Brauchen Jugendliche wieder mehr Sex? - ein Appell mit praktischen Beispielen

Mit ungläubigem Blick habe auch ich die Meldung der Tagesschau entgegen genommen, dass "Jugendliche immer später Sex" hätten. Ich glaubte, ich fühlte ein kollektives Aufatmen durch die Printlandschaft gehen. Menschen nahmen diese Zahlen als Beleg dafür, dass unsere Teenager sicherer im Umgang mit dem Geschlechtsverkehr würden und sich nicht mehr so unter Druck fühlen würden wie noch in den 90ern oder zu Beginn des 0er-Jahrzehnts. Stattdessen würde man jetzt eher "auf den richtigen Moment" warten können/wollen. Auch Begriffe wie Liebe und Partnerschaft würden für Jugendliche zunehmend (also in den letzten paar Jahren) immer wichtiger. Oder, dass Jugendliche jetzt weniger "aktiv" sind, um besser ihre Seele vor Verletzungen zu schützen.

Jugendliche, Lügen und Audio

Wie schon SF2000 es angedeutet hat: Statistiken sind anfällig für Fälschungen. Bei Befragungen sind es sogar die Untersuchungsobjekte selbst, welche das Ergebnis absichtlich fälschen können und/oder wollen!

Denn mal ehrlich: welcher muslimisch erzogene Junge (mit großen Männlichkeitsidealen aufgewachsen) würde zugeben, dass er mit 16 noch Jungfrau ist? Und welches muslimisch erzogene Mädchen würde in so einer amtlichen, in Schulen durchgeführten Befragung nicht auch meinen, dass sie mit 16 noch Jungfrau ist und Sex vor der Ehe tabu ist? Ist da nicht ein Misverhältnis?

Und noch wichtiger: ein Drittel der Befragten gaben an, erst nach dem 17. Geburtstag damit angefangen zu haben (zu wollen). Vielleicht ist es auch einfach so, dass sich bis zu dem Alter keiner gefunden hat?
Oder das genaue Gegenteil könnte eintreffen: Jugendliche haben immer mehr Angst, auf dem Pausenhof als Schlampe/Hurenbock verschrien zu werden?

Zwei Lesarten gibt es also mit der Studie: dass Jugendliche (vor allem ohne muslimischen Migrationshintergrund) wahrscheinlich etwas entkrampfter mit Sex umgehen und zugeben, dass sie "Spätzünder" sind bzw., dass Jugendliche sich mit dem Ersten Mal mehr Zeit lassen.
Oder das genaue Gegenteil ist der Fall: sie gehen damit verkrampfter um, weil es als unschön gilt, zu früh so wichtige Erfahrungen zu machen und man später dafür umso mehr belohnt wird. Ich sag nur "Wahre Liebe wartet".

Das kann sich das auch kommerziell rentiert, zeigt die "positive, freiwillige Enthaltsamkeit", wie sie bei Britney Spears und Yvonne Catterfeld der Fall war. Wir erinnern uns: Jahre später kam dann doch heraus, dass die schon mit 15/16 ihr Erstes Mal hatten. Und hat es ihnen geschadet? Nein. Aber die Lüge vom "Unschuldigsein" hat ihnen genützt und hat ihr gesellschaftliches Image sicherlich auch in absoluten Plattenverkaufs-Erlösen verbessert.

Wahre Liebe wartet also heutzutage?

Schluss mit dem positiven Jungfrauen-Image also. Macht Sex! Macht, worauf ihr Lust habt! Macht Euch nichts vor, aber macht Euch auch nicht zuviele Gedanken. Es ist sehr gut, wenn ihr verhütet und dabei darauf achtet, dass euer Partner/in sich nicht ausgenutzt oder sogar misshandelt fühlt. Ein erstes Mal ist sonst aber total überbewertet. Es geschieht, es passiert wahrscheinlich nicht viel, es blutet bei der Hälfte der Frauen nicht einmal. Danach die paar Male wird es vielleicht auch nicht viel spannender oder "berauschender". Mit ein bisschen Übung wird es allerdings immer besser und man bekommt auch Selbstvertrauen in sich und seinen Körper. Wichtig ist nur: dass ihr es macht! Wenn ihr die Gelegenheit dazu habt.

Denn nichts ist falscher, als sich große Vorstellungen von etwas zu machen, was eigentlich keine so große Sache ist. Sex ist keine religiöse oder Ehren-Sache, sondern angenehm, gefühlvoll, unterhaltend, ästhetisch und manchmal auch einfach nur witzig.

Das Schlimmste, was ihr euch einreden könnt, ist, dass da jemand ist, der auf euch wartet und für den ihr euch "aufheben" wollt. "Aufheben" ist dafür aber vollkommen der falsche Begriff. "Verschwenden" ist da das richtige Wort. Er/sie wird doch nicht weniger davon, wenn man es vorher mit anderen gemacht hat! Im Gegenteil: man wird reicher an (hoffentlich) guten Erfahrungen weiß fortan besser, was man sucht.

Zwei Beispiele aus meinem Bekanntenkreis

In der Praxis hat sich meine eben präsentierte Anschauung bestätigt. Die eine Freundin ist in dieser christlichen Wahre-Liebe-wartet-Community aufgewachsen und hat ein paar Jahre lang mit ihrem ebenso christlichen Freund gewartet, bis sie schließlich in der Hochzeitsnacht es zum ersten Mal miteinander getan haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Eheleben für die beiden jetzt daraus besteht, herauszufinden, wie man die "ehelichen Pflichten" miteinander so arrangiert, dass für beide die vorher gestellten Erwartungen auch eingehalten werden. (Wussten sie denn vorher schon, ob sie auch in dieser Sache zueinander passen würden?) Das letzte, was ich von dieser Freundin weiß ist, dass sie heute beide ein Kind zusammen haben und beide mehr mit herunterhängenden Mundwinkeln anzutreffen sind, denn glücklich. Irgendwie zeigen die beiden mir nicht, dass das, was zwischen ihnen ist auch "funktioniert".

Eine andere Freundin von mir hatte einen Freund und hat zwei Jahre lang seinen Penis nicht an ihre Vagina rangelassen. Alles andere war aber - wie ich später erfuhr - normale Sexualitäts-Praxis. Nach zwei Jahren hat er sich (wahrscheinlich ziemlich frustriert) von ihr getrennt. Kurze Zeit später kam sie mit jemand anderem zusammen, sie hat ihm aber nichts von ihrer Koitus-Unerfahrenheit erzählt und der Fleck war geschehen. Fakt dieser Nacht war: sie hat es unendlich mit dem neuen Typen gemocht. Doch die Beziehung hielt nicht lange und zwischendurch hat auch Freund Nummer 1 ihr sein Bedauern über die Trennung von damals ausgedrückt. Also kam sie mit Freund Nummer 1 wieder zusammen und der Geschlechtsverkehr war absofort auch für ihn möglich. Doch siehe da: sie mochte es nicht mit ihm. Ganz und garnicht. Heute ist sie froh, dass sie Freund Nummer 1 nicht geheiratet hat.


Die Moral aus dem BZGA-Bericht

Für jede gesellschaftliche Entwicklung gibt es immer mindestens zwei Lesarten. Es kommt aber darauf an, welche Geschichte wir unseren Kindern darüber erzählen. Liebe Jugendliche: Sex ist eine gute Sache und man wird medizinisch gesehen (wenn man sich schützt) davon nur gesünder, aber nicht kränker. Wenn ihr zuviel davon habt, wisst ihr schon, wann ihr damit aufhören müsst. Wartet aber nicht damit, bevor ihr den/die "Richtige" trefft und dann doch feststellt, dass in eurer Beziehung da etwas überhaupt nicht klappt. Je mehr Erfahrung ihr vorher gesammelt habt, desto selbstsicherer könnt ihr dann in eine längere Beziehung hineingehen. Und je mehr Erfahrung ihr hattet, desto selbstsicherer könnt ihr auch damit umgehen, wenn ihr danach wieder Single seid. Aber keine Sorge: der/die nächste kommt bestimmt.

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