Manchmal, da testet man ja so ein gefundenes Rezept aus und das Ergebnis ist einfach sowas von oooberlecker. Man darf es nur nicht angucken, weil es so so sooo hässlich geworden ist. Die Herren der Schöpfung schleichen um sowas gerne mal herum und fragen mit dem skeptischsten Tonfall, den sie haben, ob man das essen kann.
Ja, genau sowas habe ich heute für euch. Ich sag mal so, es geht bestimmt schöner. Hin und wieder wird man doch von der schieren Macht eines läppischen Würfels Hefe überrascht. Angriff des Killer-Teigs oder so ähnlich. Ein bisschen beängstigend finde ich es auf jeden Fall schon, wenn das Zeugs im Ofen immer und immer mehr wird. Ach ja, und den Kopf hab ich geschüttelt, während ich dem Teig im Ofen beim Mutieren zu geguckt habe.
Mal Spaß beiseite, sonst denkt ihr gleich noch alle, dass man von diesem Rezept die Finger lassen sollte. Sollte man nämlich auf gar keinen Fall. Das Ergebnis war soooo lecker, dass ich am liebsten alles schon warm weg gefuttert und die nächste, vielleicht ja hübschere Ladung gebacken hätte. So saftig und fluffig zart, dass es einem fast in den Fingern zerfällt.
Und obwohl man im Internet immer liest, dass Brioche am nächsten Tag schon nicht mehr schmeckt, finde ich es auch am dritten Tag mehr als essbar. Am ersten Tag ist es natürlich mit Abstand am besten. Aber auch danach bleibt es schön saftig und weich, ähnlich wie ein guter Hefezopf.
Mein Rezept ist eine Mischung aus diversen im Internet gefundenen Rezepten, deshalb lasse ich jetzt keine Quelle hier. Manchmal wird die Milch aufgekocht, manchmal ist es etwas mehr, manchmal etwas weniger Butter. Probiert euch einfach mal dran aus.
Brioche
reicht für eine Springform ∅26cm
500g Mehl
30g frische Hefe (entspricht nicht ganz einem Würfel)
60g Zucker
2 El Vanillezucker
3 Eier
125g Butter
100ml lauwarme Milch
1 Prise Salz
1 Eigelb zum Bestreichen
Mehl, Zucker und Salz in eine Rührschüssel geben. Die Milch erwärmen (nur warm, nicht heiß), die Hefe hinein bröseln und in der Milch auflösen. Butter, Eier und Hefemilch mit in die Rührschüssel geben und miteinander zu einem weichen, geschmeidigen Teig verkneten.
Durch die Butter wird er recht fettig, trotzdem sollte nichts mehr an den Händen kleben bleiben. Die Schüssel jetzt mit einem feuchten und einem trockenen Tuch abdecken und 30-40 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Kurz vor Ablauf dieser Zeit schonmal die gewünschte Form vorbereiten. Ich hab einfach eine Lage Backpapier in die Springform eingespannt, das hat gereicht, um das Brioche später problemlos aus der Form zu holen.
Den Teig jetzt nochmal durchkneten, das geht am besten, wenn man ihn dazu mit etwas Mehl bestäubt. Welche Form das Brioche haben soll, bestimmt jeder selbst. Der Klassiker ist eine große Teigkugel mit einer kleinen oben drauf (sollte jemandem aufgefallen sein, dass ich das auch versucht habe?). Ich habe für meinen Okolyten 8 größere Kugeln geformt, sie in die Form gesetzt und mit dem Rest “dekoriert”. In welcher Form der Teig auch immer in die Backform gekommen ist, vor dem Backen möchte er noch bepinselt werden. Am liebsten mit einem Eigelb, etwas Milch geht aber auch.
Danach gehts für 15-18 Minuten in den Ofen.
Optional könnt ihr übrigens auch getrocknete Früchte, Schokolade oder was euch sonst so einfällt mit in den Teig hinein kneten.
Dieses Rezept habe ich ganz sicher nicht das letzte Mal gemacht. Beim zweiten Versuch kommt dann vielleicht auch etwas optisch einigermaßen Ansprechendes heraus. Sollte jemand von euch das Rezept ausprobieren und ein hübsches Brioche hinkriegen, schickt mir unbedingt ein Foto, das motiviert. Ansonsten essen die Augen halt mal nicht mit.
Sonnige Grüße, Caro