blühende paradiese und kulinarische schatzkammern: omas gärten

Stockrosen, Bohnenranken, Himbeeren, Sonnenblumen und Salat: gerade im Frühsommer zeigen sich Bauerngärten am Haus oder Feldrand von ihrer schönsten Seite. Auch wenn “Omas Gärten” – so der Titel einer außergewöhnlichen Neuerscheinung aus dem Silberburg-Verlag – immer öfter einfach verschwinden: in ländlichen Gegenden Baden-Württembergs gehören sie Gott sei Dank noch immer zum vertrauten Ortsbild dazu. Schön, dass Christiane Bach, Walburga Schillinger und Barbara Sester diesen kleinen Paradiesen ein ganzes Buch gewidmet haben.

gärten Wer auf dem Land aufgewachsen ist, trägt sie vermutlich ein Leben lang im Herzen: die Erinnerung an Omas Garten, in dem es – fein säuberlich choreographiert und mit altem Wissen angepflanzt – allerlei Blühendes und Leckeres zu entdecken gab. Wer vergisst schon den Geschmack einer prallroten, sonnenwarmen Tomate, direkt vom Strauch oder den süßen Geschmack vollreifer Himbeeren, im vorbei gehen abgeerntet und in den Mund gestopft? Und auch wenns immer wieder lästig war, jede einzelne Bohnenschote mit einem Messerchen von ihren Spitzen zu befreien: es brauchte nur noch ein bisschen Bohnenkraut, Gewürz und ein paar Salzkartoffeln für ein unbeschreiblich leckeres Essen.

Schon im Juni beschenkt der Garten seine Gärtner mit Erdbeeren und Kirschen und bis zum Herbst gibt es im Bauerngarten eigentlich immer was zu ernten, zum einkochen, einmachen, verschenken, selbst essen oder für den Verkauf auf dem Wochenmarkt.

In “Oma’s Gärten” portraitieren die Autorinnen zwölf dieser kleinen Paradiese in Baden und Württemberg mitsamt ihren Gärtnerinnen – Frauen, für die der Garten trotz allem Wandel immer noch Rückzugsort, kreative Insel, Experimentierfeld, Natur-Apotheke und kulinarische Schatzkammer in einem ist.

Viele der Gärten werden seit Generationen bewirtschaftet, doch trotz aller Erfahrung und Routine: “Jedes Gardejohr isch widder andersch”, weiß Roswitha Philipp aus Fröhnd-Itteschwand im Landkreis Lörrach. So vielfältig wie die Pflanzen die wachsen, sind die Anforderungen, die ein “richtiger” Bauerngarten stellt – ob regionale Spezialitäten, Kompostkreislauf, Fruchtfolge, Unkrauteindämmung, Schneckenreduzierung oder Verarbeitung von Früchten und Gemüse: die vorgestellten Gärtnerinnen zwischen 50 und 92 verfügen über ökonomisches Geschick, gärtnerisches Wissen und kennen den Wert eines jeden Kräutleins, das innerhalb ihres Gartenzauns wächst.

Elfriede Panter zum Beispiel, verarbeitet ihre Pfirsichernte nach zahlreichen erprobten Familienrezepten und Gertrud Schmid aus dem Ortenaukreis, bäckt in ihrem “Bachhiesli” neben dem Garten alle zwei Wochen knuspriges Holzofenbrot und stellt leckere Likörspezialitäten her.

Familiengeschichten von gestern und heute, Pflanzen-Steckbriefe, regionale Besonderheiten, Gartentipps und Rezepte ergänzen die liebevollen Portraits und machen das reich bebilderte Buch zu einem echten Liebhaberstück!

Omas Gärten ist zu wünschen, dass sie noch viele Generationen erhalten bleiben und vielleicht auch wieder Vorbild für manchen neu angelegten Garten werden.

Christiane Bach, Walburga Schillinger, Barbara Sester (Mitherausgegeben von der Badischen Bauern Zeitung): “Omas Gärten”, 160 Seiten, gebunden, 24 Euro 90,



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