gestern war meine 3. nachsorge. die 3. bedeutet, dass seit meiner operation nun schon 9 monate vergangen sind. wahnsinn, wie die zeit vergeht.
eins vorneweg: mein arzt war sehr zufrieden und meinte, er gehe davon aus, dass bei meinem befund der krebs nicht mehr zurückkommen wird. dennoch sei weiterhin eine engmaschige nachsorge sehr wichtig und ich solle weiterhin so fleißig sport treiben und mein immunsystem stärken. da musste ich dann doch auch gestehen, dass ich die letzten 2 wochen wetterbedingt nicht die allerfleißigste joggerin war und bekam zu hören:
„mütze und handschuhe an und raus gehts zum laufen!“
jawoll, mach ich, brauch ja ab und an mal einen tritt in den hintern diesbezüglich. ich denke, es ist eine große versuchung und gefahr, dass man, wenn man beschwerdefrei ist, nachlässig wird. das gilt es zu vermeiden!!!!!!
was passiert bei einer 3. nachsorge eigentlich? (jetzt kommt die sendung mit der maus )
es gibt ein ausführliches gespräch zum allgemeinbefinden und es wird besprochen, welche rezepte nötig sind etc. ich schreibe mir immer ein paar tage vorher schon eine liste mit fragen, die mir auf dem herzen liegen. wenn man vor dem arzt sitzt, vergisst man vor lauter aufregung gerne die hälfte. diesmal wollte ich wissen, ob es möglich ist, dass ich meine monatliche zoladexspritze reisebedingt einmalig schon in 3 wochen bekomme. wenn wir bis nach der südafrikareise warten, wäre eine zeit zu überbrücken, in der ich eventuell nicht ausreichend geschützt wäre. das geht und ich bekomme die spritze 3 tage vor der abreise. am tag der abreise gibt es noch eine thrombosespritze, da sich durch die einnahme von tamoxifen unter bestimmten umständen die thrombosegefahr erhöht. dazu gehören langstreckenflüge.
beunruhigt war ich auch, weil sich meine augen dieses jahr so verschlechtert haben. kann das mit tamoxifen zusammenhängen? tamoxifen kann schädigungen der netzhaut bewirken und aus diesem grunde gehe ich alle 3 monate zur augenkontrolle. da meine netzthaut dieses jahr bei allen untersuchungen in ordnung war, kann die schlechte sehkraft nicht daher kommen. ist wohl altersbedingt.
manchmal höre ich die flöhe husten und dann surfe ich in brustkrebsforen herum und stoße auf besorgniserregende dinge. wenn man in foren herumsurft, stößt man fast unweigerlich fast immer auf besorgniserregende dinge. ich mache das zwar sehr selten, aber ab und an muss ich mir das geben. so habe ich das letzte mal herausgefunden, dass viele brustkrebspatientinnen nach etwa 7 jahren, also 2 jahre nach beendigung der 5-jährigen antihormontherapie, einen rückfall erleiden. das habe ich seitdem das eine oder andere mal in meinem kopf herumgewälzt und habe meinen arzt darauf angesprochen. er erläuterte mir, ich solle ruhig bleiben. die höchste rückfallquote sei innerhalb der ersten 2 jahre. dann nimmt das ab. nach weiteren 3 jahren nimmt es noch weiter ab. und bei solchen fällen wie mir sei es sehr, sehr unwahrscheinlich, dass noch etwas nachkommt. ich sei angepasst an meinen befund therapiemäßig optimal abgedeckt und verhalte mich vorbildlich, also soll ich mir einfach mal keine sorge machen. ich habe ihn gebeten, mir diesen satz noch 2x zu sagen. einfach, weil es sich so gut anhört
die untersuchung umfasste: ultraschall der brust und leber sowie der gebärmutter. abtasten der brust und achselhöhlen. blutentnahme, urintest, 1x wiegen und messen.
das nächste mal ist dann wieder mammografie der brust dran (das wird alles 6 monate gemacht) und röntgen der lunge (das wird in meinem fall 1x im jahr durchgeführt). so und jetzt kann ich erstmal in 2 wochen beruhigt in urlaub fahren