Borkum über Silvester – Ein Inseltagebuch von den Ostfriesischen Inseln

Schon wieder ein neuer Beitrag!

borkum inseltagebuchBorkum – Ein Inseltagebuch

Es scheint so, als hätten wir die Absicht, die Friesischen Inseln dem Alphabet nach durchzuarbeiten. Denn nachdem wir im letzten Jahr Amrum besucht haben, waren wir in diesem Jahr auf Borkum. (Die Insel Baltrum ist uns bei dieser Betrachtung leider durch die Lappen gegangen)
Ich habe während dieser Zeit ein Inseltagebuch geführt und die Auszüge daraus lest ihr in diesem Artikel.

Viel Spaß dabei!

Borkum – Ein Inseltagebuch

Dies soll kein umfassender touristischer Bericht über Borkum sein. Hier gebe ich lediglich meinen ersten Eindruck über dieses windumtoste Stückchen Land wieder. Vielleicht werde ich im Laufe des Jahres noch weitere Artikel über die Größte der Ostfriesischen Inseln schreiben.
Mal sehen.

1. Tag, 29. Dezember, Anreise

Für unseren Aufenthalt auf Borkum ist durchwegs schlechtes Wetter gemeldet. Aber in Emden gehen wir noch guten Mutes durch eine kalte Wintersonne spazieren. Doch auf dem Katamaran nach Borkum bemerken wir bereits eine beharrliche Wolkendecke.
Am Fähranleger stehen wir dann mit tausenden anderen Touristen im leichten Nieselregen. Wir warten auf den „Zug“, der uns zum „Bahnhof“ bringen soll. Auf der Fahrt bekommen wir bereits einen ersten Eindruck von der Insel und sehen Backstein in allen seinen möglichen Variationen. (Backstein hat eigentlich nur eine mögliche Variation und die gefällt mir nicht.)
Der Bahnhof in Borkum-City hätte in Frankfurt die Qualität einer mittelmäßig frequentierten Straßenbahnhaltestelle, aber die Borkumer sind sehr stolz auf diese Einrichtung.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft wird weder das Wetter noch das städtebauliche Bild besser und ich sage zu meinem Mann: „Hier gefällt es mir gar nicht …“.
Er nickt nur stumm.

Bahnhof von BorkumDie Borkumer sind auf ihren Zug und auf ihren Bahnhof sehr stolz

Dafür erwartet uns eine sehr schöne, gut ausgestattete Ferienwohnung, die hoffnungslos überheizt ist. Wir werden in den kommenden Tagen der übermotivierten Nachtspeicherheizung nur Herr werden, indem wir die Fenster öffnen.

Am Abend suchen wir uns mit dem Pferdestall gleich die richtige Kneipe aus, die uns in den nächsten Tagen eine Heimat sein wird.
Und dann gehen wir in ein Blueskonzert.

Borkum richtet bereits im achten Jahr eine Bluesnight aus und hatte diesmal Kai Strauss & The Electric Blues Allstars engagiert.

Wir stellen fest: Eine Insel, die sich eine so tolle Bluesband ins Haus holt, kann eigentlich gar nicht so schlecht sein!

2. Tag, 30. Dezember

Wanderer, kommst du nach Borkum, dann nehme einen stabilen Schirm mit! Oder gehe am besten ohne Schirm durch Regen und Sturm.

Wir buchen am „Bahnhof“ eine Inselrundfahrt mit dem Bus und das entpuppt sich als beste Idee überhaupt. Unser Busfahrer und zugleich Fremdenführer ist äußerst witzig und kompetent. Er lässt uns an seiner speziellen Liebe zu diesem Eiland teilhaben und reißt uns regelrecht mit.
Borkum besteht hauptsächlich aus Borkum-Stadt, wo auch die gut 5.500 Einwohner samt ihren touristischen Gästen leben. Der Rest ist Düne, Naturschutzgebiet, Wald, Wattenmeer, noch mal Düne und so weiter.

Wanderer, kommst du nach Borkum, dann buche die Inselrundfahrt mit dem Omnibus und nicht mit Moritz, dem historischen Dieselzug! (Es sei denn, du hast Kinder, die dir diese Entscheidung abnehmen)

Später machen wir in den einzigen regenfreien Minuten des Tages einen Nachtspaziergang und entdecken das Kaap. Von diesem alten Seezeichen hatte uns schon unser Busfahrer berichtet und theoretisch wissen wir nun auch, wie man es zum Navigieren benutzt.

kaap borkumDas historische Kaap von Borkum

3. Tag, 31. Dezember

Trotz des Sonntags sind einige Geschäfte geöffnet, denn die Versorgungslage der Touristen muss ja auch über die Feiertage stabil bleiben. Das Wetter hat sich wieder ein bisschen beruhigt, wir gehen am Strand spazieren und besuchen das kleine, aber feine Nordsee Aquarium. Dort kann man sogar unter Aufsicht Seesterne und Krabben streicheln. Wir lehnen aber dankend ab und informieren uns lieber über das gefährliche Petermännchen, dem giftigsten Fisch der Nordsee.

seesterne im nordsee aquarium borkumDer Streichelzoo im Nordsee Aquarium auf Borkum

Am Abend genießen wir ein prächtiges Sechs-Gänge-Menü und rollen dann voll und fett wie die Michelin-Männchen zum Strand. Dort findet ein riesiges Feuerwerk mit Musik und Alkoholika statt. Wir zählen drei professionelle Pyrotechniker, die trotz starkem Wind ein wunderbar buntes Spektakel veranstalten.

So fängt das Neue Jahr schon mal gut an!

4. Tag, 1. Januar

Heute ist das Neujahrsschwimmen angesagt!
Dabei stürzen sich etliche Wagemutige unter der Aufsicht des DRLG in eine Nordsee, die immerhin +4°C aufweist und wieder ans rettende Ufer zurück. Mehr als 300 Personen sind diesmal mit dabei, darunter auch Kinder, Senioren, Wikinger und Einhörner.

neujahrsschwimmen borkumAuf die Plätze, fertig, kalt!
Neujahrsschwimmen auf Borkum

Später im Pferdestall lasse ich mich von einer Teilnehmerin erklären, was man dabei alles beachten muss. Denn irgendwann will ich das auch mal machen!

Übrigens sind wir als Bayern die südlichsten Gäste überhaupt. Dafür scheint das komplette Rheinland hier gesammelt Urlaub zu machen. Dementsprechend wird auch gefeiert und gebechert.

Ich bin mittlerweile einem Getränk namens Sanddorn-Grog verfallen. Das besteht aus dem fruchtig-herben Sanddorn-Likör („Fasanenbrause“) und hat unendlich viel Vitamin C.

sanddorngrogSanddorngrog ist der Gesundheit mehr als zuträglich!

Ein Urlaub an der See ist ja sooooo gesund!

5. Tag, 2. Januar

Heute scheint die Sonne und mein Mann muss mit mir wandern. Wir gehen vorbei an Dünen und durch ein kleines Wäldchen in das Ostland. Hier, mitten im Nirgendwo steht die letzte Gaststätte vor der Insel Juist. Der ganze Weg hat eine einfache Strecke von fünf Kilometern und die Landschaft ist einfach umwerfend. Besonders empfehlenswert ist der Blick von der Aussichtsdüne aus und wir überlegen, wie sicher man in dieser Dünenlandschaft sich einer Leiche entledigen könnte.

aussichtsdüne borkumBlick von der Aussichtsdüne auf andere Dünen

Auf dem Rückweg besuchen wir in der Stadt noch den alten Leuchtturm, den Walfischfängerfriedhof und sehen Zäune aus Walfischknochen.

Zaun aus walfischknochenWalfischknochen vor Backstein

6. Tag, Abreise

Es hat was für sich, wenn man bei der Abreise nicht den historischen „Zug“ zum Fähranleger nimmt, sondern den Bus. Dann ist man nämlich als erstes an Bord und kann sich den besten Platz aussuchen. Wenn die anderen Passagieren eintreffen und mit verschlafenen Gesichtern einen Sitzplatz suchen, hat man sein Friesenfrühstück bereits bestellt, .

Trotz allgemeiner Sturmwetterlage kommen wir gemütlich wieder zu Hause an. Wir fühlen uns gut erfrischt und von Wind, Regen und Sonne geradezu verwöhnt. 

Borkum hat es uns nicht leicht gemacht – ganz im Gegensatz zu Amrum, was wir gleich vom ersten Tag an geliebt haben. Wir sind uns auch nicht sicher, ob wir Borkum jemals wieder besuchen werden – was eigentlich schade ist.
Denn wir haben es doch tatsächlich versäumt, den Neuen Leuchtturm zu besteigen und außerdem will ich ja unbedingt zum Neujahrsschwimmen gehen!

Aber wer weiß, wohin es uns in unserem nächsten Silvesterurlaub verschlagen wird.

borkum inseltagebuch
Alle Fotos: Borkum über Silvester – Ein Inseltagebuch von den Ostfriesischen Inseln ©sabienes.de
Text: Borkum über Silvester – Ein Inseltagebuch von den Ostfriesischen Inseln ©sabienes.de
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Der Beitrag Borkum über Silvester – Ein Inseltagebuch von den Ostfriesischen Inseln erschien zuerst auf Sabienes TraumWelten.


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