Extrem laut und unglaublich nah | Extremely loud & incredibly close
Wie ihr seht besitze ich beide Ausgaben: einmal die englische, und einmal die deutsche. Ich muss sagen, dass mir beide gut gefallen. Original ist natürlich besser. Wer aber keinen Nerv für englische Literatur hat, kann meiner Meinung nach auch zu dem deutschen Exemplar greifen.Hier mal die Zusammenfassung meiner Rezension von damals:Die Handlung lässt sich in zwei verschiedene Stränge einteilen. Hauptcharakter stellt hierbei der hochintelligente Oscar Schell dar. Weil er unter sehr vielen Ängsten leidet, spielt sein Vater immer wieder ein Spiel mit ihm, in welchem er bestimmte Dinge im Central Park suchen muss, um diese Ängste zu überwinden.Als dieser bei dem Anschlag auf das World Trade Center stirbt, ist Oskar gerade mal neun Jahre alt. Er findet einen Schlüssel in seinem Kleiderschrank und ist davon überzeugt, dass es das letzte Spiel ist, das sein Vater ihm hinterlassen hat. Einerseits getrieben von Neugier, andererseits getrieben von der Liebe zu seinem Vater, sucht er nach dem Schloss und trifft dabei auf alle möglichen Menschen, muss aber auch seine Ängste immer wieder überwinden.Ein großer Halt für Oskar ist seine Großmutter, in welcher es im zweiten Handlungsstrang geht. Man erfährt von ihr und Oskars Großvater, es ist eine Geschichte des Lebens, der Trauer und des Leidens. Zu viel will ich aber nicht vorwegnehmen - denn das ist das spannendste an diesem Buch.Zur Rezension -->
Das Buch wurde übrigens auch unter gleichem Namen verfilmt. Zur Rezension
Wer das Buch mal zwischen die Hände bekommt, weiß, wovon ich spreche. Dieses Buch ist recht experimentell und hat einen anderen Weg gefunden, Emotionen zu überbringen. Es ist ein Buch, das nicht nur aus Worten besteht. Stilistisch ist es sehr ausgeklügelt. Es arbeitet mit Farben, Bildern, leeren Seiten. Daumenkino, unleserliche Seiten, verschlüsselter Sprache. Durchgestrichene Zeilen. Das alles ist schon faszinierend genug.
Der parallele Handlungsstrang erzählt, wie gesagt, von der Geschichte der Großeltern Oskars. Besonders hier kommen die teilweise seltsam wirkenden Texte zur Geltung. In gewisser Weise behandelt auch dieser Handlungsstrang eine Verarbeitung von Verlust, nur von der anderen Generation heraus gesehen. Auch der Großvater musste in seinem Leben Dinge erleben, die man keinem wünscht. Was, das verrate ich natürlich nicht.Ich verrate aber soviel, dass er stumm ist und deswegen oft Probleme hat, zu kommunizieren. Genau das wird in diesen Seiten hier deutlich:
Hilfe - das ist ein Wort, das in diesem Buch fast schon magisch wird. Jedes Mal, wenn es erscheint, trifft einen die Gewalt der Tragik.Das ist übrigens etwas, was das Buch wirklich gut hinkriegt. Tragik vermitteln. Foers Schreibstil ist einfach total wortgewaltig. Man muss es mögen, denn für Rationalisten ist dieses Buch wahrscheinlich komplett melodramatisch.
"The end of suffering does not justify the suffering, what a mess I am, I thought, what a fool, how foolish and narrow, how worthless, how pinched and pathetic, how helpless."
"I regret that it takes a life to learn how to live"
"I hope that one day you will have the experience of doing something you do not understand for someone you love.""What did thinking ever do for me, to what great place did thinking ever bring me? I think and think and think. I've thought myself out of happiness one million times, but never once into it"Kennt ihr ähnliche Bücher? Wie findet ihr die Idee von diesen Farben und Bildern?Ich liebe das Buch wirklich und hoffe, dass ich es einigen schmackhaft machen konnte :)ich wünsche euch noch einen schönen TagEmilie