Die Blum-Gruppe verzeichnet im per 30. Juni 2011 beendeten Wirtschaftsjahr 2010/2011 ein erfreuliches Wachstum. Das Unternehmen konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12,1 % auf Euro 1,166 Mrd. steigern. Damit wurde das Rekordjahr 2007/08 übertroffen. 5.304 Personen waren im Jahresdurchschnitt weltweit im Unternehmen beschäftigt.
Im September 2011 starten 68 neue Lehrlinge mit ihrer technischen Ausbildung bei Blum (3 davon bei Blum USA), insgesamt sind ab kommenden Herbst 261 Lehrlinge beim Beschlägehersteller in der Ausbildung.
Im vergangenen Wirtschaftsjahr entwickelten sich – mit ganz wenigen Ausnahmen – alle Märkte positiv. Überdurchschnittliche Steigerungen konnten in den Regionen Osteuropa und Asien festgestellt werden. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass in den USA zum ersten Mal nach drei Jahren wieder eine leicht positive Entwicklung beobachtet werden konnte, wobei das Niveau nach wie vor deutlich unter den Jahren vor der Immobilienkrise liegt. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass die Kurzfristigkeit im Auftragseingang zugenommen hat. Diese Herausforderung konnte jedoch dank der guten Zusammenarbeit aller Blum-Mitarbeiter sehr gut bewältigt werden.
Die Stahlpreise sind während des vergangenen Wirtschaftsjahres gestiegen. Im kommenden Wirtschaftsjahr werden neben weiteren Erhöhungen der Stahlpreise auch Kostensteigerungen bei Kunststoff, Zink sowie bei den Verpackungsmaterialien und der Veredelung zum Tragen kommen.
National konnte im Werk 4 in Bregenz eine weitere Bauetappe abgeschlossen werden. Im Werk 6 in Gaißau wurde durch den Umbau des Hochregallagers die Anzahl der Palettenplätze erheblich erweitert und den zukünftigen logistischen Erfordernissen angepasst. Im Werk 3 in Höchst (technisches Zentrum) wurde mit dem Bau einer weiteren Etappe begonnen. Hier werden zusätzliche Kapazitäten für Werkstattbereiche, Entwicklungs- und Versuchsabteilung sowie Testräume geschaffen. Dieser Neubau wird nach modernsten umwelttechnischen Standards, inklusive Fotovoltaik-Anlage, ausgestattet.
In der Ukraine soll diesen Sommer ein neuer Vertriebsstandort in Lemberg bezogen werden. Ein weiters großes Projekt wurde in Neuseeland gestartet, wo die Blum-Tochtergesellschaft ein modernes Lager und entsprechende Büros erhalten wird, um Kunden noch besseres Service bieten zu können. Bei Blum Polen wurde mit dem Bau einer Lagererweiterung begonnen.
Die Gesamtinvestitionen für die gesamte Blum-Gruppe beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2010/2011 auf Euro 85,5 Mio.
Blum bemüht sich seit jeher um einen möglichst schonenden Umgang mit Umwelt und Ressourcen. Besondere Schwerpunkte sind dabei
Derzeit werden einige aktuelle, umweltschonende Projekte im Unternehmen realisiert. So wird erstmals in größerem Umfang Solarenenergie zur Stromerzeugung und für Fertigungsprozesse eingesetzt. Ein firmenweiter Einsatz neuester Beleuchtungstechnologien mit Energiesparlampen und Lichtsteuerungen brachte eine Einsparung von 653.000 KWh/Jahr und somit eine Reduzierung von jährlich 85 Tonnen CO2.
Bei der Entwicklung von Neuprodukten und Dienstleistungen hat das Unternehmen seine strategische Ausrichtung auch im Wirtschaftsjahr 2010/2011 konsequent beibehalten. Auf der Leitmesse interzum in Köln konnte Blum heuer viele Neuheiten aufzeigen, die von den Messebesuchern sehr positiv aufgenommen wurden. Dazu zählen ein neues Boxsystem in geradlinigem Design und ein neues, verdecktes Führungssystem für Holzschubkästen. Beide Systeme verfügen über einen hohen Verstell- und Bewegungskomfort. Die Klappenbeschläge AVENTOS wurden mit einer komfortablen elektrischen Bewegungsunterstützung komplettiert. Bei den Scharnieren mit integrierter Dämpfung ist nun das Gesamtprogramm verfügbar. Ergänzende Dienstleistungen wurden in den Bereichen Vermarktung und Logistik ausgebaut und den Anforderungen der Märkte angepasst. Sie sind ein wichtiger Teil des Blum-Gesamtleistungspakets.
Mit Ende des Wirtschaftsjahres 2010/2011 kam es in der Geschäftsführung zu einer Veränderung. Am 30. Juni 2011 trat der langjährige Geschäftsführer Hubert Ploner in den Ruhestand. Neben Herbert und Gerhard E. Blum war er seit 1997 in dieser Funktion tätig. Er wird dem Unternehmen weiterhin in wichtigen Kontrollgremien zur Verfügung stehen.
Nach den Erfahrungen aus den Krisenjahren ist man bei Blum etwas vorsichtiger geworden. Falls die Weltwirtschaft keine Krisen internationalen Ausmaßes verkraften muss, geht der Beschlägehersteller mit einem gewissen Optimismus in das kommende Wirtschaftsjahr. Die größte Gefahr sieht man in der hohen Verschuldung vieler Industrienationen, die im Falle einer neuen Finanzkrise sehr wenig Spielraum für entsprechende konjunkturelle Maßnahmen bieten würde. Mit innovativen Produkten und einer internationalen Marktpräsenz glaubt Blum das kommende Wirtschaftsjahr positiv gestalten und den eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgen zu können.