[Blogtour] Kinderbuch-Erinnerungen: Tag 4

Nachdem Hanne, Anka und Favola euch ihre Geschichten aus vergangenen Tagen erzählt und gezeigt haben, möchte ich nun weiter machen.

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Als Hanne mich fragte, ob ich Lust hätte, an der Blogtour teilzunehmen, sagte ich spontan ja. Ich fand es eine tolle Idee, mal kein neues Buch vorzustellen, sondern alte, liebgewonnene Schätze vorzuzeigen. Dann fing ich an nachzudenken… welchen Schatz könnte ich denn heben?

Ich habe euch ja schon öfter mal erzählt, dass in unserer Familie schon immer viel gelesen wurde. Seit ich selbst lesen konnte, bekam ich Bücher, quasi so viele ich wollte. Ich las natürlich Klassiker wie Astrid Lindgren oder Enid Blyton. Aber eben auch Bücher, die nicht ganz meiner Altersgruppe entsprachen oder die meine Freunde nicht interessierten.
Dazu gehörte zum Beispiel auch die Queen of Crime: Agatha Christie.

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Ich habe diese wunderbare Dame schon öfters auf meinem Blog erwähnt. Und tatsächlich ist sie in meiner Erinnerung die Autorin mit der meine Leseleidenschaft so richtig begann. Das Buch auf dem Bild ist eher ein Untypisches von ihr, das vermutlich nicht viele kennen. Denn hier sind es nicht Miss Marple oder Hercule Poirot, die beiden bekanntesten Figuren von ihr, die das Rätsel lösen, sondern das Ehepaar Beresford. Aber auch dieser Roman besticht durch einen feinen Humor, Realitätsnähe und kniffligen Rätseln.

Der Loewe Verlag veröffentlichte die abgebildete Ausgabe von Rotkäppchen und der böse Wolf im Jahre 1992. Da war ich acht und der Roman eigentlich schon über 50 Jahre alt. Mir gefiel das Gefühl des “Cozy murder”, wie Christies Krimis heute genannt werden. Und auch sie selbst wollte nicht, dass man sich beim Lesen ihrer Bücher gruselt oder ängstigt. Es sollte gemütliche, freundliche und zugleich spannende Geschichten sein. (Kein Wunder, schrieb sie ihre Bücher doch unter anderem während des zweiten Weltkrieges…) Und das waren sie damals für mich. Mit Agatha Christie begann meine Krimi-Leidenschaft, die mich später zu Henning Mankell, Patricia Cornwell, Jacques Berndorf und meiner Masterarbeit führte.

Für diese Blogtour habe ich Rotkäppchen und der böse Wolf natürlich noch einmal gelesen. Heute fesselt mich der Roman nicht mehr so wie früher. Das liegt zum einen daran, dass ich eben eine Masterarbeit darüber geschrieben und so mir den Aufbau dieser Romane erarbeitet habe, und zum anderen habe ich heute nicht mehr soviel Muße zu rätseln. Ob ich also abgestumpft bin wie das Gros der Gesellschaft oder einfach nur erwachsen wurde, wer weiß.
Dieses Mal fand ich den geschichtlichen Hintergrund sehr spannend. Denn die Handlung spielt zum zweiten Weltkrieg, aus Sicht der Briten natürlich. Hochinteressant und erfrischend, das einmal in einem (damals) zeitgenössischen Roman zu lesen.

Ich habe also noch heute etwas in einem Kinderbuch entdecken können, was mich fesselt und fasziniert. Zusätzlich schwelgte ich ein wenig in Erinnerungen, wie ich diese Bücher las, im Bett, im Urlaub, im Auto…egal, wo ich gerade war.

Könnt ihr euch noch erinnern, mit welchem Buch eure Leseleidenschaft begann?

P.S.: Hättet ihr Interesse, an Blogbeiträgen über Autoren, die etwas sachlicher/literaturwissenschaftlicher sind und euch die Hintergründe zu den Autoren aufzeigen? Gerade bei manchen Krimi-Autoren oder “Klassikern” kenne ich mich etwas aus.

Ich hoffe, meine kleine Reise in meine Kindheit war für euch interessant. Morgen geht unsere Blogtour dann bei Becky weiter. Schaut auf jeden Fall bei ihr und bei meinen Vorgängerinnen vorbei (die hab ich euch oben verlinkt!)!


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