Bluthochdruck kann schon im Kindesalter beginnen

(herzstiftung.de) Haben Erwachsene einen hohen Blutdruck, ist der Grundstein dafür oft schon in der Kindheit gelegt worden. Um die Konzepte für eine Vorbeugung zu verbessern, sind Forscher auf der Suche nach Faktoren, die schon in jungen Jahren hohen Blutdruck begünstigen. Passivrauchen wurde als einer der Faktoren identifiziert. Es lässt sich – theoretisch – leicht ausschalten. Ein weiterer Risikofaktor ist Lärm. „Bei beiden Faktoren haben Eltern aber die Möglichkeit, durch ihr Verhalten und vorbeugende Maßnahmen das Risiko eines zu hohen Blutdrucks und die damit verbundenen gesundheitlichen Schädigungen ihres Kindes frühzeitig zu vermeiden“, sagt der Kardiologe und Präventionsmediziner Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung.

In der Fachzeitschrift „Circulation“ wurde im Januar das Ergebnis einer Forschungsarbeit des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg und des Gesundheitsamts Rhein-Neckar veröffentlicht.* Bei rund 4 000 Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis sechs Jahren wurde bei der regulären Einschulungsuntersuchung zusätzlich der Blutdruck gemessen. Ferner dokumentierten die Forscher, welche möglichen Risikofaktoren für einen erhöhten Blutdruck bei den Kindern vorlagen. Die Datenauswertung ergab: Kinder, die dem Zigarettenrauch ihrer ElternBluthochdruck kann schon im Kindesalter beginnen ausgesetzt waren, hatten ein um 21 Prozent erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck. Der Zusammenhang bestand allerdings nur für das Rauchen der Mutter – vermutlich, weil die Mütter meistens zu Hause, die Väter dagegen vorwiegend am Arbeitsplatz rauchen. „Passivrauchen lässt aber bei Kindern über eine Beeinträchtigung der Funktion der Innenauskleidung der Arterien (der Endothelfunktion) nicht nur den Blutdruck deutlich ansteigen, sondern es schädigt auch die Lungenfunktion. Deshalb appellieren wir an alle Eltern, auf keinen Fall in Anwesenheit ihrer Kinder zu rauchen“, sagt Prof. Gohlke.

Risikofaktoren Übergewicht und Erbanlagen
Weitere bekannte Risikofaktoren für Bluthochdruck bei Kindern sind laut der Studie Übergewicht, niedriges Geburtsgewicht sowie Bluthochdruck bei den Eltern. Wie für viele Erkrankungen gilt somit auch für Bluthochdruck, dass immer mehrere Risikofaktoren zusammentreffen. Einige davon sind unveränderbar, zum Beispiel die von den Eltern Bluthochdruck kann schon im Kindesalter beginnengeerbte Veranlagung, andere lassen sich dagegen beeinflussen. Das bekräftigt die Empfehlung an Eltern, keinesfalls in Gegenwart ihrer Kinder zu rauchen. Passivrauch begünstigt schon bei den Kindern neben Bluthochdruck vor allem Erkrankungen der Lungen und der Atemwege wie Asthma.

Lärmbelastung und Bluthochdruck
Lärm ist ein weiterer Risikofaktor für die Entwicklung eines hohen Blutdrucks schon in der Kindheit. Das hat eine mehrjährige Untersuchung des Umweltbundesamts ergeben, die Teil des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts ist. Bei rund 1000 Kindern im Alter von acht bis 14 Jahren wurde der Blutdruck gemessen und ein Hörtest vorgenommen. Außerdem wurden die Kinder und ihre Eltern unter anderem nach Freizeitgewohnheiten, die das Gehör schädigen können, sowie nach der Belästigung durch Umweltlärm gefragt. Ergänzt wurde diese Befragung durch eine orientierende Messung der verkehrsbedingten Schallbelastung der Wohnung.Bluthochdruck kann schon im Kindesalter beginnen

Neben Umweltlärm belastet auch laute Musik
Erschreckendes Ergebnis der Studie: 21 Prozent der Kinder gaben an, dass sie Schlafschwierigkeiten haben. Betroffen sind davon vor allem Kinder, die an stark befahrenen Straßen wohnen. Diese Kinder leiden vor allem an Durchschlafschwierigkeiten. Außerdem haben sie einen geringfügig höheren Blutdruck und Puls als Gleichaltrige, deren Schlafzimmer nicht an einer verkehrsreichen Straße liegt. Die Studie hat auch gezeigt, dass nicht nur der Straßenverkehr für die Lärmbelastung von Kindern verantwortlich ist. Bei jedem achten Kind deckte der Hörtest eine auffällige Hörminderung auf, die typischerweise Folge von regelmäßiger lauter Musik (zum Beispiel über Kopfhörer aus dem mp3-Player) ist.

* Circulation, 2011;123:292-298



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