Quelle: Handelsblatt
Der oberste General der Bundeswehr stellt seinem Konzern ein miserables Zeugnis aus. In seinem 62-seitigen vertraulichen "Bericht des Generalinspekteurs zum Prüfauftrag aus der Kabinettsklausur", den Volker Wieker Minister Guttenberg und Kanzlerin Merkel vor kurzem vorlegen musste, und den das "Handelsblatt" in die Öffentlichkeit lanciert hat, zeichnet der Generalinspekteur ein desaströses Bild, wie in der Bundeswehr mit unseren Steuergeldern umgegangen wird.
Von ennormen Verschwendungen ist die Rede und dass alle großen Rüstungsprojekte der Bundeswehr mit den Etiketten: "Zu teuer, Zu spät, Nicht angemessen", behaftet sind.
Als Beispiele nennt Wieker den Eurofighter und den Militärtransporter A 400 (beide zu spät und zu teuer) und den Kampfhubschrauber Tiger (so schlecht produziert, dass die Bundeswehr die Abnahme verweigert hat).
Das Beschaffungsmanagement des deutschen Militärs ist laut Wieker so katastrophal, dass der General empfiehlt, die minderwertigen Rüstungsgüter möglichst gleich weiter zu verkaufen, anstatt sie an die Bundeswehr ausliefern zu lassen (Rüstungimporteure in aller Welt - freut euch...!).
Und schließlich ist Wiekers Statement, "dass es für die allgemeine Wehrpflicht keine sicherheitspolitische Notwendigkeit mehr gibt" sicherlich Wasser auf Guttenbergs Mühlen, weiterhin konsequent seinen Weg Richtung einer endlich kleineren und billigeren deutschen Armee fortzusetzen.
Fragt sich die/der SteuerzahlerIn nur: Warum kommt diese Einsicht eigentlich bei PolitikerInnen und Militärs erst so spät?