✰ Britta Hasler – Das Sterben der Bilder

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Wien, 1905. Ein Mörder treibt sein Unwesen in der schönen Donaustadt. Er sucht seine Opfer scheinbar willkürlich aus um sie dann bestialisch zu ermorden und auf bizarre Art zu arrangieren. Wie ein Gemälde.

Auf diese Spur bringt die Polizei um Kommissar Lischka jedoch erst ein Sammlungsaufseher der kunsthistorischen Museums – Julius Pawalet, der erst vor kurzem seinen Vater verloren und die Stelle von ihm geerbt hat. Von ihm hat er auch eine ganz besondere Gabe geerbt – sein fotografisches Gedächtnis. Ein Talent, dass sich sowohl als Segen als auch als Fluch herausstellen wird, denn nicht jeder sieht darin eine Bereicherung für das Museum. Julius und die Polizei scheuchen bei ihren Ermittlungen eine Bande von Kunstfälschern auf, die lieber unbemerkt geblieben wäre. Es wird gefährlich, denn auch der Mörder ist noch auf freiem Fuß.

Britta Hasler führt in ihrem Krimi zurück in die prunkvolle Zeit der K. und K. Monarchie – auch wenn sie für ihre Protagonisten nicht ganz so prunkvoll sein dürfte. Sie wendet sich ab vom Kaiserhof, der in vielen anderen Roman im Mittelpunkt steht und legt den Schwerpunkt auf die einfachen Menschen wie Pawalet und Lischka. Dass in Wien ein Kaiser lebt, das ist nur am Rande wichtig, und so begegnen wir dem Kaiser auch nur ein einziges Mal im gesamten Roman.

Das hat zwar zur Folge, dass dem Roman ein wenig die kaiserliche Aura fehlt, aber die Atmosphäre ist dafür nicht ganz so fremd. Genau genommen wirkt Das Sterben der Bilder äußerst modern, wir könnten uns auch im 21. Jahrhundert befinden. Theoretisch. Denn natürlich sind die Ermittlungsmethoden von damals nicht die von heute. Es gibt keine DNA- Spuren, keine Profiler, und niemand kommt auf die Idee, flächendeckend zum Speicheltest zu bitten.

Für mich macht aber gerade das den Roman und die Ermittlungen zu spannend. Lischka und Pawalet müssen sich ganz auf ihren Verstand und ihre Kombinationsgabe verlassen – und sie müssen sich vor allem auf die Talente des anderen voll und ganz verlassen. Nur so werden sie zum Team.

Durch den Aspekt des „künstlerischen Mörders“ macht Britta Hasler zudem aus einem klassischen Krimi einen besonderen und gibt der Geschichte erst die wichtige, individuelle Note, die ihren Krimi von anderen unterscheidet – und was noch viel wichtiger ist – im Gedächtnis haften bleiben lässt.


EBook: 441 Seiten
Erschienen bei dotbooks Verlag
Dezember 2012
ASIN: BOOAQWADKE

4sterne


Vielen Dank an den Verlag Dotbooks für die Bereitstellung von Das Sterben der Bilder - und vielen Dank an Blogg dein Buch – für die “Vermittlung”.



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