Buchrezension: Jamie unterwegs... von Jamie Oliver

Buchrezension: Jamie unterwegs... von Jamie OliverBuchrezensionen auf Die kluge Hausfrau? Wenn es sich um Koch- oder Haushaltsbücher handelt, ja. Ansonsten gibt es schon genug Bücherblogs, vor allem in der trivialen Ecke. Jamie unterwegs... von Jamie Oliver, dem berühmten britischen Fernsehkoch habe ich bei einem Rezeptwettbewerb im Dezember gewonnen. Nach der ersten Freude kam dann bald die Ernüchterung. Gut, ich hätte es mir nicht gekauft. Das liegt nun nicht daran, dass mir der junge Brite komplett unsympathisch wäre, mir missfällt nur ein wenig seine leicht schnoddrige Art. Beim Lesen des Buchs konnte ich die Texte richtig hören, wie sie mir aus vergangenen Fernsehendungen bekannt waren. Sein Schreib- und Sprachstil ist ein und derselbe. Wem das gefällt, ok.
Über die Sprache könnte man hinwegsehen, wären die Rezepte nicht mehrheitlich so fleischlastig. Jamie Oliver stellt Rezepte aus Spanien, Frankreich, Italien, Schweden, Marokko und Griechenland vor, für die er angeblich durch halb Europa und Nordafrika reiste und mit nur geringen Fremdsprachenkenntnissen überall aufs Herzlichste empfangen wurde. Immer im Bemühen, dass selber kochen gar nicht so schwer ist, vereinfacht er die meisten Gerichte unnötigerweise deutlich und gibt ihnen einen Jamie-Oliver-Stempel. Das wird am Beispiel der Tarte Tatin mehr als deutlich: er nimmt einfach fertigen Blätterteig, statt einen Mürbeteig zuzubereiten und fügt Calvados hinzu, der nicht hinein muss, ohne auf diese Rezeptänderungen hinzuweisen. Lieber sind ihm die Sicherheitsempfehlungen bezüglich des heißen Karamells, geht der Autor einfach nicht davon aus, dass seine Leser schlau genug sind, dies schon beim ersten Appell zu kapieren.
Persönlich mag ich die Speisen lieber authentisch und wirklich landestypisch. Bei Jamie Olivers Buch kann man sich nie sicher sein, ob die Rezepte nun nicht doch wesentlich verändert wurden. Wenn ich für ein Rezept keine ausländischen Freunde habe, schaue ich doch lieber ins Internet und werde dort hundertprozentig fündig und brauche dieses dicke und schwere Buch nicht, in dem sich nur einer beweihräuchert: der Koch und Autor.
Fazit: wer Jamie Oliver mag, wird auch das Buch mögen. Wer jedoch auf Authentizität setzt, wird mit dem Buch wenig Vergnügen haben.


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