Interview mit den Protagonisten aus "Moin Moin heißt Ich liebe dich"
Extra für euch habe ich mich auf den Weg gemacht und bin nach Klein Wöhrde gereist, um mal persönlich mit Bernadette und Piet zu sprechen. Wie gut, dass gerade langes Wochenende war, da konnte ich gleich einen Kurzurlaub am Meer machen und zum Glück war auch noch ein Zimmer in Hiltruds Pension frei.Nun sitze ich hier mit Bernadette zusammen beim Frühstück, das übrigens sehr lecker ist, also dafür ein großes Lob, Bernadette. Piet ist noch unterwegs, der muss mal wieder irgendwo was reparieren, hat aber versprochen, dass er später auch noch dazustößt.Frage: Guten Morgen, Bernadette. Du bist ja vor ein paar Monaten aus der Millionenmetropole Paris in dieses kleiner Dorf hier an der Nordsee gezogen. Mittlerweile hast du dich wahrscheinlich auch schon recht gut eingelebt, aber am Anfang war das doch bestimmt eine große Umstellung, oder? Vermisst du denn hier irgendwas oder gibt es etwas, dass dir hier viel besser gefällt?
Es war am Anfang ungefähr so, als wäre ich vom Mars auf den Mond umgesiedelt. In Paris kannst du an jeder Ecke Kaffee trinken oder Dinge kaufen, in Klein Wöhrde gibt es einen (1!) Landgasthof, der außerhalb der Saison gar nicht aufhat. Hier brauchst du auch immer ein Auto um von A nach B zu kommen. Dafür war ich auf einen Schlag nicht mehr alleine. Wenn dir in Klein Wöhrde nach Kommunikation ist, gehst du auf die Straße. Da findet sich jemand zum Schnacken. Und was mir wirklich gefällt: Die Nordsee ist direkt hinterm Deich!
Frage: Du bist ja gelernte Hotelmanagerin, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie kamst du eigentlich auf diesen Beruf?
Frage: Hast du jemals versucht deinen alten Job wieder zu bekommen? Oder hingen da zu viele schlechte Erinnerungen dran? Und wie gefällt dir eigentlich dein jetziger Job?
Ne, den wollte ich nicht zurück. So ist es ausgezeichnet! Im Lebenslauf sieht Hiltruds Pension natürlich nicht ganz so schnieke aus, aber ich habe beschlossen, dass ich eh hierbleibe.
Frage: Okay, mal ein ganz anders Thema, wo wir zwei so unter uns sind. Was war dein erster Eindruck von Piet? Wann genau hast du gemerkt, dass da mehr zwischen euch ist und hast du Schmetterlinge im Bauch, wenn du ihn siehst?
Horden von Schmetterlingen, um genau zu sein. Und die habe sich da schon recht früh eingenistet. Vielleicht sogar schon in dem Moment, als Piet mir ganz am Anfang seine Jacke geliehen hat. Ich konnte dieses Gefühl offenbar nur nicht zuordnen und war noch zu abgelenkt.
Ah, kaum spricht man über ihn, taucht er auch schon auf. Moin moin, Piet, setz dich doch zu uns. Und Bernadette, würdest du uns noch einen Kaffee kochen? Danke, das wäre super lieb.Frage: Also Piet, wo Bernadette gerade nicht da ist, was war dein erster Eindruck von ihr, dieser Frau, die von Paris hier ans Meer zieht?
Hm. Sagen wir so: Alle Einwohner von Klein Wöhrde haben gespannt auf Bernadettes Anreise gewartet. Mal ehrlich ... wer reist freiwillig von Paris hierher? So dachten wir. Und dann war sie so klein und zart und rannte im T-Shirt durch den Märzregen und hat in Null Komma nix Hiltruds Pension auf Vordermann gebracht.
Äh.
Es wäre nett, wenn du ihr gegenüber nicht erwähnen würdest dass ich sie klein und zart genannt habe. Da reagiert sie zu weil ungehalten. (Er lacht.)
Frage: Eine ganz persönliche Frage habe ich an dich, die meine Leser wirklich brennend interessiert und die ich einfach weitergeben muss. Was ist damals passiert, dass du so vorsichtig in Sachen Liebe geworden bist und deine Brüder dich so beschützen, damit du nicht wieder verletzt wirst?
Frage: Magst du auch was über das Unglück deiner Eltern erzählen? Das hat dich , und auch deine Brüder, ja sehr geprägt.
Ich war 18. Mit 18 hat man jede Menge Dinge im Kopf, das Leben beginnt gerade erst und plötzlich bist du der Älteste, der, der die Entscheidungen triffst. Vorher warst du einfach nur einer der Söhne. Plötzlich bist du der, der sich um alles kümmert. Der Erwachsene. Gehst zu Elternabenden und schlägst dich mit deinen pubertierenden Brüdern rum. War eine harte Zeit. Bernadette kommt gerade mit dem Kaffee zurück und nun sitze ich hier mit unserem Liebespärchen.Frage: Piet, was ist eigentlich mit deiner Kunst. Ich weiß, dass du mal etwas in die Richtung studiert hast, es dann aber aufgeben musstest. Hast du vor das noch weiter zu verfolgen? Ich meine, momentan scheint es ja eher ein Hobby zu sein, aber könntest du dir vorstellen, diese Leidenschaft auch irgendwann tatsächlich mal zu deinem Beruf zu machen?
Ich glaube, dass es fast unmöglich ist, von Kunst zu leben. Ich bin vermutlich zu pragmatisch, um das ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Außerdem fahre ich gerne aufs Meer. Das habe ich mir damals gar nicht vorstellen können, aber mittlerweile fehlt es mir, wenn ich nicht raus kann.
Frage: Beschreibt euch doch gegenseitig mal mit drei Worten.
Bernadette: Großartigster Mann der Welt, der sich nicht kurz fassen kann. Nein, im ernst. Piet ist tatsächlich pragmatisch, sehr liebevoll und fröhlich. Das mag ich besonders. Piet ist eigentlich immer gut drauf.
Frage: Wie stellt ihr euch eure Zukunft vor? Habt ihr da bestimmte Pläne oder Dinge, die ihr auf jeden Fall erleben wollt?
Frage: Was ist eure liebste Erinnerung?
Bernadette: Nämlich „Ein Sammelsurium der schönen Dinge!“Okay, danke, dass ihr mir hier so nett auf meine zahlreichen Fragen geantwortet habt. Ich hoffe, ihr hattet auch ein wenig Spaß dabei. Dann will ich euch mal nicht weiter von der Arbeit abhalten und werde den Tag nun am Strand genießen. Man sieht sich!