Buena Vista Social Club ist der Titel eines Musikalbums, der mittlerweile zu einer Marke gewordene ist. Der Name stammt von einem Lied, welches dem afrokubanischen Kulturverein "Club Social de Buena Vista" gewidmet ist. Er war während der Kubanischen Revolution von 1959 von großer Bedeutung. Buena Vista ist ein Stadtviertel in der Hauptstadt Havanna und liegt heute im Municipio Playa.
Der US-amerikanische Gitarrist Ry Coode reiste 1996 nach Kuba wegen eines Projekts mit afrikanischen Musikern. Dieses kam nicht zustande, allerdings traf er Juan de Marcos Gonzáles, der gemeinsam mit den Afro-Cuban All Stars Aufnahmen machte. Sie wollten den orchestralen Son der 1950er wieder aufleben lassen. Ry Coode widmete sich fortan den Afro-Cuban All Stars und nahm zusammen mit Altmeistern der kubanischen Musik das Album "Buena Vista Social Club" auf. Dabei waren Solisten wie Ibrahim Ferrer, Compay Segundo, Omara Portuondo, Rubén González und Eliades Ochoa beteiligt. Die CD wurde unerwartet ein riesiger Erfolg. Mit über acht Millionen verkauften Exemplaren ist es das erfolgreichste Album des Genres Weltmusik.
Nachdem Ry Coode mit dem Buena Vista Social Club einen Grammy in der Kategorie "Best Tropical Latin Performance" gewonnen hatte, reiste er 1998 erneut nach Kuba, um mit Ibrahim Ferrer ein Solo-Album aufzunehmen. Coode's langjähriger Freund, der deutsche Film-Regisseur Wim Wenders, und dessen Film-Team begleiteten ihn. Auf diese Weise entstand der Dokumentarfilm "Buena Vista Social Club", bei dem die Musiker aus ihrem Leben und ihrem Werdegang erzählen. Die Musiker werden auch bei Studioaufnahmen und auf Konzerten begleitet.
Das Plattenlabel World Circuit, bei dem das ursprüngliche Album erschienen war, veröffentlichte eine Reihe weiterer Tonträger unter dem nun sehr bekannten Namen Buena Vista Social Club. Daran ist eine wachsende Anzahl kubanischer Musiker beteiligt, die auch in unterschiedlicher Besetzung auf internationale Tourneen gehen.