Ich bin überzeugt, dass jeder mindestens ein Buch im Regal stehen hat, das bei ihm, einen Wirkungstreffer erzielt hat. Nach solchen Büchern fragen immer die Literaturagenten von Radioeins. Das Buch, was ich vorstellen möchte, hat diesen Treffer bei mir vor einer Weile verursacht und meinen Aktionismus befeuert. Vor Kurzem ist es mir bei einer Aufräumaktion wieder in die Hände gefallen. Und die Idee zu diesem Blogbeitrag war geboren.
Et voilà!
Hier kommt meine Empfehlung zum Selbstversuch von Leo Hickman, ein Jahr ökologisch und ethisch korrekt zu leben.
Hickman ist Journalist. Er arbeitet beim Guardian als leitender Redakteur und lebt mit seiner Familie in London. Das Buch ist auf Basis einer Kolumne entstanden. Von seinem Abenteuer und deren Konsequenzen schreibt er in „FAST NACKT“. 2006 ist sein Buch in der 2. Auflage im Pendo Verlag auf deutsch erschienen.
„Ich wusste von Anfang an, dass die Reise nur in eine Richtung geht – wenn sich die Büchse der Pandora erst einmal geöffnet hat, gibt es kein Zurück mehr.“
(Leo Hickman)
Hickman bezeichnet es am Anfang des Buches als den Zuckererbsen-Moment. Er meint den Moment, wenn die Schuldgefühle aufkommen, weil man weiß, dass man etwas ethisch und ökologisch Schlechtes tut. Wie zum Beispiel Zuckererbsen aus Kenia im Winter zu kaufen.
Er berichtet auf 313 Seiten unter anderem von seinen Erfahrungen mit:
- Ernährungsumstellung
- Reduzierung von Müll, Plastik und Strom
- Gärtnern hinter seinem Reihenhaus
- veränderte Mobilität in London oder im Urlaub
- freiwilliges Engagement für Ehrenämter und Gemeinschaft.
Dabei ließ er sich von der Gründerin einer Planet Organic-Bioläden, dem Marketingleiter von Friends of the Earth und einer Journalistin des Verbrauchermagazins Ethical Consumer beraten und begleitet.
Er spickt seinen Text mit heiteren Anekdoten und Gedanken. Sein Experiment wird quasi zum Alltagsabenteuer. Das Buch ist mit viele Fakten versehen, die gut recherchiert sind. Seine Argumente untermauern die viel propagierte Macht der Konsumenten. Jede Menge abgedruckte Leserbriefe zu seiner Kolumne zeigen, dass sich viele Menschen auf der ganzen Welt mit diesem Thema beschäftigen. Es gibt eine Community, die keine Lust mehr hat, einen Lebensstil zu führen, für den es drei Erden braucht.
Im Anhang gibt es eine persönliche Checkliste des Autors, was jeder im Alltag machen kann, um ökologischer zu leben. Des Weiteren sich viele wichtige Kontaktadressen angegeben, um sich weiterführend zu informieren.
Fazit: Falls Ihr euren Alltag und Lebeneinstellung umkrempeln wollt, ist es dass richtige Buch. Es ist ehrlich und nicht dogmatisch. Ich habe es regelrecht verschlungen.
Und wie der chinesische Philosoph Konfuzius einmal sagte: „Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“ Ich gehe immer noch.
Ich habe das Buch im Taschenbuchformat erworben. Ich finde, dieses Format ist griffiger beim Lesen und kann leichter transportiert werden.
Der Text ist nicht mit Bildern oder Fotografien unterstützt. Mich hat es jedoch nicht gestört, denn der Schreibstil des Autors ist sehr eindrücklich (Storytelling-Methode).
Die Tipps und die Erklärungen der drei Experten sind mit einer Lupe gekennzeichnet. Leserbriefe sind in einer anderen Schriftart hervorgehoben. Beide sind gut in die einzelnen Kapitel an passender Stelle eingewoben, sodass eine angenehme Abwechslung beim Lesen entsteht.
Das Buch ist unkompliziert und unterhaltsam geschrieben. Der Text ist mit jede Menge Fakten und allgemeine Informationen gespickt, um die komplexen Sachverhalte zu erklären. Der Text bringt den Leser auf eigene Ideen, Dinge zu verändern. Dazwischen gibt es immer wieder Einschübe, was die Experten, zu dem jeweiligen Thema meinen, auch die sprechen nicht immer mit einer Stimme.
„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für die Welt.“
(Mahatma Gandhi)
Es ist ein Motivationsbuch, um seinen ersten Schritte zu machen. Ich verspreche Euch, es wird eine lange Reise, bei der Ihr das Ziel noch nicht kennt, weil Ihr immer mit dem nächsten Schritt beschäftigt sein.
Hinweis: Bei diesem Blogtext handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag. Es hat weder einen Auftrag, eine Einladung, ein Honorar oder andere Boni gegeben!