Um 10 vor neun beginnt ein fünfunddreißigminütiges (ich liebe die deutsche Sprache für die Möglichkeit langer Wörter ) Skype-Gespräch, das den Weg durch den Dschungel des Internets prima hinbekommt und keine Probleme bereitet. Beim Video wird es ein bisschen holprig, aber das kann sogar innerhalb Österreichs mal passieren. Bin also positiv überrascht über die Leitung, die sich beim normalen Surfen manchmal auch ein bisserl blöd anstellen kann.
Huch! Stromausfall! Zum Glück liegt die Taschenlampe neben mir, der Laptopakku ist auch noch ganz schön voll. Nur den Stecker ziehen nicht vergessen. Sonst fliegt einem bei der Rückkehr des Stroms der Computer um die Ohren. Aber schon nach 10 Minuten ist alles wieder da, der Regen bleibt auch noch, teilt er fröhlich plätschernd mit.
Überhaupt regnet es heute fast den ganzen Tag, nur für unseren kleinen Spaziergang kann es sich zusammenreißen, das Wetter. Man sieht ihm die Anstrengung aber an, wenn man gen Norden in die tiefschwarzen Wolken blickt.
Der kleine Spaziergang führt uns zum zweiten Haus der Familie. Das ist natürlich nichts absolut gewöhnliches, dass man einfach so zwei Häuser hat. Aber andere haben dafür halt ein Auto. Das Haus soll irgendwann in der Zukunft einmal als Mietshaus eine zweite Einnahmequelle neben dem Greißlerladen sein, noch ist es aber nur von einer Hündin und ihrem kleinen Sohnemann bewacht. Des Nächtens kommen dann Reinaldo – seines Zeichens Mann von Martha -, Adriana – ihres Zeichens Tochter von Martha und Reinaldo – und ihre Tochter Eneri – ihres Zeichens … noch nicht viel mehr als 1 1/2 Jahre alt – um im Haus zu übernachten, damit sich keine Diebe reintrauen.
Die beiden Hunde sind, wie jener beim Haupthaus (genannt Püppchen, auf Spanisch kann ich es unmöglich schreiben, klingt aber wie „munjeka“), total schmusebedürftig, weil sie nur zur Abschreckung gehalten werden. Da die zwei immer Alleinigen aber ein bisschen kleiner sind (von der Statur her) haben sie wesentlich mehr Knuddelfaktor als Püppchen. Und sowieso hat ein kleiner Babyhund immer einen wahnsinnigen Knuddelfaktor, das ist von der Natur ja so vorgesehen.
Das ist das Muttertier. Das Babytier ist noch kleiner. Und süßer! Wollte aber nicht stillhalten für ein Foto ...
So. Und weil der heutige Artikel sowieso so eine Ansammlung von Verwirrungen ist, erzähle ich noch kurz von der Kröte. Oder vielleicht war es auch ein Frosch, kann ich nicht unterscheiden. Ist nämlich vor ein paar Tagen ein trockenes Gacka-Würstel in meinem Sackerl für Kabeln aufgetaucht. Und nachdem ein paar Minuten davor eben eine Kröte oder halt ein Frosch bei der Haustür rausgehupft ist, wird nach wie vor davon ausgegangen, ebendieses Tier wäre an dem Würstel Schuld. Warum so eine Tierflut auf mich hereinbricht, kann mir allerdings niemand erklären, dafür finden es alle witzig
Ich jedenfalls vermute, es hat sich einfach herumgesprochen, wie tierlieb ich eigentlich wäre, das hat aber dann die Hälfte nicht geglaubt und ist selber nachsehen gekommen. Die Spinne kann meine Tierliebheit nicht bestätigen. Zancudos und Moskitos auch nicht und die Hormigas – so werden die Ameisen genannt – nur teilweise. Also nur, wenn sie nicht beißen und nicht in den Süßigkeiten des Verkaufsladens herumkrabbeln. Sonst erleiden sie das Schicksal der Spinne und können von gar nichts mehr berichten. Und der Garobo, ein Tier, das ich mir wie einen Leguan oder Mini-Waran vorstelle, dürfte bei der grausamen Statistik Muffensausen bekommen haben und lässt sich einfach nicht blicken.
Auf jeden Fall sollte jeder, der mich hier besuchen kommt einen Laib schwarzes, österreichisches Brot mitnehmen. Oder zwei. Oder drei! Das gibts hier nämlich gar nicht und ist aber bei 100% der Leute, die es kennen durchaus beliebt. Ich weiß bisher nur von Martha, dass sie es kennt und mag, was die 100% erklärt und die statistische Haltbarkeit schlagartig untergräbt.
Ich kann gar nicht mehr aufhören! Noch ein „Sidestep!“: Meine eigene Geburtstagsparty war natürlich eine Überraschungsparty, sonst wäre ich nicht zuhause geblieben, wenn ich es gewusst hätte. Auch wenn Isa „Bis Montag“ gesagt hätte. Nur, falls das noch nicht ganz klar war
Und weil sich schon jemand aufgeregt hat, dass keine Bilder mehr kommen, noch ein paar inspirative, etwas verregnete, dafür umso passendere und, wie ich denke, doch sehr fesche Bilder. Auch das eine Huldigung der deutschen Sprache, die einem so gewaltige Satzkonstrukte erlaubt, in der man Nebensätze, und nicht nur kleine, nein auch wirklich große, verworrene, so, dass man schon wieder fast vergisst, worum es eigentlich am Anfang gegangen ist – so jetzt hab ich den Faden verloren … ah, da isser ja – erlaubt und das Ganze noch mit Wörtern wie Donaudampfschifffahrtsgesellschaft garnieren lässt. Ach ist das wunderbar.
Aber eigentlich wollte ich Bilder zeigen …
So muss sich Cäsar den Rand der Welt vorgestellt haben
Keine Regenrinne, die den Tropfen auf dem Weg vom Dach im Wege steht. Oder hängt.
Vielleicht ist es Regen, vielleicht auch nicht ... ich mach nur Spaß, ist natürlich schon Regen
Und bevor mir endgültig die Handlung entgleist höre ich auf und stelle dies online. Vielleicht glaubt mir ja auch irgendwer, dass ich das völlig ohne Alkoholeinfluss verfasst habe.
Aus Schluss, vorbei! Tschüss, danke fürs bis hierher durchhalten und bis zum nächsten Mal.