Bockshornklee – Anwendungsgebiete und Wirkung

Seiner kostbaren Inhaltsstoffe

Bockshornklee zählt mit zu den bekanntesten Heilkräutern. Es trägt in der Botanik den Namen Trigonella foenum-graecum, im Englischen ist es unter dem Namen Fenugreek bekannt. Dank seiner guten Wirkung auf den menschlichen Organismus wird das Kraut schon seit der Antike kultiviert und in der Naturheilkunde verwendet. Die Vorreiter der modernen Naturmedizin wie der Pfarrer Sebastian Kneipp oder Hildegard von Bingen schätzten seine Wirkung dazumal schon als Heilmittel. Zuhause ist die Pflanze im Mittleren Osten, in Teilen Asiens, in Indien und im Mittleren Osten. Heute wird Bockshornklee insbesondere in Marokko un Indien in großen Mengen angebaut und geerntet.

Seine grünen kräftigen Blätter erinnern an Klee, trotzdem zählt das Kraut mit zur Familie der Hülsenfrüchte. Es entwickeln sich nach der Blüte an der Pflanze ungefähr 20 cm lange Hülsenfrüchte, die rötliche oder gelbbraune Samen enthalten. Die gehörnte Form der Samen erinnern an Bockshörner - so kam Bockshornklee zu ihrem deutschen Namen. In der Küche wird die Pflanze bereits lange verwendet., in vielen Chutneys und in jeder Currymischung ist es enthalten. In einigen Ländern wird er auch als Salat zubereitet, so ähnlich wie Spinat. Seine Beliebtheit verdankt die Heilpflanze aber den kostbaren Inhaltsstoffen seiner Samen.

Die Samen bestehen zu ungefähr einem Drittel aus Schleimstoffen. Untersuchungen haben belegt, dass diese eine positive Wirkung auf unser Immunsystem haben. Zudem enthalten 100 Gramm der Bockshornkleesamen:

  • 176 mg Kalzium - reguliert als Knochenbaustein den Stoffwechsel und bindet Fettsäuren im Körper.
  • 191 mg Magnesium, welches die Nerven- und Muskelfunktion sowie den Fettstoffwechsel unterstützt.
  • 23 g Proteine, die die Aminosäuren während der Verdauung auf spalten und den Aufbau der Muskeln fördern.
  • 33,5 mg Eisen, das für die Blutbildung wichtig ist genauso wie für die Sauerstoffversorgung des menschlichen Körpers.
  • 0,6 mg Vitamin B6, das die Leitfähigkeit der Nerven sowie eine gesunde Haut fördert und den Aminosäurestoffwechsel fördert.
  • 3 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) - auch als Fänger von freien Radikalen bekannt, stärkt zudem das Immunsystem.
  • Vitamin D stärkt unser Immunsystem und stabilisiert die Knochen.
  • Vitamin A ist für die menschliche Sehkraft und für den Zellschutz wichtig.
  • Vitamin B3 (Trigonellin) - wirkt sich positiv auf den Haarwuchs aus.
  • verschiedene ätherische Öle sorgen für Duft und Aroma, wirken außerdem antibakteriell und desinfizierend .
  • Trigofoenoside (Bitterstoffe), regen die Bildung von Magen- und Gallensaft an.
  • Coenzym B12 ist gut für den Zellschutz und die Blutbildung, fördert die Funktion der Nerven.
  • Das Hormon Foenugracin welches aus der Gruppe der Steroidaponine stammt.

Bockshornklee - Die Anwendungsgebiete

Im umfangreichen Sortiment einer Drogerie, in der Apotheke oder im Reformhaus finden gesundheitsbewusste Menschen verschiedene Teesorten mit Bockshornklee sowie mit anderen Heilkräutern. der etwas bittere Geschmack der Pflanze ist aber gewöhnungsbedürftig. Falls Du keine fertige Mischung nehmen möchtest, kannst Du den Tee auch selber herstellen. Dafür solltest Du zwei bis drei Esslöffel geschroteten oder gemahlenen Kleesamen mit 250 ml kaltem Wasser aufgießen. Anschließend lass den Sud mindestens für 3 Stunden ziehen, bevor Du ihn auf kochst. Das fertige Getränk dann abseihen und mit ein wenig Honig süßen. Teeaufgüsse kannst Du auch für Bäder oder Tinkturen zur äußeren Anwendung nutzen. Für eine medizinische Wirkung sollte die Dosierung der Inhaltsstoffe jedoch oft höher sein. Daher eignen sich für die innere Anwendung Bockshornkleekapseln oder Tropfen besser.

Bockshornklee – Anwendungsgebiete und WirkungBockshornklee, Bild von IngoNeumann auf Pixabay

Diese enthalten eine genau definierte Menge der Wirkstoffe und lassen isch so auch so einfacher dosieren. Tinkturen mit dem Samen für das Auftragen auf der Haut werden oft mit Alkohol hergestellt und sind daher sehr lange haltbar. Aber auch das Einlegen der Samin in Olivenöl verlängert die Haltbarkeit der Inhaltsstoffe. Schädliche Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen mit anderen Medikamenten sind von Präparaten aus Bockshornklee nicht bekannt. Patienten mit Diabetes oder Schwangere sollten mit ihrem Arzt die regelmäßige Einnahme absprechen. Bei einer äußeren Anwendung der Heilkräuter kann es in Einzelfällen zu Hautrötungen kommen.

Gegen Haarausfall

Die gute Wirkung der Bockshornkleesamen auf die Haargesundheit und den Haarwuchs ist bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt. Es wird angenommen, das die enthaltenen Proteine die Haarwurzeln kräftigen. (insbesondere Vitamin B3), der Wirkstoff Eisen und fördern die Struktur der Haare, lassen es weich und glänzend erscheinen. Zudem blockiert Trigonellin Hormone, die den Haarausfall begünstigen. Gegen Haarausfall wirken Aufgüsse bzw. Spülungen sowie auch auch der Genuss von 2 Tassen Bockshornklee-Tee am Tag.

Mit Packungen, die das Heilkraut enthalten, lassen sich entzündete Stellen auf der Kopfhaut behandeln, sie helfen auch gegen trockene Kopfhaut und Schuppen. Stelle dazu eine Paste aus Olivenöl oder auch Kokosmilch, Wasser und Bockshornklee her, die Du sanft in Deine Kopfhaut einmassierst. Anschließend 30 Minuten einwirken lassen und dann gut ausspülen - so sollen sogar an bereits kahlen Stellen wieder Haare wachsen.

Gegen vermehrtes Schwitzen

Viele Menschen leiden unter vermehrtem Schwitzen zu den unpassendsten Augenblicken. Unangenehm sind hier nicht nur die körperlichen Aspekte, sondern auch die Auswirkungen auf das Umfeld. Bockshornkleesamen sollen die Schweißdrüsen beruhigen wenn sie äußerlich angewendet werden. Für die Herstellung eines Suds benötigt man 12 Esslöffel der Samen. Man weicht diese in 1 Liter Wasser für mehrere Stunden ein und kocht den Sud anschließend auf. Dann kann man ihn für Waschungen oder für ein Bad verwenden. Aber auch Käsefüße lassen sich so behandeln.

Bockshornklee - gegen Appetitlosigkeit

Bereits seit der Antike wird die Einnahme dieser Heilpflanze zur Überwindung von Appetitlosigkeit und zur allgemeinen Kräftigung des Körpers empfohlen. Wobei die ätherischen Öle des Bockshornkleesamens fördern, seine Bitterstoffe und das gute Aroma die Tätigkeit der Magen- und Gallensäfte. Gleichzeitig wird auch der Appetit angeregt. Bereits ein Esslöffel eingeweichter Samen vor jedem Essen zeigt seine Wirkung. Bequemer geht es heute aber mit Bockshornkleekapseln. Bewährt hat sich das Einrühren von geschroteten Samen in Joghurt. Diese Mittel sind hilfreich, um nach langer Krankheit wieder auf die Beine zu kommen. Sie wecken die Lebensgeister und stärken die Abwehrkräfte. Empfohlen werden sie auch bei älteren Menschen und bei Personen mit Essstörungen bis zur Magersucht hin.

Als Appetitzügler

Mit ihrem hohen Gehalt an Proteinen kann Bockshornklee den Appetit auch mindern. Hierfür eignet sich ein Extrakt aus den Heilkräutern, der in Wasser in Tropfenform auf gelöst wird. Eine halbe Stunde vor dem Essen auf nüchternen Magen eingenommen wirkt es nachhaltig appetitzügelnd und sättigend. Das verhindert Naschanfälle und Heißhungerattacken.

Wirkung auf die Potenz

Wissenschaftlich belegt ist die Steigerung des Vergleichsosterons durch die Beigabe von Bockshornklee. Ein Mangel dieses Hormons kann sowohl für die Zunahme von Blutarmut und Körperfett sowie auch für die fehlende Libido verantwortlich sein. Bockshornkleesamen enthalten Phytohormone, die für die Bildung von Testosteron förderlich sind. Als Vorstufe von Diosgenin gelten die enthaltenen Steroidsaponine, Foenugraecin soll die körpereigene Produktion der Hormone fördern. Aus diesem Grund schätzen auch Frauen die aphrodisierende Heilwirkung dieser Kräuter.

Bei Diabetes

Die gute Wirkung von Bockshornkleesamen bei Diabetes Typ II und Typ I wurde in den letzten Jahren wissenschaftlich verstärkt untersucht. Dabei wurde belegt, dass die hochwertigen Inhaltsstoffe der Samen den Blutzucker senken können und gleichzeitig eine Resistenz von Insulin verhindert wird. Dafür verantwortlich ist die Substanz 4-Hydroxy-Isoleucin, die sehr hoch konzentriert in Bockshornkleesamen enthalten ist. eine mehrwöchige Kur mit hochwertigem Extrakt aus Bockshornklee ist hierfür notwendig. Bevor man Präparate mit diesem Heilkraut kauft, sollte man vorher den behandelnden Arzt fragen.

Bockshornklee - für ein besseres Blutbild

Hochwertige Mineralstoffe, viele Vitamine und der große Anteil an Eisen in den Bockshornkleesamen tragen zu einer Verbesserung des Blutbildes bei, wenn homöopathische Mittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Unter anderem ist das enthaltende Coenzym B12 mit seiner anregenden Wirkung auf die Blutbildung dafür verantwortlich. Außerdem wird mit der Förderung der Verdauung durch die angeregten Säfte der Galle Cholesterin gebunden. Aber auch die Blutfettwerte können sich verbessern.

Beim Stillen zur Milchbildung

Nach der Schwangerschaft der Frau spielen Phytohormone eine wichtige Rolle, denn sie regen beim Stillen die Milchbildung an. Jedoch vor der Entbindung sollten Frauen das Kraut meiden, da der Verdacht besteht, dass dieses Heilkraut die Kontraktionen der Gebärmutter fördert. Die Samen können den Milchfluss nachhaltig begünstigen. Deshalb sind sie oft in handelsüblichen Stilltees enthalten, wenn auch nur in wenigen Mengen. Bei ungefähr 3 Gramm Bockshornklee-Extrakt liegt die empfohlene Dosis, dafür müssten mindestens sechs Tassen Tee am Tag getrunken werden. Daher sind Bockshornkleekapseln hier die bessere Wahl. Inzwischen sind in der Apotheke auch Tropfen erhältlich, die sich sehr gut dosieren lassen. Allerdings sollten junge Mütter auf eine Beratung durch die Hebamme nicht verzichten.

Bockshornklee zur äußerlichen Anwendung bei Hauterkrankungen und Erkrankungen der Atemwege

Die entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung von Bockshornklee wird in der traditionellen Naturmedizin bereits seit langem genutzt. Zudem wirkt er auch fiebersenkend. Als Tee wird er neben der inneren Anwendung auch bei Erkrankungen der oberen Atemwege und auch bei Problemen mit der Haut hauptsächlich Breie und Pasten verwendet, wobei die Umschläge ergänzen. Koche dafür ungefähr 50 Gramm Pulver aus Bockshornkleesamen in 250 ml Wasser auf und lasse diese Mischung 5 Minuten kochen. Ein wenig abkühlen lassen und einen warm-feuchten Breiumschlag herstellen. Nun legt sich die zähe Masse als Schutzschicht auf entzündetes und krankes Gewebe und verhindert so das Eindringen weiterer Erreger. Die Inhaltsstoffe wirken entgiftend und lindernd auch bei Geschwüren, eitrigen Wunden und bei Ekzemen.

Zum Kochen als Gewürz

In jedem indischen guten Curry finden sich gemahlene Kleesamen. Aber auch andere Kulturen mischen die Samen gern unter ihr Essen. Als Gewürz haben sie einen bitter-würzigen Geschmack, der an Liebstöckel erinnert. Die Bockshornkleesamen entfalten ihr volles Aroma jedoch erst dann, wenn sie ein wenig angeröstet werden. So passen sie sehr gut zu geschmorten Fleischmahlzeiten. Auch in Samenmischungen für Brötchen und Brote sind die überaus gesunden Körner zu finden. Im Magen quellen diese auf, wodurch sie gut sättigen. Ihre Bitterstoffe und Enzyme fördern die Verdauung.

Für Pferde und andere Haustiere

Die homöopathische Wirkung der Mittel aus Bockshornklee zeigt sich nicht nur beim menschlichen Organismus, sondern auch unsere Haustiere profitieren davon. Traditionell findet der Bockshornklee in seinen Anbaugebieten Verwendung als Tierfutter. Pferdesportler und Tierzüchter schätzen in Deutschland Futter mit Bockshornklee Zusätzen. Dabei wird, sowie auch für die Tiermast, insbesondere seine appetitanregende Wirkung genutzt. Zudem fördert er den Milchfluss nach der Geburt sowie die Blutbildung im tierischen Organismus. Breie und Pasten eignen sich in der Tierheilkunde auch zur Behandlung von äußeren Wunden und bei Erkrankungen oder oberen Luftwege. Jedoch sollten Tierfreunde bei Katzen vorsichtig sein, sie vertragen die ätherischen Öle dieses Heilmittels nicht.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Bockshornklee

Oft wird Naturmedizin mit Bockshornkleesamen auch zur Behandlung von Darm- und Magenbeschwerden eingesetzt. Mit ihrem hohen Anteil an Schleimstoffen können die Medikamente aus Bockshornklee Entzündungen der Magenschleimhäute bessern und so Beschwerden lindern. Sie wirken leicht abführend und entgiftend. Nachgesagt wird den Kleesamen auch eine gute Wirkung bei rheumatischen Erkrankungen, Venenleiden und Krampfadern. Äußerlich aufgetragen lindern sie Muskelschmerzen und Gichtbeschwerden. Auch bei starkem Mundgeruch und bei Entzündungen im Mundraum helfen Präparate mit Bockhornklee. Bei Frauen sind Bockhornkleekapseln oder Tees gegen Wechseljahresbeschwerden beliebt.

Bockshornklee - Fazit

Fenugreek oder Bockshornkklee ist ein wertvolles Naturheilmittel, dessen gute Wirkung bereits seit vielen Jahrhunderten bekannt ist. Es wird zur Behandlung von vielen Beschwerden verwendet, auch wenn die Wirkung nicht immer wissenschaftlich belegt werden kann. Die Kombination der enthaltenen Stoffe, zu denen wichtige Mineralstoffe und Vitamine, Proteine und gehören, machten den Bockshornkleesamen so kostbar. Nebenwirkungen sind kaum bekannt. Inzwischen haben es viele Menschen auch als Nahrungsergänzungsmittel für sich entdeckt. Produkte mit Bockshornklee werden in unterschiedlichen Präparaten in Naturkostläden, gut sortierten Drogerien oder in Apotheken angeboten. Beim Kauf sollte man auf eine sehr hohe biologische Wertigkeit und natürlichen Anbau achten. Zertifikate oder Gütesiegel helfen bei der Kaufentscheidung.

Bockshornklee – Anwendungsgebiete und Wirkung

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