Bob Hoskins rettet Toon Town in FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT

Basierend auf Gary K. Wolfs 1981er Roman Who Censored Roger Rabbit? drehte Regisseur Robert Zemeckis lange Zeit vor seinen filmischen Ausflügen ins Motion Capture Verfahren (Der Polarexpress, BeowulfDie Weihnachtsgeschichte) den halb in einer filmischen Realwelt und halb im animierten Toon Town angesiedelten Krimi-Noir Falsches Spiel mit Roger Rabbit.

Der Film des Jahrgangs 1988 erzählt die Geschichte des Privatdetektivs Eddie Valiant (Bob Hoskins), der in einem Mordfall ermittelt, der dem berühmten Cartoon-Hasen Roger Rabbit angehängt werden soll. Schon von den ersten Momenten an zieht uns Zemeckis in seine verrückte, abgedrehte Welt, in der die Maroon Cartoons zu den erfolgreichsten Erzeugnissen Hollywoods gehören.

In Los Angeles sitzend, ist dieses fiktive Animationsstudio eine Anspielung auf die Warner Bros. wie auch auf Walt Disney. Und wahrlich finden sich im gesamten Film, das darf als größter Coup von Roger Rabbit betrachtet werden, immer wieder Zusammenspiele von Disneyfiguren mit Warners Looney Tunes.

Dumbo der fliegende Elefant, Betty Boop, Yosemite Sam, Droopy Dog und Tweety sind nur wenige von vielen „Real“-Toons die in Roger Rabbit ein Gastspiel geben dürfen. Da gibt es die Feindschaft zwischen Donald und Daffy Duck, die ihre Rivalität am Klavier austragen. Ähnlich ist es um Micky Maus und Bugs Bunny bestellt, die gemeinsam bei einem Fallschirmsprung dem in die Tiefe fallenden Bob Hoskins mit weisen Cartoon-Ratschlägen zur Seite stehen.

Bob Hoskins rettet Toon Town in FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

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Eddie Valiant (Bob Hoskins) mit Roger Rabbits Ehefrau Jessica.

Doch der Toon, der am Ende in Erinnerung bleibt ist Jessica Rabbit. Als Toon-Femme Fatale stolziert sie aufreizend im pinken Glitzerkleid, mit langen feuerroten Haaren und Schmollmund durch den Film, verdreht Bob Hoskins den Kopf. Man weiß nie woran man bei ihr ist: Die treue Ehefrau oder das hinterlistige Biest? „I’m not bad“, beteuert sie, „I’m just drawn that way.“ weist sie jede Schuld von sich ab.

In diese verrückte Welt schreitet Bob Hoskins mit Schlapphut und Mantel, wie ein richtiger Noir-Detektiv. Er kommentiert das allseits gegenwärtige Chaos mit einem einfachen Wort: „Toons!“. Seine Abneigung darf er jederzeit kundgeben, wurde doch sein Bruder von einem Toon ermordet, der einfach ein Piano auf den Menschen hat fallen lassen. Nicht nur sind die Toons gezeichnete Wahnsinnige, sie sind auch fast unsterblich. Natürlich hält es kein Mensch aus, wenn man einen Kühlschrank auf ihn wirft, ebenso wird auch kein Mensch erst fünf Sekunden in der Luft verweilen, bevor er beginnt in die Tiefe zu fallen. In diesem Mash-Up muss nun Hoskins ermitteln, aus seinem Detektivbüro heraus, wo das Schattenspiel seiner Silhouette an die ganz Großen erinnern soll: Bogart und Stewart.

Der emotional harte, ruhige, melancholische Detektiv muss aber nun einmal gemeinsame Sache mit dem durchgeknallten Cartoonhasen Roger Rabbit machen, um den gemeinsamen Gegner Christopher Lloyd, der bereits für Zurück in die Zukunft mit Zemeckis arbeitete, als dem Toon im Menschenkostüm, Judge Doom, zur Strecke zu bringen. Er ist im Besitz des Dips, einer Flüssigkeit die in der Lage ist Toons zu töten.

Bob Hoskins rettet Toon Town in FALSCHES SPIEL MIT ROGER RABBIT

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

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Eddie Valiant (Bob Hoskins) mit seinem Partner Roger Rabbit.

Doom – wie der Name schon sagt – verkörpert alles Böse was der Film zu bieten hat. Er entführt Roger Rabbits Ehefrau Jessica, möchte seine eigene Heimat Toon Town dem Erdboden gleich machen und stellt sich am Ende sogar noch als Mörder von Eddie Valiants Bruder heraus. Aber ebenso wie dessen Fahrt durch den Tunnel nach Toon Town an den Klassiker Der Zauberer von Oz erinnert, so muss sich auch Judge Doom wie die böse Hexe des Westens am Ende in eine kleine, geschmolzene Pfütze verwandeln lassen. 

In Roger Rabbit steckt aber auch eine ganze Menge Humor. „What are you seeing in that guy“ fragt Eddie Valiant Jessica Rabbit über ihren Ehemann, sie kann nur antworten „he makes me laugh“. In einer Bar schafft es Roger Rabbit durch allerhand amüsanter Späßchen die zwielichtige Masse für sich zu gewinnen. Niemand möchte Judge Doom nun noch verraten wo sich Roger versteckt hält, durch das Erzeugen von Lachern hat er sich das Vertrauen der Menschen erworben. Die Wiesel, wenig sympathische Handlanger des Judges, sterben durch übermäßiges Gelächter. Eine zweite Form die der Film als Todesursache für Toons präsentiert, allerdings explizit nur für die Bösen. Das absolut Gute vernichtet das absolut Böse. So findet denn auch Valiant mit einem bravourösen „What’s Up, Doc?“, geklaut von Bugs Bunny, seinen Humor wieder.

Und Lacher sind es auch, die Falsches Spiel mit Roger Rabbit durch seine abgedrehte Verrücktheit provoziert. Niemand hätte sich seinerzeit Bob Hoskins und einen Cartoon Hasen Seite an Seite in einem Noir-Detektiv-Film vorstellen können. Und doch hat es so wunderbar funktioniert.


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