Social Media Marketing – Was geht und was nicht.
Das Internet ist ein riesiges Kommunikationsmedium. Milliarden Menschen weltweit sind miteinander vernetzt, jeder kann mit jedem reden. Klingt so, als könntest du auf Knopfdruck jedem Menschen auf der Welt von deinem großartigen, wunderbaren Buch erzählen.
Leider haben sich andere das gleiche gedacht und der Welt von Pfennigaktien mit riesigen Gewinnchancen, lange verschollenen Erbschaften, Penisvergrößerungen und billigen Viagraersatzmitteln erzählt. Mit anderen Worten: Das ist Spam. Und du willst kein Teil davon sein (Wenn du ein Teil davon sein möchtest, dann verschwinde hier. Ich mag dich nicht. Niemand mag dich. Nicht mal deine Eltern und die müssten das eigentlich.)
Das Internet im Allgemeinen – und Social Media im Besonderen – ist, entgegen dem Glauben der meisten Marketingexperten, kein Werbemedium sondern eine Kommunikationsplattform. Und Kommunikation heißt mit dem Gegenüber reden, auf seine Bedürfnisse eingehen, ihm vielleicht helfen, wenn man es kann. Es heißt nicht, ihn permanent mit Botschaften der Art: KAUF MEIN BUCH! JETZT! zuzutexten.
Was du im Social Media Bereich tun kannst, ist dir einen guten Ruf erwerben. Wenn du einen guten Ruf hast, dann hören die Leute auf dich. Und manche interessieren sich für das, was du sonst noch so machst.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, du hast ein Fachbuch über Hundeerziehung geschrieben. Dann hast du von Forenmarketing gehört. Das bedeutet nun nicht, dass du in alle Foren, die sich mit Hundeerziehung beschäftigen, zu jeder Frage als Antwort postet: Kauf mein Buch, da hab ich alles drin beschrieben.
Es bedeutet, dass du diese Frage beantwortest – auch wenn sie in deinem Buch beschrieben ist und der Fragesteller nun keinen Grund mehr hat, es zu kaufen. Aber damit wird klar, dass du ein Experte auf deinem Gebiet bist. Und wenn der nächste diese Frage hat und danach googelt, dann wird er deine Antwort finden, deinen Namen lesen, vielleicht nach deinem Namen googeln und dein Buch finden. Und sich dann sagen: “Hey, der Typ scheint Ahnung von dem zu haben, was er redet. Vielleicht sollte ich mir sein Buch kaufen, bevor ich es mir mit meinem Hund endgültig verderbe.”
So funktioniert Social Media Marketing. Es ist keine 1 zu 1 Umsetzung. Nicht jede Aktion schlägt sich sofort in Verkaufszahlen nieder. Aber irgendeine Kleinigkeit, die du vor Jahren mal gemacht hast, kann irgendwann in der Zukunft seine Verkaufszahlen in die Höhe treiben.
Wie man sich eine stabile Followerschaft aufbaut, habe ich bereits vor längerer Zeit in einem Gastartikel auf dem Blog von Marcus Johanus beantwortet: Von Null auf Bestseller in drei einfachen Schritten. Nach den Reaktionen, die ich erhalten habe, war er sehr gut und hilfreich, deshalb nimm dir die Zeit, ihn zu lesen und richte deine Social-Media-Strategie danach aus.
Einen zweiten Punkt, den es zu beachten gilt, findest du in meinem Artikel Das Mehrwertsteuer-Prinzip der Autorenpromotion hier auf dem Blog.
Es gibt außer Social Media noch andere Aktivitäten, die du online durchführen kannst. Kommen wir zu den drei wichtigsten.
Die eigene Website
Das halte ich für unverzichtbar: eine zentrale Stelle, an der du alle Infos über dich und deine Bücher präsentieren kannst. Nein, dein Facebook-Profil ist kein Ersatz dafür, auch keine andere Profilseite auf deinem “Namen hier einfügen”-Netzwerk. Warum? Solange du nicht Herr über dein Profil bist, kann es dir der Betreiber entziehen, durch Designänderungen deinen perfekt gestylten Auftritt zerschießen oder durch eine simple Pleite das Ergebnis sorgfältiger Arbeit vernichten. Deshalb habe ich schon immer gesagt, dass Facebook, Twitter & Co falsche Freunde für Autoren sind.
Nur auf deiner eigenen Website kannst du dich so präsentieren, wie du gesehen werden möchtest – ohne dass dir ein anderer reinreden kann.
Und wie bei allem, was dich repräsentiert: sorge dafür, dass es gut aussieht. Wenn Websitegestaltung nicht so dein Ding ist, dann such dir jemanden, der es für dich macht.
Sammle auf deiner Website alles, was deine Leser interessieren könnte: Bücher, Leseproben, Rezensionen, Lesungsberichte… aber pass auf, dass du für alles, was du veröffentlichst, auch die entsprechenden Rechte hast. Manche Journalisten und Zeitungen sind dazu übergegangen, Autoren zu verklagen, die ohne Genehmigung Rezensionen über die eigenen Bücher online gestellt haben.
Blog
Ein Blog quasi die Fortführung einer Website und lebt davon, dass ständig etwas Neues hinzukommt. Obwohl es kaum ein besseres Mittel gibt, um mit Lesern in Kontakt zu kommen, erfordert es auch viel Zeit und Mühe. Wenn du nicht wirklich etwas zu sagen hast, dann investiere die Zeit lieber ins Schreiben neuer Bücher. Ich will dich damit wirklich nicht vom bloggen abhalten – aber ich tue es selbst und weiß, welcher Aufwand dahinter steht. Außerdem blogge ich nicht direkt über meine Bücher – weil mir da nicht so viel einfällt – sondern übers Selfpublishing.
KDP-Autorenseite
Hab ich vor zwei Absätzen nicht gesagt, dass Profile auf irgendwelchen Plattformen nicht die eigene Website ersetzen? Stimmt. Die Autorenseite, wie Amazon und einige andere Shops sie zur Verfügung stellen, ist eher als eine Art Sprungbrett zu sehen. Von Amazon auf deine eigene Website. Außerdem sind dort alle Bücher bequem zusammengefasst, so dass der Leser auf einen Klick die Übersicht und noch ein paar Hintergrundinfos über dich bekommt. Und vielleicht wird er ja neugierig genug, um dem Link auf deine Website zu folgen.
Ein Werkzeug, dass sich so schnell und problemlos benutzen lässt, solltest du auf keinen Fall links liegen lassen. Denn viele kleine Schritte sind es, die deinen Weg zum Erfolg ausmachen…