Autor: Michael Crichton
Originaltitel: DinoPark
Erstveröffentlichung: 1990
Umfang: 533 Seiten
Gelesene Sprache: Deutsch
Gelesene Version: Taschenbuch
Bis 1998 wurde das Buch im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „DinoPark“ veröffentlicht und gehandelt. Seither heißt das Buch auch in der deutschen Übersetzung „Jurassic Park“, wurde also an die gleichnamigen Filme angeglichen.
Klappentext
Stellen Sie sich folgendes vor: Sie kaufen für hundert Dollar eine Tageskarte, setzen mit dem Boot auf eine kleine Insel über und verbringen einen ganzen Tag in der Urzeit. Subtropische Vegetation, Erlebnisbahnen, die Sie über die ganze Insel fahren, hin zu fünfzehn verschiedene Arten von echten, lebenden Dinosauriern, riesigen und winzigen, gefährlichen und harmlosen. Ein Traum? Im Dinopark wird er unheimliche Wirklichkeit. Oder jedenfalls beinahe...
Erste Sätze
Das ausgehende 20. Jahrhundert erlebt einen wissenschaftlichen Goldrausch von erstaunlichen Ausmaß: die unbesonnene und überhastete Kommerzialisierung der Gentechnologie. Dieses Projekt entwickelt sich so schnell, mit so viel Geld und so wenig Kontrolle von außen, dass seine Dimensionen und Implikationen noch kaum zu begreifen sind.
Rezesion
In einer Küstenregion von Costa Rica geschehen im Jahre 1989 merkwürdige Dinge.
Ein kleines Mädchen wird am Strand von einer ungewöhnlichen kleinen Echse gebissen und stirbt beinahe an einer allergischen Reaktion, auch aus anderen Gegenden Costa Ricas werden Echsenbisse gemeldet. Betroffen sind fast ausschließlich schlafende Kleinkinder, es kommt dabei sogar zu einigen Todesfällen.
Zur gleichen Zeit wird der Paläontologe Alan Grant, gemeinsam mit seiner Assistentin Dr. Ellie Sattler, dem Anwalt Donald Gennaro und dem Mathematiker Ian Malcolm ein Wochenende lang eingeladen einen Vergnügungspark zu überprüfen, der seine Tore ein halbes Jahr später öffnen soll. Ziel ist es, den Park für sicher einzuschätzen. Keiner der Betroffenen ahnt, dass es sich hierbei um die "Touristenattraktion" handelt. Der Multimillionär John Hammond hat es nämlich geschafft, die größten Tiere der Welt, zu klonen - die Dinosaurier.
Wie könnte es anders sein... , menschliches Versagen und die unkontrollierte Verkettungen einiger Umstände (sprich, die Chaostheorie) sorgen für den entsprechenden Thrill und die gute Story. Denn wie sollte es auch anders sein, wenn ausgestorbene Ur Riesen und die profitgierige Spezies "Mensch" aufeinander stoßen?
Fazit
„DinoPark“ ist meiner Ansicht nach "das Buch" von Michael Crichton. In diesem Buch schafft der leider bereits im November 2008 verstorbene Autor die perfekte Symbiose aus Science, Fiction und Thriller, kombiniert zu einem wahren Meisterwerk. Das alles liest sich nicht nur fantastisch – es hat dazu beigetragen, die Fantasie einer ganzen Generation anzuregen. Dinosaurier in dieser Form hat es nie vorher gegeben. Als Kind stand man bewundernd, fast ehrfürchtig vor den großen Skeletten im Museum oder den tollen Nachbauten im Dinopark. Eine fremde alte Welt.
Die Warnung allerdings, die dem Buch zugrunde liegt, wurde damals kaum zur Kenntnis genommen, sondern – im Gegenteil – sogar die Hoffnung geschürt, dass das, was Crichton hier geschrieben hat, durchaus möglich wäre.
Was DINO PARK so interessant macht, ist, dass uns vor Augen geführt wird, was alles passieren könnte, wenn der sehr unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass es wirklich jemandem gelänge, Dinosaurier wieder zum Leben zu erwecken. Könnte ein solches Projekt überhaupt funktionieren, welche Faktoren müssten dabei berücksichtigt werden? Crichton gelingt es hier wie in keinem anderen seiner Bücher, Wissenschaft und Fiktion so miteinander zu verknüpfen, dass der Leser sich von den Ausflügen in die Wissenschaftsgeschichte ebenso unterhalten fühlt wie von der eigentlichen Handlung. So erfährt man etwas über die Anfänge der Paläontologie, über ein paar der populärsten Dinosaurierforscher und bekommt obendrein die Grundzüge der Chaostherorie erklärt. Letzteres hat einen ganz besonderen Reiz, was daran liegt, dass Crichton mit Ian Malcolm, dem unkonventionellen Chaosforscher, der Schwarz trägt, weil er sein Leben nicht mit Kleiderfragen verschwenden will, eine seiner liebenswertesten Romanfiguren geschaffen hat. Nebenbei bemerkt geht er mit seinen Figuren nicht eben zimperlich um, und die Tatsache, dass nicht nur Randfiguren die Insel nicht mehr lebend verlassen, lässt die Handlung glaubhafter erscheinen.
Vor unserem geistigen Auge werden Tyrannosaurus Rex, Apatosaurus, Triceratops, Maiasaura und Velociraptor wieder lebendig und bevölkern die Isla Nublar mit ihrer Gegenwart. Sie sind die wahren Hauptfiguren von DINO PARK, die unvermittelt in eine Welt katapultiert wurden, die sich grundlegend von ihrer eigenen unterscheidet, die vor 65 Millionen Jahren unterging. Ihre Begegnung mit der Spezies "Homo sapiens" konnte nur chaotische Folgen haben.
DINO PARK ist einer der Romane, die man nicht aus der Hand legen kann, wenn man sich einmal in die Geschichte vertieft hat. Er mag streckenweise etwas "technisch" anmuten, ist aber insgesamt eine der spannendsten Stories rund um ein wissenschaftliches Thema, die jemals geschrieben wurden. Einer der besten Romane der 90er Jahre von einer Qualität, die der Autor seither leider nie wieder erreicht hat. Absolut lesenswert. Ein Buch über die Grenzen der Wissenschaft.
"Gott erschafft Dinosaurier. Gott vernichtet Dinosaurier. Gott erschafft Adam. Adam vernichtet Gott. Adam erschafft Dinosaurier."
- Ian Malcom
"Dinosaurier frisst Adam. Und Eva regiert die Welt."
- Dr. Ellie Sattler