Nachdem ich mit dem 1. Band der Phileasson-Reihe von Bernhard Hennen und Robert Corvus durch war, konnte ich es eigentlich kaum erwarten den zweiten Band zu lesen. Zwei Wochen später hatte ich mir „Himmelsturm“ dann auch beim örtlichen Buchhändler geholt und es auch relativ zeitnah begonnen. Doch irgendwie muss ich gestehen, dass der Funke, den ganzen Band über, bei mir nicht so recht überspringen wollte. Vielleicht war es die beklemmende Umgebung des Turmes oder der extreme Fokus auf Phileasson, aber irgendwie bin ich jetzt etwas enttäuscht…
Story:
Nachdem die beiden Drachenführer Phileasson und Beorn ihre erste Aufgabe erfolgreich beendet hatten und sich die gefangenen Mammuts bereits zur Verwahrung auf den Schiffen befanden, machten sich die beiden Anführer mit einer Handvoll auserlesener Helden auf den Weg den Sagenumwobenen Himmelsturm zu erforschen. Doch der vermeintlich verlassene Turm birgt nicht nur unschätzbares Wissen, auch ein Jahrhunderte altes Grauen, das besser nie wieder das Tageslicht erblickt hätte lauert in den Tiefen des alten Gemäuers.
Meinung:
Wie schon oben geschrieben bin ich mit dem Band leider etwas unzufrieden. Ja er hat durchaus interessante Handlungsbögen gehabt und Ja auch die ein oder andere Frage wurde jetzt schon geklärt, allerdings konnte ich mich mit der Location einfach nicht anfreunden. Wo es mir sonst bei Hennen fast immer ein Kinderspiel ist, mir die beschriebene Szene vor dem geistigen Auge vor zu stellen, blockierten mich die gefühlt immer wieder gleich aussehenden Räume. Ja wir befinden uns in einem Turm und der damit gegebene Platz bzw. die Möglichkeit unterschiedlichste Szenen zu besuchen ist damit stark eingeschränkt… aber irgendwie hat es diesmal nicht so recht klappen wollen. Ich hab mich beim Lesen wie in einem Ameisenhügel gefühlt, der halt hinter ewig langen Gängen immer mal wieder größere Kammern hatte. Mal waren sie warm genug, dass die Gefährten sich entkleiden bzw sogar baden konnten, mal war alles wieder eiskalt… Okay die Erklärung gegen Ende, das der Turm durch Heißes Geysir-Wasser das durch Rohre hoch gepumpt wird und somit die Räume wärmt war ja nett gedacht, aber … ach ich weiß nicht. Das hat mich, so weit fortgeschritten im Buch als Erklärung eher ein wenig gestört, als das es geholfen hat. Auch die Tatsache das sich das Buch zu gefühlt 90% um Phileasson dreht fand ich persönlich bei einem Abenteuer zweier Rivalen etwas einseitig. Ich verstehe ja den Grundgedanken dahinter, so ist es ja nicht. Schließlich ging es im 2. Band ja ums Erforschen, was eben Phileassons Ding ist und eben nicht so Beorn´s Art. Aber für mich hab sich die Beorn Kapitel irgendwie so, ich weiß nicht… gezwungen (?) angefühlt, als hätten Hennen und Corvus gedacht, dass sie halt was über den Rivalen schreiben müssen, anstatt sich voll Phileasson widmen zu können. Aber um auch mal ein wenig die Positiven Aspekte die ich beim Lesen hatte zu erwähnen, war ja nicht alles schlecht. Der Prolog rund um Abdul fand ich zum Beispiel richtig gut gelungen. Hier viel mir das Visualisieren auch um einiges leichter. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut ihn im späteren Storyverlauf wieder zu sehen. Ebenfalls hat es mich gefreut das etwas mehr auf Galaynes Geheimnisse eingegangen wurde, wobei ich da ja nun auch mal gespannt bin, ob sich Beorn da nicht ein Kuckucksei ins Nest gelegt hat. Auch Zidaine´s Vergangenheit wurde etwas mehr beleuchtet, was ja in dem Sinne den wenigen Beorn-Kapiteln wenigstens eine sinnvolle Daseinsberechtigung gab. Mein Highlight des Buches war aber wohl Tylstyr bzw. die Magie im allgemeinen. Wurde im ersten Band ja noch relativ stark die Brachialgewalt der nordischen Kultur zur Geltung gebracht, war dieser Band sehr Magisch bzw. göttlich Orientiert. Es wurde gefühlt an jeder Ecke gezaubert. Von den Guten, von den Bösen oder eben einfach nur die Magie die alles im Turm so am Leben hielt. Auch die ständigen Gottesgnaden/-geschenke fand ich faszinierend, eine Welt in der es tatsächlich Götter gibt, die ihren Gläubigen auch ständig die Gunst zukommen lassen und sie so wissen lassen, dass sie tatsächlich dort sind. Das ist genau meine Welt. Allerdings befürchte ich etwas, das genau dieser Punkt mit den nächsten Bänden wieder sehr stark abnehmen wird. Schließlich ging es in diesem Band ja mehr oder weniger auch genau um dieses Thema, also die Magie. Aber wer weiß, jetzt wo Tylstyr ja so oft Magie gewoben hat, vielleicht ist er ja im Turm gut hochgelevelt? Außerdem hat Phileassons Mannschaft ja jetzt so einigen Gläubigen Zuwachs bekommen, die Hoffnung stirbt also zuletzt^^
Fazit:
Nichtsdestotrotz hatte ich letztendlich auch an dem 2. Band meinen Spaß, wenn ich auch sagen muss das mir der erste deutlich besser gefallen hat. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege ist ja der 3. Roman auch der „Abschluss“ der Nordischen Gegend und bekanntermaßen ist der 2. Teil einer Trilogie ja nur der Aufbau zum großen Finale. Also bin ich guter Dinge was den 3. Roman angeht, der auch bereits neben mir liegt. Allerdings werde ich jetzt wohl erst mal einen anderen Roman lesen, allein um die Zeit zum 4. Roman etwas zu verkürzen^^ Von mir bekommt der 2. Roman 7,5 von 10 erkundeten Magischen Ruinen