Bogenjagd

Die Bogenjagd beschreibt ganz einfach die Jagd mit Pfeil und Bogen. In Deutschland verboten, dafür in Europa und dem Rest der Welt eine wieder beliebte Art des Jagens, ist diese Jagdmethode eine sehr ursprüngliche und traditionelle. Das Jagen ist ein ganz natürlicher Ablauf, der der Bestandsregulierung und nebenbei auch der Bereitstellung von tierschutzgerechten Lebensmitteln dient. Pfeil und Bogen waren die erste Waffe, die die Menschen erfunden haben und bereits damals diente diese zur Beschaffung von Nahrung. Was damals unwichtig war, ist heute umso vordergründiger: Diese Jagdmethode ist tierschutzgerecht und waidgerecht. Somit ist diese Jagdart nicht nur ursprünglich sondern auch naturnah. Die Bogenjagd setzt sehr gute Kenntnisse der Natur, des Ökosystems, des Wildes und der Vegetation voraus. Der Jäger muss verantwortungsvoll handeln, sich und seine Ausrüstung genau kennen und die Kunst des Heranpirschens beherrschen. Bei dieser Art der Jagd wird der Jagdinstinkt genau wie einst bei unseren Vorfahren stark gefordert. Die „Munition“ kann eingesammelt und weitergenutzt werden, belastet also nicht die Umwelt. Da ein hohes Maß an Konzentration und Ruhe nötig ist, ist diese Jagdmethode eine klassische Einzeljagd. Erlaubt ist das Bogenjagen unter anderem in Dänemark, Ungarn, Finnland, Spanien und Kanada. Dort dürfen Bogenjäger unter gesetzlichen Anforderungen und Regeln auf diese Weise auf die Jagd gehen. In den meisten Ländern muss die Schießprüfung zum Leistungsnachweis alle paar Jahre wiederholt werden.

Welche Tiere können gejagt werden?


Generell können alle Wildarten gejagt werden, die auch mit Flinte und Büchse jagdbar sind. Hierbei gilt auch, dass ausschließlich tierschutz- und waidgerecht gejagt wird. Für die Bogenjäger ist es wichtig, dass sie ihre Ausrüstung an die zu jagende Wildart und deren Größe anpassen. Beim Bogenjagen sind prinzipiell zwei Methoden möglich. In den Ländern, in denen es gesetzliche Regelungen dafür gibt, gibt es Baum- und Bodenansitze speziell für die Bedürfnisse der Bogenjäger für die Ansitzjagd. Wesentlich verbreiterter ist aber die Pirsch, speziell für passionierte Bogenjäger. 


Die Ausrüstung

Die Ausrüstung der Bogenjäger ist nicht mit der der Sportbogenschützen vergleichbar. Der Jagdbogen ist handgehalten und stellt in diesem Fall nicht die Jagdwaffe dar. Die Jagdwaffe ist der Pfeil und dessen Spitze. Es gibt verschiedene Bogentypen. Der am häufigsten genutzte ist der Compoundbogen. Dieser funktioniert mit einer Art Flaschenzugsystem bestehend aus Umlenkrollen, die auf den Achsen am Ende der Wurfarme sind, sowie aus Sehnen und Kabel. Die Bogenlänge geht von 70 bis 125 Zentimeter. Eine weitere Bogenart ist der Langbogen, bestehend aus einem langen, geraden Wurfarmen. Dieser ist einteilig und die Länge beträgt 155 bis 185 Zentimeter. Der Langbogen wird ohne Visier genutzt. Eine dritte mögliche Art ist der Recurvebogen. Dieser hat geschwungene Wurfarmenden und ist entgegen der Zugrichtung leicht gekrümmt. Er ist zerlegbar und die Bogenlänge beträgt 120 bis 170 Zentimeter. Die jagdliche Entfernung und Genauigkeit eines Jagdbogens liegt bei ungefähr 10 bis 30 Metern.

Die Pfeile sind die eigentliche Waffe eines Jagdbogens. Diese sind durchschnittlich 40 Gramm schwer und sind so konstruiert, dass deren Auftreffenergie ausreichend ist um zu glatten Durchschüssen zu führen. Es gibt verschiedene Pfeilarten. Dazu gehören Holzpfeile, Aluminiumpfeile sowie Carbonpfeilen. Aus Aluminium gefertigte Pfeile sind sehr beliebt beim Bogenjagen. Sie sind präzisionsgezogen, haben eine hohe Rundlaufgenauigkeit und eine konstante Trefferlage. Der Vorteil von Carbonpfeilen ist der, dass diese nicht beschädigt oder gekrümmt werden können. Das Rückstellverhalten ist wesentlich besser und sie richten sich nach dem Schuss schneller aus, so dass diese Pfeilart für das Bogenjagen immer attraktiver wird. Die Zuggewichte der Pfeile sollten je nach der Größe und Art des Wildes ausgewählt werden.
Für die Jagd wichtig sind die Pfeilspitzen. Die klingenbeschwerten Spitzen bilden den größten Gegensatz zum normalen Bogenschießen. Die Klingen sind sehr scharf und dafür da, das Wild zu durchdringen und zu töten, ohne dass sie verformt oder zerlegt werden. In der Regel sind die Jagdspitzen nachschärfbar und können mehrmals verwendet werden. Eine gute Jagdspitze begünstigt eine Geschwindigkeit von bis zu 330 km/h. Die Spitze sorgt dafür, dass der Tod schnell einsetzt. Verursacht wird eine Kombination aus Schnitt- und Stichverletzung, die bei hoher Geschwindigkeit zur sekundenschnellen Tötung des Wildes sorgt. 

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