Buch-Rezension: Hochsensibel

Hochsensibel - Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten


Buch-Rezension: Hochsensibel
Autor: Eliane Reichardt
Titel: Hochsensibel
Untertitel: Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfaltenVerlag: Irisiana Verlag
Erscheinungsdatum: Februar 2016
Seitenanzahl: 256
Genre: Sachbuch
Gelesen als: Taschenbuch
ISBN: 978-3424152937
Autorin
Eliane Reichardt wurde 1959 geboren und lebt in der Nähe von Münster, sie studierte Architektur, BWL und Psychologie. Selbst hochsensibel, hochbegabt und Synästhetin, arbeitet Frau Reichardt als freie Dozentin, Beraterin und Coach für Hochsensible und Hochbegabte. In ihrer Eigenschaft als Counselor unterstützt sie Unternehmen beim Umgang mit hochsensiblen Mitarbeitern.
Inhalt
Laut Schätzungen ist jeder siebte Mensch hochsensibel und nimmt die Welt um sich herum intensiver und detaillierter wahr als der Rest der Welt. Doch oft weiß er selbst nichts von seiner besonderen Veranlagung, die von anderen Menschen leider nur allzu oft als Schwäche gedeutet oder von Ärzten/Therapeuten gar als psychische Störung gewertet wird.
Dieses Buch erläutert das Phänomen Hochsensibilität ausführlich und beschreibt, in welcher Weise hochsensible Menschen Alltagssituationen wie Einkaufen, Schule oder Arbeit erleben. Auch Ausgehen und Feiern fühlt sich für sie anders an …
Wie können sie ihr Leben trotz oder gerade mit ihrer Hochsensibilität am besten meistern? Wie lässt sich Hochsensibilität aus einer vermeintlichen Schwäche in eine echte Stärke umwandeln? Und zu guter Letzt: Wie können Hochsensible das in ihnen schlummernde Potenzial erwecken und voll entfalten?
Erster Satz vom Vorwort
Schon in meiner Kindheit und Jugend kamen Freunde und Bekannte zu mir, die mir ihre Sorgen und Nöten erzählten und mir ihr Herz ausschütteten.

Schreibstil und Sprache
Die Sprache ist gut und verständlich und Fachbegriffe werden erklärt. Es ist auch bildlich alles sehr genau beschrieben. Am Schreibstil ist also nichts auszusetzen, außer dass hier und da etwas um den heißen Brei gesprochen wird. Ein weiterer Minuspunkt ist die schlechte Lesbarkeit. Die Schrift ist an sich schon lesbar. Allerdings besteht der Großteil des Buches aus Fließtext. Und für ein Sachbuch habe ich mir mehr Übersichtlichkeit und Lesbarkeit gewünscht.
Glaubwürdigkeit
Grundsätzlich ist sehr vieles gut beschrieben. Es gibt ein Haufen Erfahrungsberichte und Listen, aber mir fehlen oft Quellenangaben. Besonders auffallend ist es bei folgender Behauptung: "Beinahe jeder HSM träumt farbig." Mehr steht dazu nichts. Es wird nicht genauer erklärt oder beschrieben, woher dieser Faktum kommt. Daher habe ich es mal recherchiert und bin sehr oft auf auf Beiträge und Radgeberkolumnen gestoßen wo von dem amerikanischen Wissenschaftler Eric Schwitzgebel die Rede ist. Der sagt - einfach ausgedrückt, dass Menschen schwarz/weiß oder farbig träumen, wenn es entsprechend vorher visualisiert wurde. In einem Experiment mussten die Probanden beispielsweise eine Zeit lang eine Brille tragen, die ihre Umgebung orange aussehen ließ und entsprechend träumten sie orangefarbene Träume. Und auch Forenbeiträge spiegeln die Meinung der Leute wieder: Es gibt niemanden, der sagt, er träume nicht farbig. Als es noch s/w-Fernsehen gab, haben die Menschen auch s/w tagträumt, sagt Schwitzgebel. Und als das Farbfernsehen und Farbfilme erfunden wurden, haben die Leute wieder farbig geträumt. Von daher gehe ich seit diesem Satz mit gewisser Skepzis an das Buch heran.
Angeblich sind ca. 15 % der Weltbevölkerung hochsensibel. Mit dem Selbstest habe ich mich und ein paar andere Leute getestet und wir alle sind angeblich hochsensibel. Das kann ich mir kaum vorstellen. Zumal vieles in dem Test psychologisch normal für einen Menschen ist (zb. dass man sich beengt fühlt wenn man in der Bahn fremden Personen zu nahe kommt).
Dann gibt es die Behauptung, dass hochsensible Menschen zum Beispiel nicht gern mit dem Rücken zur Tür sitzen. Ich weiß, dass das bei jedem Menschen so ist. Das hat nichts mit Hochsensiblität zu tun, sondern mit Urinstinkten. Ich zumindest kenne niemanden, der gern an der Tür, an einem Eingang sitzt oder mit dem Rücken zum Geschehen. Dieses Verhalten ist vollkommen menschlich und hat rein gar nichts mit HS zu tun - meine Meinung. Die Autorin beschreibt es ja danach ganz gut -  es löst in uns Menschen Gefahr und Flucht/Kampf aus und ist ein Schutzvorgang der unbewusst abläuft. Das ist aber  - soweit ich informiert bin, bei allen Menschen so - genauso wie die Angst vor der Dunkelheit.
Oder die Tatsache, dass hochsensible Menschen ein Leben lang erlernen. Ist das nicht bei allen Menschen so, dass sie selbst mit 50 Jahren noch neues lernen und entdecken?? Dann steht da, dass HS ihre Hochsensiblität erst mit ihren eigenen Kindern erfahren. Aber ist das nicht immer so? Das hat doch eher etwas damit zu tun, dass Eltern sich auf die Kleinen entsprechend sensibel einstellen müssen und sich auch themenmäßig mit anderen Sachen konfrontiert sehen. Das hat nichts damit zu tun ob ein Mensch "hochsensibel" ist, sondern lediglich dass man menschlich auf sein eigenes Kind reagiert. Es ist logisch, dass man mit einem 5 jährigen Kind beispielsweise sensibler umgeht, als mit einem 25jährigen.
Fazit
Von diesem Buch bin ich schwer enttäuscht. Ich hatte mir mehr erhofft! Ich bin jemand, der viel hinterfragt, für vieles offen ist und sich für Psychologie interessiert.
Ich habe ja oben bereits erklärt, dass ich das Buch nur bedingt glaubwürdig finde. Sicherlich hat die Autorin einen bereiten Erfahrungsschatz und das, was im Buch beschrieben wird, ist sehr ausführlich und mit vielen Erfahrungsberichten hinterlegt, dennoch vermittelt sie mir, dass sie zu überzeugt von ihrer Sache ist und oft kam es mir beim Lesen vor, als wolle sie die Hochsensiblität und ihre Website (die sie wirklich sehr oft erwähnt!) vermarkten. Mir ist das Buch nicht objektiv genug geschrieben. Hier gehts nur um die von der Autorin gemachten Erfahrungen und ihr über die Jahre angeeignetes Wissen, das ich teilweise für fraglich halte. Erst wollte ich 3 Sterne geben, aber auf den letzten Metern war da so viel Unfug dabei, dass ich teilweise echt wütend geworden bin. Zb. das mit der Schule.
Bewertung
Buch-Rezension: Hochsensibel

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