Brustkrebs ist kein Hindernis für eine Schwangerschaft

Schwangerschaft ist nach Brustkrebs nicht ausgeschlossen

Schwangerschaft nach Brustkrebs ist nicht ausgeschlossen

In Deutschland sowie auch in anderen europäischen Ländern ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau. Statistisch erkrankt etwa eine von acht Frauen irgendwann im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt mit 64 Jahren (im Jahr 2010) zwar in einer Lebensphase, in der die Familienplanung abgeschlossen ist. Dennoch ist ca. jede zehnte erkrankte Frau unter 45 Jahre alt.

Die Anzahl der Frauen, die trotz der Diagnose Brustkrebs schwanger werden, hat in den zurückliegenden Jahren zugenommen. Dies liegt u.a. an dem steigenden Alter der Gebärenden. Waren Mütter bei der Geburt ihres Kindes in den 1960er Jahren noch durchschnittlich 23 Jahre alt, beträgt das Durchschnittsalter aktuell nahezu 30 Jahre.

Familienplanung nach Brustkrebs möglich

Dennoch hat nach neueren Studienergebnissen eine frühere Brustkrebserkrankung keinen negativen Einfluss auf eine Schwangerschaft. Aus Sicht der Medizin kann eine Frau, die eine Brustkrebserkrankung hatte sowie zwei Jahre ohne Rezidiv und gesundheitlich in guter Verfassung ist, sich der Familienplanung widmen. Schädigende Wirkungen einer früheren Chemotherapie auf die Eizellen konnten in Studien nicht nachgewiesen werden. Vermutungen, dass es vermehrt zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes kommen könnte, wurden bislang nicht bestätigt. Auch wenn folgenschwere Fehlbildungen weitgehend ausgeschlossen werden können, gelten Schwangerschaften nach einer Krebsbehandlung jedoch immer als Risikoschwangerschaften, da ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt sowie ein geringeres kindliches Geburtsgewicht besteht. Die Betroffenen sollten aus diesem Grund in einem Perinatalzentrum betreut werden.

Entnahme der Eizellen vor Chemotherapie dennoch empfehlenswert

Dennoch kann es sein, dass eine frühere Chemotherapie Folgen für die Familienplanung hat. Es besteht die Möglichkeit, dass es nach einer Krebsbehandlung zu einer Beeinträchtigung der Funktion der Eizellen und damit der Fruchtbarkeit kommen kann. In einer Untersuchung von Brustkrebspatientinnen blieb bei jeder 20. im Alter von unter 30 Jahren der Eisprung aus. Bei Patientinnen im Alter von 36 bis 40 Jahren sogar bei jeder zweiten Frau. Somit ist es für die betroffenen Frauen zu empfehlen, sich im Vorfeld einer Krebstherapie über die Möglichkeiten einer Entnahme von Eizellen zu informieren.

Veränderungen der Brust während der Schwangerschaft ärztlich abklären lassen

Eine deutlich problematischere Situation stellt eine Krebserkrankung während der Schwangerschaft dar. Als eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft stellen Frauen ein Größerwerden der Brüste und mit dem Milcheinschuss im dritten Trimester auch knotige und teils schmerzhafte Veränderungen des Brustgewebes fest. Bei Veränderungen, die länger als einen Monat andauern, sollten sich Schwangere nicht scheuen, diese durch eine Ärztin bzw. einen Arzt abklären zu lassen, da mögliche Folgen einer nicht erkannten Krebserkrankung für sie und das ungeborene Kind weit schlimmer sind als diagnostische Verfahren. Welche therapeutischen Maßnahmen während einer bestehenden Schwangerschaft durchgeführt werden können, ist von verschiedenen Faktoren der individuellen Erkrankung abhängig.

Stillen nach Brustkrebs?

Inwieweit das Stillen nach einer Brustkrebserkrankung möglich ist, hängt u.a. davon ab, ob ausreichend Milchdrüsen sowie Milchgänge und die Brustwarze nach einer Behandlung erhalten sind. Während einer Krebsbehandlung ist das Stillen zunächst nicht möglich. Nach Abschluss der Therapie spricht grundsätzlich nichts gegen das Stillen, wobei es hierbei von Frau zu Frau Unterschiede geben kann.

Weitere Informationen finden Sie unter anderem hier.

Bild-Copyright: ©williami/flickr


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