiert. Neben den Vorstellungen gibt es jedoch noch viel mehr zu beobachten und zu erleben. So finden Kostüm- und Tanzwettbewerbe, die Wahl einer „Königin“, Paraden zu Fuß und mit Festwagen und weitere Attraktionen statt. Am Faschingsdienstag ist es zum Beispiel üblich, am Morgen im Schlafanzug durch die Straßen zu ziehen. Dieser Tag ist zudem der Höhepunkt der jährlichen Karnevalsfeiern.

Der Aschermittwoch, der Grand Vidé, markiert, wie bei uns, das Ende der Feierlichkeiten. Untertags verkleiden sich die Menschen als schwarze und weiße Teufel. Doch das eigentliche Highlight findet erst später statt. Eine Puppe aus Stoff und Papier, der „Roi Vaval“, wird öffentlich verbrannt. Diese riesige Figur symbolisiert dabei den Geist des Karnevals und erscheint somit jedes Jahr wieder neu, um dann erneut verbrannt zu werden. Diese letzte Aktion ist jedoch keinesfalls eine ernste Angelegenheit, sondern wird von viel Jubel und anschließenden Tanzveranstaltung begleitet.

Natürlich spielt auch die Musik eine bedeutende Rolle. So sind auf den Straßen bei den Umzügen vor allem Trommeln, Blasinstrumente aus Blech und Pfeifen zu hören. Einige der hier entstandenen Bands sind sogar bis in Europa bekannt. In diesem Video können Sie nicht nur tolle Einblicke in die Musik, sondern auch in einen Karnevalsumzug am Mardi Gras, dem Tag der großen Paraden, sammeln. Es spiegelt sehr gut die bunte Vielfalt und Fröhlichkeit des Faschings in Guadeloupe wieder und macht Lust, ihn einmal persönlich zu erleben.

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